Hallo zusammen

Ich habe derzeit zwei Jobangebote im Bereich Group Internal Audit / Business Risk Advisory. Die Entscheidung fällt mir schwer. Wäre toll, noch ein paar Ideen von euerer Seite zu kriegen, die mir bei der Entscheidungsfindung helfen.

1. Angebot:
   Senior Group Auditor / Teamleader Stelle bei einem der zwei grossen Pharmaunternehmen in Basel. Unternehmen macht einen guten und sozialen Eindruck. Internal Audit ist ein grosses Department und bietet Möglichkeiten sich zu entwickeln. Klar definierte internen Strukturen. Auf Linkedin sieht man auch, dass viele Auditors eine lange Konzernzugehörigkeit haben. Ich schliesse darauf, dass es sich dort gut arbeiten lässt. Ich könnte mein Gehalt um rund 15% steigern; Gehalt & Benefits sind attraktiv. Pharmabranche hat Zukunft und die Unternehmenskultur scheint auch eine gewisse Work-Life Balance zu ermöglichen obwohl viel gearbeitet wird. Grosskonzernfeeling; Entscheidungen brauchen Zeit (Bewerbungsprozess rund 2 Monate). Arbeitsweg door-to-door rund 1h 15min; global travel 40%.

2. Angebot:
   Senior Business Risk Advisor (Internal Audit) bei einem der weltweit grössten Rohstoffhändlern. Der ganze Bewerbungsprozess war effizient; Entscheidungen wurden schnell getroffen. Leider ist das Unternehmen immer noch eine Art ‘Black-Box’ für mich, da man mit Infos zurückhalten ist. Obschon ein Grosskonzern, wurde mehrmals betont, dass man einen ‘Entrepreneurial’ Spirit an den Tag legt und hart arbeitet. Auftreten etwas ‘machohaft’ (Gegenteil von mir). Work-Life Balance wohl eher unbekannt. Die Branche / das Unternehmen an sich jedoch sehr interessant und dürfte auch Zukunft haben. Allerdings bin ich mir etwas unsicher hinsichtlich möglicher Exit-Optionen und ob meine Persönlichkeit in dieses Umfeld passt; ich bin eher bodenständig und bescheiden und nicht der Machotyp. Gehalt könnte ich um beinahe 40% steigern; Gehalt & Benefits insgesamt ausserordentlich attraktiv. Arbeitsweg door-to-door 40min; global travel 30% (offiziell; könnte mir vorstellen, dass es auch mehr werden könnte). Rohstoffhandel hat in der Gesellschaft nicht einen uneingeschränkt guten Ruf; weiss nicht, ob ein Rohstoffhändler meinen CV abwertet.

Hat jemand einen Ratschlag hinsichtlich

• Wie seht ihr die langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten / Exit Ops als Auditor; Ist Rohstoffhandel eine ‘dead-end’ Branche (goldiger Käfig) und endet man da in einer Sackgasse? Was kann man anschliessend machen wenn es einem dort mal nicht mehr passt. Pharma scheint da wohl einfache zu sein.
• In welcher Branche seht ihr die besseren Möglichkeiten international zu arbeiten (e.g. Assignments).
• Welche Branche bietet mehr Entwicklungsraum für einen Auditor / langfristige Perspektiven? Beim Rohstoffhändler sind die Hierarchiestufen flach; daher kann man Corporate Title mässig kaum aufsteigen. Gehaltsmässig wird der Seniorität Rechnung getragen.
• Wie stark würdet ihr das Gehalt in der Entscheidung gewichten?
• Hat jemand Erfahrungen hinsichtlich der Unternehmenskultur bei einem Rohstoffhändler. Viele arbeiten ist ok für mich; solange man nicht gegeneinander arbeitet.

Herzlichen Dank.

Glencore hat mehr street cred...

WiWi Gast schrieb am 18.06.2019:

Glencore hat mehr street cred...

Haha wo sind wir hier gelandet.

Habe Glencore nicht erwähnt, obschon dies naheliegend ist. Könnte auch Trafigura sein. :-)
Ratschläge?

any thoughts?

WiWi Gast schrieb am 18.06.2019:

Habe Glencore nicht erwähnt, obschon dies naheliegend ist. Könnte auch Trafigura sein. :-)
Ratschläge?

ABCD - ein G ist da nicht drin.
Trafigura ist definitiv undercover aber nicht zu unterschätzen.

Würde vom Potential her Pharma nehmen und persönlich eher die commodity group.

würde mich auch interessieren, da ich vor einer ähnlichen Entscheidung stehe. Zu Exits und co. kann ich leider wenig sagen.

Meine Freundin arbeitet bei dem grossen Commodity Trader in Zug; auch wenn in einem anderen Bereich als Business Risk.
Was ich Dir sagen kann:

Gehalt: Ich bin Finance Controller bei einer Versicherung in Zürich. Ich müsste für dasselbe Gehalt rund 4.5 Jahre arbeiten. Daher; Gehalt ist kein Thema; in dieser Branche kann man es definitiv zu einem gewissen Wohlstand bringen, sodann man sich das als Karriereziel gesetzt hat.

Sonstige Benefits: Ausgezeichnet; Gym, Restaurants, etc.

Work-Life Balance: Inexistent. 60h+ Wochen sind die Regel. Wochenende und Ferien… solltest Du schon bereit sein auch mal was zu arbeiten. Eigentlich könnte man sagen, Du lebst für den Job.

Unternehmenskultur: Meine Freundin ist auf dem Boden geblieben und sehr sozial. Wie sie berichtet, herrscht eine ausgezeichnete Teamkultur; man arbeitet wohlwollend zusammen, die Hierarchien sind flach. Man möchte das Unternehmen zusammen weiterbringen und tritt gegenüber Konkurrenten am Markt höchst kompetitiv auf. Es herrscht eine geringe Fehlertoleranz.

Eine sehr eingeschworene und verschwiegene Clique. Hatte auch schon einen Afterwork-drink mit denen; sobald ein Outsider dabei ist, ist Business tabu; man hält sich hier sehr zurück. Andererseits zeigt man gerne was man erarbeitet hat; es wird schon geprotzt mit Luxusobjekten die ich mir nicht leisten könnte (und auch nicht brauche).
Meine Freundin macht den Job seit 5 Jahren nachdem sie ein 2 Jahre bei Beratungsunternehmen war. Job findet sie nicht fordern aber hochinteressant und motivierend. Es macht den Eindruck, dass es ihr dort gefällt. Etwas ansparen konnte sie auch. Bleibt nur zu hoffen, dass sie sich keine jüngeren Lover anlacht. Aushalten könnte sie den.

Hoffe das hilft weiter

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Hat jemand noch Insights aus dem Commodity Trading in der Schweiz (Trafigura, Glencore, Vitol, Gunvor) ?
Die meisten sind ja mittlerweile in Genf? Was ist der Grund dafür, immerhin sind die Einkommenssteuern dort auch sehr hoch leider. Rentiert es sich trotz der immensen Lebenshaltungskosten dort?

Was für Gehälter kann man erwarten, Bonus,.. etc.

Wie schwierig ist es reinzukommen? Komme aus dem MINT Bereich und bin bereits im Rohstoff/Rohöl Bereich tätig, aber auf technischer Seite.

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WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

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Hat jemand noch Insights aus dem Commodity Trading in der Schweiz (Trafigura, Glencore, Vitol, Gunvor) ?
Die meisten sind ja mittlerweile in Genf? Was ist der Grund dafür, immerhin sind die Einkommenssteuern dort auch sehr hoch leider. Rentiert es sich trotz der immensen Lebenshaltungskosten dort?

Was für Gehälter kann man erwarten, Bonus,.. etc.

Wie schwierig ist es reinzukommen? Komme aus dem MINT Bereich und bin bereits im Rohstoff/Rohöl Bereich tätig, aber auf technischer Seite.

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WiWi Gast schrieb am 20.05.2021:

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WiWi Gast schrieb am 11.05.2021:

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Hat jemand noch Insights aus dem Commodity Trading in der Schweiz (Trafigura, Glencore, Vitol, Gunvor) ?
Die meisten sind ja mittlerweile in Genf? Was ist der Grund dafür, immerhin sind die Einkommenssteuern dort auch sehr hoch leider. Rentiert es sich trotz der immensen Lebenshaltungskosten dort?

Was für Gehälter kann man erwarten, Bonus,.. etc.

Wie schwierig ist es reinzukommen? Komme aus dem MINT Bereich und bin bereits im Rohstoff/Rohöl Bereich tätig, aber auf technischer Seite.

Weil’s hier noch niemand kommentiert hat: einfacher Arbeitsweg mit 1:15h für‘s tägliche Pendeln, also insgesamt 2:30h pro Tag ruinierst Du Dir Deine WLB vollends. Verlorene Zeit, die weder Dir im Arbeitsalltag noch für Deine Karriere noch dem AG etwas bringt, aber Dein Leben verkürzt und Lebensqualität kostet.

Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der für’s Audit anspruchsvollen Branche würde ich zu Option 2 tendieren.

Und nein, ein renommierter Rohstoffhändler wertet Deinen CV nicht ab. Zukünftige Arbeitgeber und deren Entscheider sind nicht alle Sozialromantiker und altruistische Gutmenschen. Im übrigen wird auch die Pharmaindustrie von manchen kritisch gesehen, denn sie macht Geld mit den Gesundheitsproblemen der Menschen. So what … .

Zum Thema „passt Dir der macho-hafte Umgangston“: entscheidender als die Unternehmenskultur insgesamt wird sein, ob die Chemie speziell zum Einstieg mit Deinen Vorgesetzten und Kollegen stimmen wird. Im Arbeitsalltag später wird sicher anders kommuniziert als während des Bewerbungsprozesses, bei dem sich beide Seiten eine nicht unbedingt authentische Theatervorstellung bieten … .

WiWi Gast schrieb am 11.04.2022:

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Hat jemand noch Insights aus dem Commodity Trading in der Schweiz (Trafigura, Glencore, Vitol, Gunvor) ?
Die meisten sind ja mittlerweile in Genf? Was ist der Grund dafür, immerhin sind die Einkommenssteuern dort auch sehr hoch leider. Rentiert es sich trotz der immensen Lebenshaltungskosten dort?

Was für Gehälter kann man erwarten, Bonus,.. etc.

Wie schwierig ist es reinzukommen? Komme aus dem MINT Bereich und bin bereits im Rohstoff/Rohöl Bereich tätig, aber auf technischer Seite.

Genf ist halt DER Standort für Rohstoffhandel in der Schweiz. Kann nur zu Glencore LDN was sagen. Fixgehalt "so mittel", aber Boni 100% aufwärts locker drinnen. Arbeitszeiten hart. Ausbildung: Muss top sein. Kenne Ingenieure vom Imperial College, Cambridge, die haben es dort reingeschafft. Solltest ein Experte auf dem Gebiet sein sowie ein Brainer.

Es geht ja darum, ob es für den TE eine gute Option ist. So, wie er sich und die Dinge beschreibt, passt das mit dem Pharmaunternehmen besser, kulturell.