Möchte gerne meinen Job wechseln. Die tatsächlichen Gründe sind, dass ich mich inhaltlich unterfordert, von der Zeit, die ich arbeiten muss überfordert fühle. Auf gut deutsch: Der Job ist gähnend langweilig, aber ich muss ohne Ende Überstunden ranklotzen.

Das kann ich meinem potentiellen neuen Arbeitgeber so ja nicht erklären. Was sind valide Gründe für einen Jobwechsel (vielleicht auch in einem allgemeineren Kontext), die ich im Gespräch beim neuen Arbeitgeber anführen kann?

Willst du dir was aus den Fingern saugen?
Sag doch einfach, dass du dich persönlich weiterentwickeln willst o.ä.

Standardspruch: Läster nicht über den alten AG ;)

Kommt drauf an. Wenn du 3 Jahre dabei wärest, könntest du sagen, dass du die berühmte neue "Herausforderung" suchst und dich weiterentwickeln willst. Dein Text klingt aber eher nach 3 Monaten Firmenzugehörigkeit. Dann nimmt dir keiner die "neuen Herausforderungen" ab - würde ziemlich lächerlich klingen. Also musst du die Karten auf den Tisch legen und das Ganze als deinen Fehler darstellen. Du darfst auf keinen Fall den Arbeitgeber beschuldigen oder in den Dreck ziehen. Kritik ist nur was für Insider.
Sag beispielsweise, dass der Job dich in eine ungewollte Spezialisierung lenkt, auch wenn er inhaltlich fordernd und anspruchsvoll ist. Das ist dir klargworden und du willst jetzt in deine (hoffentlich) andere Zielbranche / Zielspezialisierung.
Noch so einen Fehler solltest du dir nicht leisten, sonst wird jedes zukünftige Bewerbungsgespräch ein Rechenschaftsbericht.

naja, die unterforderung kannst du schon als grund nennen. das zeigt ja deine motivation. du bist motiviert, mehr zu denken und mehr zu leisten. ich finde das nicht negativ.
ansonsten kommt es natürlich drauf an, ob du wieder in die gleiche branche möchtest? sonst könntest du das noch als grund nennen.

natürlich kannst du das so erklären! da weiss der neue AG doch gleich, dass du auch ansprüche an deine beschäftigung stellst.

Ich habe aus dem gleichen grund gewechselt und das auch offen im VG gesagt. bei meinem jetzigen job werde ich gezielt mit den sagen wir mal "herausfordernden" Prüjekten betraut. macht mir nen riesen spass!

Lounge Gast schrieb:

naja, die unterforderung kannst du schon als grund nennen.
das zeigt ja deine motivation. du bist motiviert, mehr zu
denken und mehr zu leisten.

Hehe, man könnte auch genau das Gegenteil denken:

• Ist sich zu fein für Fleißarbeit
• Bekommt keine anspruchsvollen Aufgaben, weil er nicht gut leistet oder zu langsam ist
  Überhaupt: Die meisten Vorgesetzten werden einem Anfänger erstmal irgend eine Banalität machen lassen, bevor derjenige an die komplexen Tasks ran darf. Mit der banalen Aufgabe qualifiziert man sich für höherwertige Tätigkeit. Wer nicht gut leistet, bleibt für immer bei der Fleißarbeit hängen.

Einer der Hauptgründe für Wechsel sind oft die mangelnde Weiterentwicklung des Gehaltes. Die wenigsten in meinem Umfeld wechseln wegen Unzufriedenheit oder den Aufgaben. Damit wäre es eigentlich das offenste dies zu sagen nur will das kein Arbeitgeber hören. Deshalb muss man sich irgendeinen Grund ausdenken der sicher auch stimmt aber nicht das Hauptaugenmerk ist.
Grundsätzlich konnte ich die Frage bei jeder "aktiven" Bewerbung feststellen. Bei passiven kam sie dagegen nie.