Ich philosophiere mal ein bisschen (wird etwas länger, hoffe Ihr lasst das trotzdem durch, Danke!):
Die Antwort ist mehr oder weniger klar. Deutschland (die EU) gehen gerade den Weg der UDSSR und DDR. Warum man aus der Geschichte nichts lernt, keine Ahnung. Weshalb war denn die DDR 30 Jahre technologisch hinterher. Warum war denn die UDSSR quasi ein Bauernstaat ohne Nennenswerte Technologie? Weil die Leute keine Motivation hatten, irgendwas zu tun.
In Ländern, in denen ein Dr. med. (als Beispiel) nach gefühlt 10 Jahren Ausbildung im selben Block wohnt, das gleiche Auto fährt und das selbe Leben führt, wie ein ungebildeter Arbeiter, da stagniert die Motivation. Es gibt einfach keine Anreize, mehr zu tun als man muss. Oder überhaupt irgendwas zu tun. Man redet ja immer vom "sozialen Frieden", dass die "Reichen" und "Gut Verdiener" ja was abgeben sollen.
Fakt ist, die Reichen und Gut-Verdiener brauchen keine Armen, die brauchen maximal Konsumenten. Wäre ich z.B. der Eigentümer von einem der großen Konsumgüterkonzerne, dann gibt's aus großindustrieller Sicht nichts geileres, als (mindestens) 10 Mio Konsumenten (Bürgergeldempfänger) die jeden Monat Milliarden verkonsumieren (müssen). Das Bürgergeld ist quasi eine Transferleistung von unten nach oben. Dafür muss man weder Leute einstellen, noch gute Löhne zahlen, noch sonst was.
Und alle die etwas können? Die Ärzte, die gut ausgebildeten Ingenieure, die ITler (und damit meine ich die wirklich Guten, nicht die 08/15-Ing, die gerade so ihr Studium geschafft haben und nun im KMU "Qualitätsmanagement" betreiben), die zieht es dorthin, wo es am meisten Geld gibt, denn wie schon gesagt, auch die gut Ausgebildeten brauchen "keine Armen", die sie quersubventionieren müssen, weil Ihnen 50+% an Steuern und Sozialabgaben genommen wird (AG-Anteil nie vergessen (!)).
Das ist auch der Grund, weshalb sozialisitische-/kommunistische Staaten immer in einer Diktatur enden. Alle, die was können, versuchen das Land zu verlassen ("Hust, Wegzugsbesteuerung, hust, an eine Mauer traut sich noch keiner ran"). Zurück bleiben meistens nur irgendwelch Loser. Und aktuell versuchen alle, die wirklich was können, das Land Richtung Schweiz, USA oder Nahost/Asien zu verlassen, oder wo man bessere Gründungsbedingungen hat.
Warum ich sage, dass wir quas auf dem Niveau der DDR angekommen sind? Stellt euch vor, ihr seid eine Familie und habt zwei Kinder. Ihr habt in eurem Leben noch nie was gelernt und auch noch nie gearbeitet. Anspruch aus Bürgergeld: ca. 3300 Euro. Der Arzt, der 6 Jahre studiert hat und im Krankhaus nun Schichten schiebt (Frau bleibt zu Hause um auf Kinder aufzupassen), der hat mit Kindergeld und Zuschlägen in der gleichen Situation vllt am Ende des Monats 4000 Euro netto. Wow. (sonstige Kosten, die vom Amt beim Hartz-IV Empfänger noch übernommen werden, nicht mit eingeschlossen).
Der führt 1:1 das gleiche Leben, wie der arbeitslose Bürgergeldempfänger und macht sich wahrscheinlich noch die Gesundheit kaputt. Schaut euch mal nen Mindestlöhner an. Da sind ca 45% (wenn man den AG-Anteil mit einrechnet) nur Steuern+Sozialabgaben.
Und mir braucht jetzt keiner daherkommen, dass der Arzt/IT-ler/Ing "mehr verdienen könne als der Burgergeldempfänger". Fakt ist, jeder dieser Menschen hat eine lange (unbezahlte) Ausbildung durchlaufen (3-5 Jahre, oder länger). Privat wahrscheinlich auf vieles Verzichtet und geht dann auch noch 160-200h im Monat arbeiten. Wofür? Um vielleicht am Ende des Tages 30-50% besser dazustehen, als der (bewusst) Arbeitslose?
Anmerkung: Das hat nicht erst jetzt mit dem Bürgergeld angefangen. Das hat schon Anfang der 2000er angefangen, als man den Niedriglohnsektor in Deutschland "etabliert" hat. Die Folge war, dass es schon damals für Hartzer kaum gelohnt hat, überhaupt (zu Mindestlohn) arbeiten zu gehen. Das Bürgergeld hat einfach dafür gesorgt, dass wir tatsächlich quasi eine DDR 2.0 geworden sind. Aber selbst das ist wahrscheinlich eine Beleidigung für die DDR, denn dort MUSSTE man arbeiten ( ich verweise hier mal auf § 249 Strafgesetzbuch der DDR, für alle, die es interessiert)
PS: Ich selbst bin quasi alles, was in diesem Staat falsch läuft. Ich bin RA und gemäß der Einkommen aller Steuerpflichtigen war ich letztes Jahr (mit eigener Kanzlei) in den obersten 0,5% aller Einkommen. Für mich persönlich (mikroökonomisch) könnte es besser nicht laufen. Makroökonomisch ist das ein absolutes Desaster.
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