Die Darstellung ist einfach nicht objektiv. Die Geschichte der Akademisierung, die zugleich eine Geschichte des bewussten Abbaus der klassischen Ausbildung ist, lässt sich doch klar nachvollziehen und ist in sich auch geschlossen und logisch.
Die Niveauabsenkung, Verschulung und Akademisierung ist ein Faktum, der sich auch so in den Dokumenten der Konferenzen von Lissabon, Amsterdam und Bologna findet. Ziel war die europäische Harmonisierung des Bildungssystem. Hierfür sollte der deutschsprachige Sonderweg Ausbildung geopfert und die Abitur- und Studierquote massiv gesteigert werden. Für andere europäische Staaten war das deutsche Niveau aber zu hoch und ein Angleich nach oben nicht möglich. Daher wurde das Niveau gesenkt. Die direkte Folge waren sehr massiv steigende Abiturientenzahlen und mit ein paar Jahren Verzögerung massiv steigende Studentenzahlen. Wenn plötzlich 60% eines Jahrganges studieren und zwar eines Geburtsjahrganges, dann studieren auch Leute mit einer Intelligenz die unterhalb des Durchschnitts liegt. Wenn diese dann noch eine viel höhere Besteherquote als vor 10 Jahren haben und bessere Noten, dann ist der Grund so offensichtlich, dass man ihn auch aussprechen darf. Der Markt urteilt sowieso für sich.
Genau so ist es gewesen und weil plötzlich jeder mittelmäßig intelligente Mensch problemlos Abitur machen konnte, studieren heute die Leute, weil das Studium einfach das bessere Image hat und man auch viel mehr Freiheiten genießt als in der Ausbildung. Die Niveausenkung hat die Ausbildung unattraktiv gemacht.
Das war bewusst politische Steuerung. Ich verstehe schon, dass das hier nicht so offen diskutiert wird, denn das würde bedeuten, dass auch für manchen Leser in diesem Forum vor 15 Jahre die Hauptschule + Lehre das persönliche Maximum des ersten Bildungsabschnittes gewesen wäre und wer hört das schon gerne?
Ob das Studium allerdings für die Masse das Image verdient, ist inzwischen fraglich, dass es das noch hat und hier eine Mehrheit der Bevölkerung so tot, als würde sie was elitäres machen, wird auch vergehen, wenn die älteren Generationen, die noch mit Respekt auf Akademiker blickt, wegstirbt. Dann merkt man, dass man die gleichen Hosen anhat, wie alle anderen auch und eben nur durchschnittlich in einem durchschnittlichen Job verdient.
Es gabs kein bewussten Abbau der klassischen Ausbildung durch Bologna, die Länder haben selber ein duales Ausbildungssystem, ob nun Italien, Österreich, Schweiz oder Frankreich.
Sonst gibt's eine Niveau Senkung aber in Abitur aber nicht in Studium.
Aber da würde ich mir weniger Gedanken machen, das Abitur von früher was wohl wirklich leichter als heute, wenn man mit Zeitzeugen redet(leider finde ich keine Aufzeichnungen zu den Inhalten), gab's und meine Stochastik in Abi und Vorkurse waren früher als Übergang von gymi zur Uni normal.
Dazu hat das Abi nix mit intelligent zu Tuhen, es sind keine hochbegabten in Studium sondern normale Leute.
Jetzt sind wir in Zeiten, wo man den Respekt verdienen muss, den ein Akademiker zu sein, handelt nicht keinen Respekt ein.
Aber bei solchen Aussagen, hätte man auch kein Respekt verdient, die Leute sind nicht blöd und lassen sich beleidigen, wer asozial ist, bekommt es nur zurück.
Dazu gibt's ja eine lustige Studie, die zeigt, das nicht das Studium einen zum besseren Manager macht.
Das BWL in allgemeinen nichts mit intelligent zu Tuhen hat und leider auch nichts mit den Basis Kompetenzen, die zur besseren Arbeit führen.
Wenn dann laut den Link, pädergogen in einen Betriebswirtschaftlichen Thema besser arbeiten und abschneiden als BWLer, ist das ehrlich gesagt ein Armutszeugnis.
Alleine in mein Studiengang und auch in anderen technischen sowie naturwissenschaftlichen Studiengängen, sind projektarbeiten mit mehreren Studenten Pflicht.
https://www.nzz.ch/articleDQ00A-ld.49590
Es studieren heute doppelt so viele als in Diplomzeiten. Relativ gesehen sind wir bei weit über der Hälfte der jungen Bevölkerung. Die Noten sind gut wie nie zuvor und es fallen auch kaum Leute durch - und der Grund dafür ist, dass alles schwerer wurde? Ich glaube, du redest dir deinen eigenen Lebenslauf gerade fröhlich schön.
Wie Grad beschrieben, die Inhalte des aktuellen abis, wurden überarbeitet mehr Stoff aber auf die Gleiche Zeit, da kannst du Zeitzeugen befragen, die vor 1990 Abi gemacht haben, ob die das überhaupt Mal durchgenommen haben.
Alleine jetzt, zum Thema Mathematik, gibt's schon sehr viel sehr spezifische Mathematik in den jeweiligen Bereichen, das man alles nicht in Abitur unter bekommst, nicht Mal früher, da war der Vorkurs an den Unis noch ganz normal, wo man sich heute beschwert.
Sonst mein Lebenslauf ist nicht perfekt aber ich mache das beste draus, mein Schwerpunkt liegt nicht nur auf der beruflichen Ebene sondern der persönlichen Weiterentwicklung, was bei einigen leider nicht fehlt.
Alles falsch und ist doch logisch. Es gab einen evolutionären Intelligenzsprung und deswegen studieren heute so viele.
Stimmt nicht, die Lebensbedingungen sind anders, heute können sich die Leute ein Studium leisten, was früher nicht der Fall ist.
Dazu legen die Leute auch mehr auf Bildung und durch das Internet und die Möglichkeiten, ist es leichter zu lernen.
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