WiWi Gast schrieb am 06.12.2017:
Von jemandem, der gerade einen der Top Finance Master in UK macht:
- Summer Internship kann man selbstverständlich trotzdem machen, hier haben mittlerweile die allermeisten aus dem Programm, die sich beworben haben, ein Offer bei den großen Banken für ein SIP.
- Kosten sind meiner Meinung nach nicht wesentlich teurer als woanders, wenn man einbezieht, dass man eben auch ein Jahr eher Geld verdient. Hängt aber natürlich davon ab, mit welchem anderen Master man es vergleicht
- Unsicherheit mit Brexit ist natürlich ein Argument. Zieht aber natürlich auch nur dann, wenn man denn persönlich unbedingt in der City arbeiten möchte.
Ich finde diese Argumente gelten nur eingeschränkt, da:
- SIP nach dem Master zu machen finde ich persönlich nicht sonderlich attraktiv. Selbst wenn man dort ein Offer bekommt, hat man unter Umständen einen ziehmlich langen Leerlauf bis zum Start und es ist generell verdammt unsicher. Man müsste z.B. dafür die Alternativen Vollzeit-Angebote von BCG und co. oder Industrieunternehmen auschlagen um lieber noch mal ein Praktikum (!) ohne Sicherheit auf full-time offer zu machen.
(Und wie gesagt starke Unsicherheit bezüglich Brexit, Visa, ...)
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Wenn man ein Jahr früher arbeitet, verdient man auch früher Geld und kann die Kosten ggf. wieder reinholen, das stimmt. Oftmals ist das Problem mit den hohen Kosten für ein Studium in London aber eher, dass man zu Beginn nicht genügend Liquidität hat. (Man kann natürlich auch einen Kredit über 50.000€ aufnehmen, aber möchte man das? zu 7+% bei Prodigy Finance? ) -> Es gibt natürlich auch günstigere Finanzierungsmöglichekiten wie den BVA Kredit etc., aber diese sind bei weitem nicht ausreichend für die Finanzeirung.
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zum Argument "Brexit" ist nur ein Problem, wenn man unbedingt in der City arbeiten möchte: Wenn du eh nicht (unbedingt) in der City arbeiten möchtest, lohnt sich der UK-master doch eh nicht. (Kein Mehrwert im Vgl. zu anderen Top Unis uns insb. den Top Unis in dem Land, wo du arbeiten möchtest)
- (Andere Argumente gegen UK-Master, s. oben)
Ich verstehe, dass ein UK-Master reizvoll ist. Ich fandes es auch sehr interessant, aber habe mich nach reiflicher Überlegung dagegen entschieden.
In folgen Fällen könnte ich es aber voll nachvollziehen:
- Angebot von LSE (M.Sc. Finance, Rest nicht) oder Oxbridge
- Wenn die Eltern den ganzen Spaß eh mal eben finanzieren, geht das natürlich auch. Aber ich persönlich würde meinen Eltern selbst dann nicht mit einem UK-Master auf der Tasche liegen wollen. (Ausnahmen: s. oben)
Aber selbst dann gilt: Wenn du an der LSE / Oxbridge angenommen wirst, ist dein Profil eh schon Top. Dann würdest du auch von jeder der anderen Top Unis jedes deiner Ziele genauso gut erreichen können.
(Außerdem ist das Bewerbungsverfahren an der LSE extrem ätzend. Vor allem, wenn man von einer großen deutschen Uni kommt. Zu Oxbridge kann ich nichts sagen, da ich mich dort nicht beworben habe.)
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