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Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

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WiWi Gast

Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Hallo,

ich plane eine nebenberufliche Promotion aus Forschungsinteresse, muss diese leider aus Geldgründen nebenberuflich machen.

Es gibt ein paar Lehrstühle an staatlichen Unis, die so etwas anbieten, ich habe mir auch welche gesucht, die Erfahrung mit der Betreuung von nebenberuflichen Doktoranden haben und wo die Doktoranden auch zwischen drei und fünf Jahren fertig werden. Habe nämlich keine Lust an einen Lehrstuhl wo ich nie fertig werde. WHU wäre noch eine Überlegung aber mit knapp 10.000 EUR doch recht teuer, ebs mit 20.000 EUR viel zu teuer, zudem werden die Diss von den Unis oft nicht so ernst genommen.

Samstag/Sonntag könnte ich fast komplett an der Diss arbeiten, montags ab 19 Uhr-ca. 23 Uhr, dienstags bis donnerstags ab 20-23 Uhr Uhr und freitags ab 16 Uhr bis 23 Uhr. Natürlich wird dies aufgrund privater Erledigungen so nicht immer einzuhalten sein. 23Uhr habe ich mir mal als Grenze zum schlafen gesetzt, da man sonst keine Kraft mehr für den nächsten Tag bzw. extrem müde ist und abends eh nicht mehr vernünftig an der Diss arbeiten kann.

Jetzt meine Frage an jemanden der nebenberuflich promoviert oder bereits hat, ist dies mit meinem Arbeitseinsatz in drei bis fünf Jahren schaffbar?

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WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Willst du jetzt aus Forschungsinteresse promovieren oder wegen der zwei schicken Buchstaben vor dem Namen? Wenn aus Interesse dann ist es doch egal, wie lange du brauchst. Forsche einfach in deiner Freizeit und sei glücklich damit.

Falls nur wegen dem "Dr.", dann gibt es sicherlich einfachere Wege als nebenberuflich. Es kommt natürlich auf das Thema an, aber selbst in Vollzeit sind drei bis fünf Jahre optimistisch. Nebenberuflich ist es meiner Meinung nach nicht möglich etwas vernünftiges in der kurzen Zeit zu schaffen.

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WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Ich denke, dass man mit einer gut organisierten nebenberuflichen Promotion gleich lange braucht. Ich glaube, dass die Vollzeitdoktoranden auch nicht viel mehr Zeit haben für die Diss neben den Lehrstuhlaufgaben, die sind ja in erster Linie Wissenschaftliche Mitarbeiter und werden dafür bezahlt von der Uni, in den Stellenausschreibungen steht bezüglich der Promotion meist an letzter Stelle, dass die Promotion im Rahmen der Tätigkeit neben den Hauptaufgaben gegeben wird.

Lounge Gast schrieb:

Willst du jetzt aus Forschungsinteresse promovieren oder
wegen der zwei schicken Buchstaben vor dem Namen? Wenn aus
Interesse dann ist es doch egal, wie lange du brauchst.
Forsche einfach in deiner Freizeit und sei glücklich damit.

Falls nur wegen dem "Dr.", dann gibt es sicherlich
einfachere Wege als nebenberuflich. Es kommt natürlich auf
das Thema an, aber selbst in Vollzeit sind drei bis fünf
Jahre optimistisch. Nebenberuflich ist es meiner Meinung nach
nicht möglich etwas vernünftiges in der kurzen Zeit zu
schaffen.

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WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Das kann man schwer beantworten, wenn man keine Informationen über das Forschungsgebiet hat. BWL oder VWL? Empirisch oder theoretisch? Monographie oder kumuliert wäre auch nicht unwichtig sowie die zugehörige Promotionsordnung. Gibt es ein Doktorandenstudium? Letztere sind Fragen, die Du noch nicht beantworten kannst, aber im Hinterkopf haben solltest.

Meine bescheidene Einschätzung: Wenn es quantitativ ist, Du die Daten hast und methodisch fit bist, dann ist das viel eher machbar, als wenn Du eine theoretische Arbeit in der VWL schreibst. Ersteres ist Datenmassage mit ein bisschen Bla Bla drum herum. Wenn der Datensatz einmal aufbereitet ist (das ist die wesentliche Hürde) dann loopt man für dem Hintergrund einer groben Fragestellung einfach gesagt solange die Regressionen in verschiedenen Spezifikationen, bis man ein signifikantes Ergebnis für eine dann zu findende, passende und exakte Fragestellung hat. Klingt zynisch, aber ich habe für die Diplomarbeit so gearbeitet und zumindest auch zwei Paper veröffentlicht, die genau nach der Bauweise zu Stande kamen. Das nennt sich in der VWL Forschung und ist jedenfalls hinreichend für eine Diss. Gute Forschung ist es sicherlich nicht, aber Forschung ist auch nur noch Business, leider. In meiner Diss konnte ich Gott sei Dank etwas machen, das sich diesem Business entzogen hat. Das ist übrigens die große Chance, wenn man von vorne herein nur aus Forschungsinteresse an eine Diss geht und danach nicht in die Wissenschaft will. Man muss sich nicht an das halten, was ich mal Forschungsbusiness nenne. In diesem Fall gewinnt aber die Wahl des Doktorvaters enorm an Bedeutung!!

Wenn es theoretisch oder historisch wird, dann wird es komplizierter. Schlicht, weil man sehr viel mehr lesen und verstehen und einordnen muss.

Die BWL kann ich mit der Ausnahme von Finance schwer beurteilen und deswegen halte ich die Klappe an der Stelle.

Wichtiger als das alles ist aber noch: Wie konkret sind Deine Ansätze bisher? Hast Du ein Exposé (und sei es nur für Dich geschrieben) UND einen konkreten Fahrplan? Anders gefragt: Könntest Du morgen anfangen? Ich frage das, weil Dein ganzer schöner Wochenplan mit Time-slots rein gar nichts bringt, wenn Du dann montags um 20 Uhr am Schreibtisch sitzt und gar nicht weißt, was Du konkret tun sollst. (Was lesen, wo suchen, wie anfangen....)

Konkreter Rat wäre erst mal: Nimm Dir Deinen Zeitslotplan und versuche in diesem Rahmen in den nächsten zwei Monaten ein vernünftiges Exposé inklusive Literaturliste zu erstellen. Darin enthalten also: Was ist Dein Forschungsgebiet, was ist die Forschungsfrage, was ist der Stand der Literatur dazu, was sind offene Fragen, wie willst Du Dich Deiner Fragestellung nähern, welche Methoden.

Wenn Du das schaffst, dann würde ich die Chancen als nicht schlecht (aber auch noch nicht gut) einschätzen. Wenn Du es nicht schaffst, vergiss das Ganze.

Das klingt hart, aber ich bin der Zeitslotrechnung gegenüber sehr skeptisch. Das mag funktionieren, wenn man mitten in der Diss steckt, also der Anfang nach gut einem Jahr hinter einem liegt, man viel gelesen hat und es alles in konkreten Bahnen läuft. Dann kann man eine Promotion mit einem relativ normalen Job vergleichen und die Arbeit in Häppchen teilen. Aber am Anfang (und damit meine ich ein bis zwei Jahre) ist es meist ein chaotischer Prozess, ein extrem frustrierendes Umherirren im Nirgendwo - und das hält sich so gar nicht an Zeitpläne. Das Blöde ist eben, dass eine Dissertation zu schreiben kein linearer Prozess ist. Wenn man erst mal soweit ist, wie ich eben beschrieben habe, dann ist die Diss schon geschaukelt. Dort hin zu kommen, das ist das Problem.

Der Einwand, dass WiMis ja auch angestellt sind und meist (de facto) Vollzeit arbeiten stimmt zwar. Allerdings stehen die trotzdem in regelmäßigem Austausch mit Kollegen (nein, ich meine nicht den Doktorvater) und halten sich in der Uni auf, was einfach dazuführt, dass man sich auch Gedanken zu Diss und Forschung im weitesten Sinne macht, wenn man es gar nicht merkt. Das sollte man nicht unterschätzen. Es ist etwas ganz anderes 40h die Woche, sagen wir Schuhe zu verkaufen und dann nach Feierabend heim zu kommen und den Schalter umzulegen.

Was wäre noch zu klären: Hast Du eine Familie oder Freundin? Wenn ja, ich kenne sie nicht, aber das könnte ein Problem sein. Ich werfs nur mal ein...

Wie sieht es mit anderen Modellen aus? Teilzeit? So hätte man zumindest Do,Fr, Sa,So mal am Stück frei, um sich an die Diss zu setzen. Oder ein Sabbatical? Sprich mit Deinem Arbeitgeber. Bei mir war das ohne Probleme möglich. Habe zwei Jahre gearbeitet und Geld bei Seite gelegt und mich dann drei Jahre beurlauben lassen und mich um ein Stipendium beworben, das ich auch bekommen habe. Nach 2,5 Jahren war ich fertig und hab dann noch ein halbes Jahr Urlaub gemacht. Danach wieder Vollzeit im selben Job eingestiegen. Bei mir war es auch reines Forschungsinteresse, Gehaltstechnisch hat es mir nichts gebracht und das war mir auch klar vorher. War aber eine geile Zeit.

Abschließend noch ein Sprung zurück. Ich kenne wie gesagt Dein Forschungsgebiet nicht. Aber es wäre auch zu überlegen, ob es an anderen Fachbereichen nicht besser angesiedelt ist. Soziologie? Geschichte? Philosophie?
Die VWL ist mittlerweile sehr eng geworden und gerade wenn man sich in der Finanzmarktsoziologie umsieht oder in manchen Bereichen der Philosophie soweit es Märkte, Ethik etc angeht, wird man erstaunt sein, dass sehr viel, was man der VWL zugehörig war, mittlerweile anderen Disziplinen überlassen wurde.
Das nur so als Idee.

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WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Bezugnehmend auf deinen letzten Satz:

Welche Gebiete, der früher VWL waren, sind denn jetzt Soziologie/Geschichte/Politik? Was heißt das konkret für eine Promotion? Wird eine empirische Dissertation in der Soziologie einfacher?

Danke

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WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Wirtschaftsingenieurwesen (empirisch-quantitativ)

Hier der TE: Vielen Dank für deine ausführliche und sehr gute Antwort.

Um deine Fragen zu beantworten, ja, die Promotion die ich anstrebe ist empirisch-quantitativ und im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen angesiedelt. Meine Methode die ich vorhabe, hast du bereits sehr gut beschrieben, ich möchte Daten zu einem noch sehr neuen Forschungsgebiet in dem ich auch arbeite erheben mittels Datenumfragebögen und diese dann anhand der beschreibenden Statistik mittels Regressions- und Korrelationsrechnung auswerten mittels STATA. Da das Forschungsgebiet noch relativ neu und unerforscht ist, gibt es jetzt auch nicht 30 Publikationen wie im Marketing oder Strategie, die dann noch mal auf 100 Publikationen usw. verweisen, sodass ich für die Einlesephase auch nicht allzu lange brauchen werde.

Also ein Kurzexpose habe ich bereits erstellt so 10 Seiten für die Bewerbung, Literatur gibt es nur sehr wenig in meinem Forschungsgebiet.

antworten
WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

Nach dem was ich beobachte - und ich habe in die Soziologie nur wegen eines Bachelorstudiums Einblick - verhalten sich die Anforderungen an quantitatives Arbeiten in der Soziologie zur VWL in etwa so wie die Methoden der VWL zur Physik. Also ja, die Anforderungen sind zum Teil deutlich geringer, zum Teil schlicht andere, wenn es um empirisches Arbeiten geht.

Zu den Themengebieten:
Als ich noch im Diplom VWL studiert habe gab es noch einen Schwerpunkt "Öffentliche Wirtschaft und Soziale Sicherung". War nicht mein Ding, aber es gab ihn. Forschung zu den Themen wie der öffentliche Sektor funktioniert, welche Ausgaben warum getätigt werden und wie die Verteilung statt findet, ebenso Untersuchungen zu sozialen Sicherungssystemen etc pp sind schon lange aus der VWL weg. Das war ja immer der böse deutsche Sonderweg, dieses, "Wirtschaftspolitik" zu lehren und zu beforschen.

New Institutionalism, Rational Choice Theory und alles sich daraus ergebende wird in der Soziologie, vor allem US-amerikanischer Prägung sehr stark in ökonomischer Spielart ausgebreitet. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken da argumentieren Ökonomen. Die Institutionenökonomik ist zwar im VWL Mainstream angekommen, aber den Staat und seine Akteure sowie den Staat als Akteur zu betrachten und zu untersuchen ist eher eine Sache der Soziologen geworden. Das war früher und vor allem in Deutschland anders.

Was die Soziologen da alles mit Rational Choice analysieren wollen, ist natürlich Unsinn, aber es könnte Unsinn sein, der von Ökonomen produziert würde - wird er aber nicht mehr. Ein Beispiel für ökonomischen Unsinn, den man mit Modellen anstellen kann ist die "Theory of Prostitution" (einfach mal googlen) von Evelyn Korn.

Auch die Banken- und Geldtheorie sehe ich teilweise (!) in der Soziologie mit entsprechendem Schwerpunkt besser bearbeitet, als in der VWL. Wobei sie in der Soziologie noch immer unter dem Niveau sind, das es in de Wirtschaftswissenschaften in den 1920ern zu diesen Themen schon gab.
Zugegeben liegt das aber daran, dass Geld, Kredit und Bankentheorie schon beinahe immer, spätestens seit den 1950ern ein Stiefkind der VWL war, weil all das einfach nicht so recht in allgemeine Gleichgewichtsgedanken passen wollte.

Viel, was in Richtung Entwicklungszusammenarbeit, Dritte Welt, Armut etc geht wird von Soziologen und Politologen gemacht - mit genuin ökonomischen Ansätzen.

Ungleichheit, Verteilung, Gerechtigkeit. Früher politische Ökonomie, heute Soziologie und Geschichte und erst neuerdings wegen der Krise und so wieder ein wenig stärker in der VWL. Meist aber nur populärwissenschaftlich.

Schließlich kann die Geschichte - und sei es dort eben die Wirtschaftsgeschichte - viel zu sagen wir mal Auswirkungen von Migrationsströmen auf Volkswirtschaften sagen, als es die VWL kann. Nicht, weil sich Geschichte wiederholt, sondern weil man aus Geschichte Anschauungsmaterial gewinnen kann. Dieses wiederum erlaubt eine Einordung ökonomischer Modelle und ihrer Überprüfung darauf hin ob sie angemessen sind für aktuelle Entwicklungen.

Das sind sicher nciht die besten Beispiele, aber die ersten die mir einfielen.

Ich sage gleich dazu: Ja, es gibt für alles was ich gesagt habe gute Gegenbeispiele! Meine These ist lediglich: Das Hauptgebiet der VWL ist heute enger gefasst, als sagen wir 1920. Ob das gut oder schlecht ist, sei da hin gestellt.

antworten
WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Arbeitseinsatz

@langer Post vom 22.11.

Vielen Dank für deinen Beitrag! Sehr informativ und angenehm zu lesen!
Drei Fragen:

Hab ich es richtig verstanden dass deine Promotion inhaltlich nichts mit deiner Arbeitsstelle zu tun hatte und du es nur aus Eigeninteresse gemacht hast? War es denn trotzdem kein Problem die Freistellung zu kriegen?

Wie schwer war die Suche nach einem Doktorvater als externer Promovierender? (Da du ein Stipendium hattest nehme ich an dass du nicht normal als WiMi gearbeitet hast?)

Da du es im letzten Absatz andeutest, hast du selbst in einem anderen Fachbereich promoviert? Stelle es mir schwer vor, als VWLer eine Promotionsstelle in einem anderen Fach zu finden ohne Connections/Kontakte..

antworten
WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Wirtschaftsingenieurwesen (empirisch-quantitativ)

"Mittels eines Fragebogens erheben"... "noch sehr junges Forschungsgebiet"...

Lass mich raten: Thema "Unternehmensstrategien in der Start-Up-Branche" o.ä.?

Manchmal ärgere ich mich, dass ich mich 4 Jahre lang erheblichem psychischem Stress ausgesetzt habe in meiner Vollzeitpromotion (inkl. 6maligem Vortrag der Erkenntnisse im Forschungsseminar, Vorträgen auf Konferenzen, Schelte vom Dr.-Vater, "Scheitern-Naherfahrung" etc), um nun zu sehen, dass Leute mit einem Fragebogen nebenberuflich einen Dr.Titel bekommen können...

Lounge Gast schrieb:

Hier der TE: Vielen Dank für deine ausführliche und sehr gute
Antwort.

Um deine Fragen zu beantworten, ja, die Promotion die ich
anstrebe ist empirisch-quantitativ und im Bereich
Wirtschaftsingenieurwesen angesiedelt. Meine Methode die ich
vorhabe, hast du bereits sehr gut beschrieben, ich möchte
Daten zu einem noch sehr neuen Forschungsgebiet in dem ich
auch arbeite erheben mittels Datenumfragebögen und diese dann
anhand der beschreibenden Statistik mittels Regressions- und
Korrelationsrechnung auswerten mittels STATA. Da das
Forschungsgebiet noch relativ neu und unerforscht ist, gibt
es jetzt auch nicht 30 Publikationen wie im Marketing oder
Strategie, die dann noch mal auf 100 Publikationen usw.
verweisen, sodass ich für die Einlesephase auch nicht allzu
lange brauchen werde.

Also ein Kurzexpose habe ich bereits erstellt so 10 Seiten
für die Bewerbung, Literatur gibt es nur sehr wenig in meinem
Forschungsgebiet.

antworten
WiWi Gast

Re: Nebenberufliche Promotion Wirtschaftsingenieurwesen (empirisch-quantitativ)

Hier der mit dem langen Post noch mal.
@TE: Okay zu Promotionen im WIng Bereich habe ich so gar keine Ahnung.
Ohne despektierlich sein zu wollen: Datengrundlage sollen Fragebögen sein? Wie groß ist dann Deine Stichprobe und wie aussagekräftig Deine Analyse? In BWL/Marketing mag das durchgehen und bei Bachelor/Master-Arbeiten sowieso... aber bei einer Dissertation?
Ich meine auf eine Grundgesamtheit mit N=500 mit STATA zu schießen.. na ja Kanonen und Spatzen und so. Aber wie gesagt, ich kenne mich mit den Maßstäben nicht aus. In der Soziologie ginge es sicherlich.

Und "Neues Forschungsgebiet", "kaum Literatur"... ich frag mal ganz vorsichtig: Sicher?
Wenn es tatsächlich so ist, dann freu Dich nicht zu früh, denn das ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Denn wenn Du etwas machen willst, wozu es noch keine Literatur gibt (also zu dem ganzen ForschungsGEBIET), dann kannst Du davon ausgehen, dass die good old academia schlicht der Meinung sein wird, dass es da auch nichts zu erforschen gibt. Gibt ja nicht mal Literatur dazu! Zynisch aber wahr. Als Doktorand bist Du ein kleines Würstchen und das sollte sich tunlichst innerhalb erforschter Bahnen bewegen, niemandem ans Bein pinkeln und innerhalb dieses beackerten Feldes seine Nische suchen. Die Einstellung "ich habe da ein neues Forschungsgebiet, so hört mich an!" mag ehrenhaft sein und vielleicht ist es ja tatsächlich so, aber ich würde sagen, dass es sehr schwer wird einen DV zu finden.

Versuch eher Deine Fragestellung innerhalb eines Forschungsgebietes zu verorten/ anschlussfähig zu formulieren/ als Weiterentwicklung zu verkaufen. "Neu" ist immer erst mal böse und suspekt. "Neu" ist anders und anders bedeutet, dass was Altes nicht richtig oder an der falschen Stelle war und das bedeutet, dass sich jemand geirrt hat und Du willst im Zweifel etwas (Doktorvater) der jemanden kennt oder selbst zu denen gehöret, die auf dem falschen Fuß erwischt werden.
--> Jaaaa Forschung läuft so, leider. Und jeder der mal einen DFG Antrag gesehen hat oder Forschungsgelder beantragt hat weiß das.

Dann @

@langer Post vom 22.11.

Vielen Dank für deinen Beitrag! Sehr informativ und angenehm
zu lesen!
Drei Fragen:

Hab ich es richtig verstanden dass deine Promotion inhaltlich
nichts mit deiner Arbeitsstelle zu tun hatte und du es nur
aus Eigeninteresse gemacht hast?

Ja.

War es denn trotzdem kein Problem die Freistellung zu kriegen?

Das war überhaupt kein Problem. Beurlaubt aus privaten Gründen. Man hat mir erst "nur" Teilzeit angeboten, mit meinem Chef habe ich dann aus steuerlichen Gründen (Gehalt wird auf Stipendium angerechnet) 20% Stelle ausgemacht, woraufhin die Personalabteilung ein Einsehen hatte und meinte "okay, 20% macht ja gar keinen Sinn, wenn Sie wollen, sind sie ganz beurlaubt"). Und das war auch gut, um das Stipendium überhaupt zu bekommen.

Wie schwer war die Suche nach einem Doktorvater als externer
Promovierender? (Da du ein Stipendium hattest nehme ich an
dass du nicht normal als WiMi gearbeitet hast?)

Nein ich habe nicht als WiMi gearbeitet. War ein Vollzeit DFG-Stipendium. Der zukünftige Doktorvater hat mir das eigentlich vorgeschlagen. Ich saß nur bei ihm, weil ich ein Empfehlungsschreiben für eine Promotion im Ausland wollte und ihn vage von früher aus ner Vorlesung "kannte". Er bat mich zum Gespräch, wir unterhielten uns ein wenig über meine Forschungsinteressen und Smalltalk und schließlich hat er mich auf das Stipendium aufmerksam gemacht und sich als Doktorvater angeboten.
Die Wege zur Promotion sind eben oft unergründlich.

Da du es im letzten Absatz andeutest, hast du selbst in einem
anderen Fachbereich promoviert? Stelle es mir schwer vor, als
VWLer eine Promotionsstelle in einem anderen Fach zu finden
ohne Connections/Kontakte..

Nein ich habe Dipl VWL studiert und dort auch promoviert. Ich habe allerdings im Anschluss an das Dipl nebenberuflich aus Interesse und dann zwei Jahre später während der Promotion, wo ich eh ein Büro an der Uni hatte (obwohl externer Doktorand wegen des Stipendiums) und von morgens bis abends dort rum hing noch einen Bachelor in Philosophie und Soziologie gemacht. Das, sowie zwei oder drei Sprach- und Programmierkurse und ein paar andere Vorlesungen und Seminare aus dem PhD Programm VWL, Anthropologie, Physik und Seminare waren zusammen mit nem längeren Auslandsaufenthalt quasi mein persönliches Doktorandenstudium.

Und gerade dieser Freiheiten wegen war diese Zeit ein unglaublicher Gewinn. Ich habe in den knapp 3 Jahren so viel gelernt und erlebt, wie in meinem gesamten Studium zuvor.

@Poster vom 23.11. der sich über seine Promotion ärgert:
Ja klar gibt es billig-Promotionen. 99% der Medizinpromotionen zum Beispiel. Und sicher auch unter Wiwis sehr viele. Na und? Entweder Deine Promotion hat Dich persönlich weitergebracht, Dir neue Denaknsätze und Einblicke ermöglicht, Dir viele interessante Gespräche gebracht und ein anregendes Umfeld und gerade Erfahrungen die das Beinahe-Scheiterns, der Stress etc. haben Dich etwas gelehrt - dann gibt es keinen Grund "neidisch" auf diese billig-Promotionen zu sein. Die hatten das alles nämlich nicht. Die haben halt auch den "Dr.". Aber gelernt haben sie nichts. Scheiß auf den "Dr." - Du hast Dich durch diese Erfahrungen verändert und es hat Dich weiter gebracht!

Oder Du hast selbst nur des Titels wegen promoviert und bist jetzt verärgert, dass es einfacher geht. Dann: Schade. Aber man soll eben nicht aus den falschen Gründen studieren oder promovieren. Kann man machen, aber dann bitte nicht ärgern, dass andere es noch geschickter machen.

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