Ich frage mich, was das unten genannte Thema in dieser Diskussion zu suchen hat. Wir alle haben keinen blassen Schimmer davon, was in 10 Jahren sein wird. Wenn ich daran denke, dass innerhalb von 10 Jahren Plattformökonomie, Smartphones mit der gesamten Appwelt usw. Alltag sind, ist das unglaublich.
Deshalb macht eine Diskussion keinen Sinn. Denn dann betrifft die Entwicklung 80-90 % der Jobs, besonders im Bereich BWL.
Hier im Forum ist natürlich ein 6-stelliges Jahreseinkommen anscheinend für jeden 0815 Absolvent machbar. Controlling / Rechnungswesen / Personal usw. ist aus meiner Sicht keinesfalls lukrativer als die Steuerberatung.
Du beantwortest die Frage ja selbst: Du musst einfach exzellent in deinem Handwerk sein und dann wirst du zwangsläufig erfolgreich. Wenn du eben ein exzellenter Steuerrechtler bist und du einen Faible dafür hast, dann mache es bitte und halte dich nicht mit schwachsinnigen Beiträgen im WiWi Forum auf.
Wenn du ein Top-Controller bist dann wirst du auch top bezahlt. So einfach ist das.
Ich habe gestern ein Seminar (aktuelles Steuerrecht) für Steuerberater, Mitarbeiter etc. gehalten. Es heißt ja immer es wird alles einfacher. Das höre ich mitterweile seit 25 Jahren.
Das Gegenteil ist der Fall und deshalb wir es auch immer Steuerberater geben.
In dieser Diskussion hier werden immer diese Märchen verbreitet, dass alles automatisiert ist, gerade im Bereich der Kapitalertragsteuer. Dann empfehle ich denjenigen mal einen Blick in das neue Investmentsteuergesetz zu werfen, Stichwort Vorwegpauschale. Anlage KAP, Anlage KAP INV. Bei ausländischen Fonds, die nicht in einer deutschen Depotverwahrstelle liegen, fängt der Spaß an. Und da reden wir nur über die private Vermögenssphäre und nicht darüber, was zu beachten ist, wenn die Fonds im Betriebsvermögen bilanziert sind.
Ich gehe davon aus, dass 90 % der steuerlichen Laien das falsch deklarieren. Diese Neuregelung ist eine absolute Vollkatastrophe.
Weiteres Thema: Verfahrensdokumentation. Dr. Kulosa, BFH Richter, vertritt hier eine Hardliner-Auffassung. Bereits 5 Fälle in meiner Mandantschaft gehabt, bei denen die Betriebsprüfung aufgrund formeller Mangel zuschätzen wollte. Ohne steuerliche Beratung bist du doch verloren.
Es ist für einen Unternehmer mittlerweile fast unmöglich ohne Steuerberater zurechtzukommen. Das was hier gefaselt wird von vollständiger Automatisierung usw. ist extrem am Thema vorbei.
Schöne Grüße aus der Praxis!
WiWi Gast schrieb am 01.03.2019:
WiWi Gast schrieb am 01.03.2019:
Die weitere Technisierung der Steuerberatungsbranche verbunden mit dem Wegfall von vielen Sachbearbeiterstellen, die vor 25 Jahren noch entfernteste Zukunftsmusik war, wird in ein bis zwei Dekaden die meisten der heutigen Studienanfänger betreffen.
Insofern sollte jeder jetzt bereits gut überlegen, wo er bis dahin noch einen (Arbeits-)Platz in der Branche haben wird, zumal dann als junger Vierziger belastet mit Familiengründung und Immobilienerwerb mit anderen Sorgen belastet, so daß sich die Investition in das Studium auszahlen sollte.
Sicher wird es auch im Jahr 2020 und danach weiterhin singuläre Spitzenverdiener in der Branche mit sechsstelligem Jahreseinkommen und mehr geben. Dies ist für die breite Masse der Absolventen jedoch vergleichbar erreichbar wie jeder BWL - Student theoretisch dazu befähigt ist, DAX - Vorstand zu werden.
Genau so sehe ich es auch!
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