Ging mir damals ähnlich. Ist auch so. Typisch für deutsche Provinzunis, wo teilweise noch Profs arbeiten die heutzutage nicht mehr nen Post-Doc kriegen würden. Oder man ist halt in das Geschwafel verliebt.
Leute aus Bonn machen viel mehr, und viel näher an der Forschung, als wir damals. Ich habe so das Gefühl, dass sich die deutschen Programme oft didaktisch überschätzen.
Es ist halt ein Problem, weil man das Rüstzeug nicht lernt um richtige Paper zu lesen oder sogar selber zu forschen. Die Methodik in der VWL ist im Grunde komplex und durchdacht. Der Grund warum man "simple Modelle" machen kann, ist weil jemand vorher schonmal alle Komplexitäten bearbeitet hat, sodass man weiß wo man reduzieren kann.
Aber das kriegt man halt nicht mit, wenn man nur irgendwelche Linien sucht.
Leider ist VWL ein Mathefach. Spätestens im Master wird das für einige fürs Problem.
Die Wahl eines Gutes findet nunmal nicht im R, nichtmal in einem metrischen Raum statt. Eigentlich müssten wir VWLler viel mehr Mathe vorweg lernen. Topologie, Analysis in metrischen Räumen, Maßtheorie - das alles wirst du irgendwann brauchen.
Und Leute an Topunis kriegen das heutzutage auch mit.
Was kannst du tun?
Lerne weiter. Die Intuition und die Idee kriegst du ja gelehrt. Das ist tatsächlich das Wichtigste. Aber im Master wirst du dann damit konfrontiert, dass die Modelle eigentlich viel komplexer sind und sein müssen.
Ich bin hingegangen und habe mich schon im Bachelor in Mathe weitergebildet. Es gibt ja so die typischen Mathe Kompilationen (De la Fuente, Efe Ok), die man sich pre-Master anarbeiten kann. Beweise selber machen etc. Gerade in the Analysis gibts so einige typische Beweise und Aufgaben, die jeder halt irgendwann macht. Lohnt sich sehr für den Mathekurs im Master.
Beleg alles an Statistik und Mathe was irgendwie angeboten wird.
Wenn du dabeibleiben willst, wähle dann unbedingt einen der guten Master. Das erkennst du daran, dass der Master die Standardsequenz der US Unis durchgeht, d.h. Mas Collel in Micro, dezidierten Mathekurs, Ökonometrie via Greene, Hayashi und irgendwas mit Woolridge (groß).
Bonn, München, Mannheim usw. Quantitative Econ Master, WiMathe. Sowas halt.
Solange du diesen Quatsch nicht nach dem Bachelor weiter machst, ist das alles noch okay und aufholbar.
Aber die Leute, die dann den falschen Master gewählt haben, sind alle nicht durchgekommen. Nur die Leute, die sich quantitativ dann schlussendlich selber betätigt haben, haben den Sprung in ein gutes Doktorandenprogramm geschafft.
Sorry, ist halt Betrug hier in Deutschland.
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