Hallo! Welche Firmen bieten Trainee-Programme für Geisteswissenschaftler an? Habt Ihr diesbezügliche Erfahrungen? Kennt Ihr ein ähnliches Forum? Danke!

wenn du wirklich gut bist und vielleicht schon ein paar praktika hattest kannst du dich überall bewerben z.b. mc kinsey.
aber ich bezweifle das ein geisteswissenschaftler tolle jobs erhält , wenn sich der bwler schon schwer tut

die lufthansa hat meines erachtens ein trainee programm speziell für geisteswissenschaftler

danke für die Infos...

Bei Lidl müßte es ja auch gehen. Die Frage ist nur, ob man das möchte, wenn man sich die Beiträge hier durchliest.

eine kommilitonin, die geschichte studiert hatte, hat bei mckinsey angefangen.

Wenn man mit "seht gut" abschließt, interessante Praktika und Auslandsaufenthalte hat, dann kann man mal bei den Beratungen anklopfen. Die haben ja gerne gemischte Teams.

Ich bin auch Geisteswissenschaftler und bin in der Strategieberatung eingestiegen. Nunja, lange hatte ich es dort nich ausgehalten. Fleiß und was bewegen wollen reicht dort nicht. Um sich dort aufgehoben zu fühlen, musst du bewusst alles andere im Leben dem Job unterordnen. Freunde, Freizeit, Familie, Hobbies. Und selbst das reicht nicht, da du dich dann auch noch von 7 Stunden Schlaf pro Nacht verabschieden musst. Fazit: Nie wieder!

Mal eine Frage: Selbst wenn ein Geisteswissenschaftler es zu McKinsey schafft. Was kann er danach machen? Gilt er nach 2-3 Jahren als "umgeschult", also vergleichbar mit einem BWLer, oder heißt es hinterher dann immer noch, tja das ist ja schön und gut, dass Sie bei McKinsey waren, aber wir suchen jemanden, der vom Background besser zu unserer Abteilung passt? Stehen ihm dann wirklich viele BWLer Jobs offen oder doch nur Vertrieb?

Das ist eine gute Frage - und schwer zu beantworten. Ich selbst habe nach 1 Jahr Arbeit dort auch noch bei Bewerbungen das Feedback erhalten, dass ich ja leider kein reines BWL studiert hätte und deswegen nciht in Frage komme für Positionen, in denen man EXAKT das thematisch macht, was man auch in der UB macht. Insofern ist da was dran.

Aber ich seh das so: Es gibt halt die Leute, die sehr viel auf Titel etc. geben. Da wird dann halt nur der BWLer zum VG eingeladen.
Das ist aber meiner Meinung nach Schwachsinn, denn gerade UBs sagen ja: Jeder, der komplex und analytisch denken kann, kann hier arbeiten. Und du wanderst ja auch von Branche zu Branche und kansnt nach wenigen Tagen/Wochen mit dem Kunden auf Augenhöhe diskutieren - und warum? Weil JEGLICHES Business keine Rocket Science ist! BWL ist halt keine Wissenschaft an sich - jeder Penner kann doch strategisch denken - das Studium hilft da nicht wirklcih weiter. Ich hab sogar die Erfahrung gemacht, dass gerade die reinen WiWis ziemlich "geradeaus" denken - was unternehmerischen Entscheidungen oft auch nicht gerecht wird.

Hallo,

ich habe als extremer Quereinsteiger nach dem Studium bei einer Big4 im Advisory angefangen und mich dort schwerpunktmäßig mit internationaler Rechnungslegung beschäftigt. Nach drei Jahren bin ich in die Industrie gewechselt und arbeite jetzt als Senior Accountant. Klar, im VG musste das erklärt werden ("Wieso haben Sie ausgerechnet dieses und jenes studiert? Würden Sie es noch einmal so studieren?"). Am Ende kam es aber auf meine gute Qualifikation an, die ich mir nach dem Studium als Berater (und auch auf Audit-Mandaten) zugelegt habe.

Was heisst denn in deinem Fall "extremer Quereinsteiger"?

Ich habe das "extrem" davor gesetzt, da ich als Politikwissenschaftler nun wirklich ein Exot bin.

Unter Quereinsteiger werden bei den Big4 und auch in den UBs ja oft Wi-Ings, Physiker o.ä. bezeichnet, die es dort in einigen Bereichen (z.B. Risk Management) zuhauf gibt.

Lounge Gast schrieb:

Was heisst denn in deinem Fall "extremer
Quereinsteiger"?

Hallo extremer! Woher hast du dann eigentlich die so wichtige Praxiserfahrung gekriegt?

Das personifizierte Substantiv von extrem lautet übrigens "Extremist"... Vielleicht war es nicht ganz richtig, den Begriff hier zu verwenden...:-)

Zum Thema: Wie geschrieben, habe ich die Praxiserfahrung in knapp drei Jahren bei einer Big4 im Advisory erlangt. Ich erspare mir jetzt an der Stelle deren Namen, denn sonst könnte man ggf. auf meine Person schließen. Soviele von meiner Sorte gab/gibt es dort auch nicht...

Was ich damit sagen möchte ist, dass vielfach die Karten nach dem Studium komplett neu gemischt werden. Ich habe nach dem Studium erfahren, dass mir Accounting-Themen sehr liegen und bin jetzt auf dem Gebiet tätig (nicht als Buchhalter, sondern in einer Grundsatzabteilung eines Konzerns).

Lounge Gast schrieb:

Hallo extremer! Woher hast du dann eigentlich die so wichtige
Praxiserfahrung gekriegt?

Bertelsmann hat noch ein interessantes Programm:
http://creativemanagementprogram.de/

Ansonsten fällt mir noch ein guter Freund ein, der ebenfalls Politikwissenschaftler ist, und nach dem Studium bei einer Bank in Risk/Compliance eingestiegen ist. Heute berät er Fintechs, die entsprechende Kompetenzen aufbauen müssen.

Und ja, wenn du es bei McK, BCG oder RB aushältst bist du Projektleiter bist, kannst du danach gut wechseln. Da zählt dann nicht mehr dein Uniabschluss, sondern dein Branchenwissen. Das sind in der Regel aber etwas mehr als 2 Jahre. ;)