Mut zur Lücke?
Hallo,
kurz zu mir und meinen Problemen. Ich habe mit 24 meinen Bachelor+Master abgeschlossen, absolut gerader Lebenslauf, nie einen Umweg oder eine Auszeit genommen. Habe nach meinem Studium (direkt nach Abgabe der Thesis) bei Aldi in der Zentrale angefangen und arbeite dort nun seit 7 Jahren.
Ich hatte schon öfters vor dort aufzuhören (50h Woche, Privatleben an der Tür abgeben, absolut raues Arbeitsklima, sichere Arbeitslosigkeit mit 50, etc..), allerdings schaffen sie es ziemlich geschickt einem Karotten vor die Nase zu hängen, sodass man denkt "nur noch xyz jetzt noch mitnehmen". 18 Monate Ausland, interessante Projekte, Projektleitung, Teamleitung etc. und seit kurzem bin ich Abteilungsleiter. Wo sonst schaft man das mit 31 Jahren...
Mein Problem? Eigentlich schon seit meinem Berufsstart spiele ich mit dem Gedanken alles hin zu werfen (liegt nicht einmal unbedingt an Aldi, eher das Resultat aus 22 Jahre den Willen der Eltern befolgen => Studium + gutes Geld verdienen), eine Auszeit zu nehmen und anschließend irgendwo mit humanen Arbeitszeiten anzufangen, allerdings steigen mit steigender Karriereleiter und Bankkonto gleichzeitig auch die Verlustängste. Wo sonst finde ich mit 31 solch eine Position?! Ich habe viele Bewerbungsgespräche mit Studenten die sich auf Trainee-Positionen bewerben und schon 30 sind. Die meisten Unternehmen haben auch nicht gerade auf 30 Jährige in Führungsverantwortung gewartet. In der Industrie ist man mit Einzelhandel sowieso oft schon verbrannt und die steigenden Immobilienpreise geben mir so ziemlich den Rest. 150.000€ auf dem Konto (nach 6 Monaten Miete + Weltreise vielleicht noch 120.000), das langt noch nicht einmal mehr für den 70er Jahre Plattenbau...
Wer von euch ist schon einmal den Schritt gegangen (einfach zu kündigen und eine Auszeit zu nehmen) und wie waren eure Erfahrungen?
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