Ich bin mitten in der Wirtschaftskrise fertig geworden und war trotz zahlreicher Bewerbungen und gutem Abschluss über ein Jahr arbeitssuchend.
Neben der Jobsuche habe ich noch eigeninitiativ Weiterbildungen gemacht. Daher ist es wichtig, dass Du im CV nicht nur "arbeitssuchend" oder "Bewerbungsphase" stehen hast, sondern auch irgendwelche (sinnvolle) Kurse oder Weiterbildungen (z. B. Online, Fernstudium, VHS, IHK, Arbeitsamt usw.) machst.
Die (meisten) Personaler wissen genau, dass die Krise gerade erst vorbei ist und (trotzdem) die Anzahl von Neueinstellungen (insbes. bei Absolventen) noch verhalten sind. Deswegen geht die Frage eher in die Richtung, wie Du Dich erklärst und die Zeit sinnvoll nutzt (-> Weiterbildung, Ehrenamt usw.). Dass die Personalabteilungen tlw. schlampig arbeiten (keine Reaktion auf Bewerbungen, sich hinschleppende Bewerbungsprozesse usw.) ist sogar dem Arbeitsamt oder Beratern seit einiger Zeit bekannt.
Dass Du (viele) Absagen bekommen hast, würde ich auf keinem Fall erwähnen, dann kommt die Frage: "Warum sollen wir Sie einstellen, wenn Sie kein anderer haben will?" (ganz freche Frage).
Wenn die Position jetzt erst ausgeschrieben ist, kannst Du auch erst zum Zeitpunkt der Veröffentlichung davon wissen (es sei denn, die Stelle wurde bereits davor schon ausgeschrieben).
Bei einer Initiativbewerbung wird es schon schwieriger. Da würde ich sagen, dass ich durch Studienkollegen, eine Jobmesse, Veröffentlichungen o.ä. auf die Firma aufmerksam geworden bin und mir vorstellen könnte, aus Grund x und y dort zu arbeiten.
Vielleicht auch bei bohrenden Personalern sagen, dass Du Dir den Einstieg auch leichter vorgestellt hast. Du arbeitest auch "zu Hause" strukturiert und planst Deinen Tag (Jobrecherche, Bewerbungen schreiben, Infos über Firmen sammeln, zu Jobmessen gehen, ....). Auch von anderen Bekannten und Kollegen berichten, die trotz guter Voraussetzungen lange gesucht haben.
Im Hinterkopf behalten: Ohne Beziehungen und ohne konkret vorliegendes Jobangebot dauert eine "normale" Jobsuche schon einige Monaten, alles andere ist eher die Ausnahme. Für Absolventen, die keine Berufserfahrung haben (= mehrere Jahre intensiv im erlernten Beruf gearbeitet haben), ist es am schwersten, denn sie können noch nicht mit Arbeitszeugnissen und Spezialkenntnissen glänzen.
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