Doch einer! Habe bis letztes Jahr an der Uni studiert und jetzt grad mal nix zu tun.
Grundlegend vorneweg: Die Uni krempelt dich von oben bis unten um! Stell dich darauf ein, dass dein Leben schneller, viel internationaler und sehr viel stärker business-orientiert wird. Ich habe in den 3 Jahren die beste Zeit überhaupt mit sehr vielen spannenden Leuten gehabt.
Das Einstellungsverfahren ist gut selektiv. Da ist ein wenig Fähigkeit zur Selbstdarstellung, Leistungswille und Business Sense gefordert. Außerdem mußt du zumindest 2 Sprachen schon mindestens gut können.
Die Studiengebühren wären ein Argument gegen die Uni. Wenn man die allerdings in Relation zu denen anderer Business Schools setzt, sieht man schnell dass die sehr viel niedriger sind. Danke IHK Paris: Die zahlen nämlich nochmal das doppelte pro Student drauf.
Topp an der Uni sind die Kontakte zu Unternehmen: An jedem Campus gibt es sehr gut funktionierende Career Offices. Die schicken fast täglich Angebote für Praktika aller Art (Unternehmen: z.B. JP Morgan, Deutsche Bank, UBS, Roland Berger, McKinsey, L'Oreal, Procter&Gamble, GE, United Technologies, etc... kaum Mist dabei) rum, so dass die Praktikumssuche an sich kein Problem ist. Reinkommen muss man aber immer noch selber!!! Auch wenn viele Praktika (wie bei großen IBs) exklusiv an der ESCP ausgeschrieben werden, muss man sich gegen die interne Konkurrenz durchsetzen.
Die restliche Orga zwischen den Jahren lief bei mir reibungslos, ich habe aber auch Freunde bei denen der Wechsel von z.B. Paris nach London nicht so einfach funktioniert hat. In den einzelnen Jahren ist die Uni aber sehr gut organisiert.
Vom späteren Arbeitsprofil meines Jahres: Die meisten sind jetzt entweder Berater, Investmentbanker oder im Marketing, fast alle in Firmen mit großen Namen. In Konzernen arbeiten auch einige, aber eher relativ wenige. Einstiegsgehalt liegt über 50k in €. Es ist übrigens recht selten dass Business Schools sowhl im Bereich Finance als auch in Marketing stark sind.
Wichtig fand ich für die Zeit die Leute mit denen ich studiert habe. Mit wenigen Ausnahmen waren das durchgängig Leute, die hart arbeiten, aber auch hart feiern konnten (und am nächsten Tag wieder auf der Matte stehen). Das trägt enorm zum group spirit der Uni bei. An das Sprachenwirrwarr von Englisch, Französisch und Spanisch, was du auf Parties zum Beispiel sprichst, gewöhnst du dich schnell und wirst es später vermissen.
Negatives:
Für das sehr coole Leben was du plötzlich in den 3 geilsten Städten Europas führst bezahlst du mit einem guten Plus an Stress. Wenn Du also eher der Typ der absoluten Gemütlichkeit bist, und dir die Uni Paderborn ausgesucht hast weil du dann in deinem Fußballclub bleiben kannst ist die ESCP schonmal nix für dich. Es gibt genügend Momente, an denen man sich wünscht dass sich die todo-Liste zumindest für eine Woche mal von selber abarbeitet.
Auch soll man die Lebenshaltungskosten in den Städten nicht unterschätzen!
Dennoch Fazit: Die Uni hält jedes Versprechen das sie gibt!
antworten