ESCP-Alumus und MBBler hier.
Die Qualität der ESCP, insb. im Vergleich zu ähnlichen Business Schools wie der WHU oder ähnlichen Programmen wie dem CEMS einzuordnen ist nicht ganz trivial.
Grundsätzlich hängt die ESCP-Erfahrung sehr stark davon ab wo man herkommt und was man sucht. Ich habe meinen Bachelor an einer guten staatlichen, aber nicht Target-Uni gemacht und hatte großes Interesse daran Französisch als zweite Fremdsprache zu perfektionieren. Für mich war das Programm also die absolut richtige Wahl.
Was bekommt man aus meiner Perspektive: Viel Heterogenität
a) unter den Studenten; der MiM-Jahrgang ist insgesamt recht groß, da er sich auf mittlerweile sechs Standorte verteilt. Dementsprechend sind die Aufnahmevoraussetzungen, auch durch den Verzicht auf den GMAT, insgesamt niedriger als in anderen Programmen. Das führt dazu, dass auch das Placement nicht durchgängig großartig ist, die Top 10-20% aber absolut überall unterkommen (kurze Recherche auf LinkedIn genügt); auch die Anzahl der Ex-ESCPler unter meinen Kollegen spricht für sich. Gleichzeitig hat man so eine in meinem Empfinden deutlich weniger gestreamlinedte Studentenschaft (insb. wenn man sich traut auf anderen Nationen zuzugehen) als an anderen Privaten
b) in der Verwaltung: Paris ist häufig chaotisch, in Deutschland ist aber alles deutlich strukturierter und insb. der Career Service in der Regel sehr bemüht
c) in der Lehre: hier gibt es viel Licht und ein wenig Schatten. Mit einem WHU-Bachelor, der sicherlich einen stärkeren Praxisbezug als mein sehr theorielastiger Bachelor hat, kann die Qualität der Lehre vermutlich nicht mithalten. Ggü jeder Staatlichen sind aber große Unterschiede erkennbar. Der fachliche Anspruch ist häufig geringer (international aber gefühlt häufig so), das Ganze wird dann aber durch viel Arbeitsaufwand ausCase Studies etc. aufgewogen
d) in den Erfahrungen und Möglichkeiten: die ESCP bietet sehr viel an, nicht nur im Hinblick auf Internationalität sondern auch auf das Curriculum (insb. in Paris, gute Französischkenntnisse vorausgesetzt). Viele Leute nutzen das Angebot auch und orientieren sich teilweise noch einmal völlig neu, viele gründen im Anschluss
Um konkret auf Deine Frage zu antworten: UB-Placement ist weiterhin stark (on-campus recruiting gibt es; mache ich selbst), aber nicht geschenkt. IB-Placement hat deutlich abgenommen, da das Interesse unter den Studenten stark zurückgegangen ist, aber durchaus machbar. Sofern Noten und Praktika vorhanden wird man definitiv überall eingeladen. Ob es das Geld wert ist, muss am Ende jeder selbst wissen
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