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Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Dass man sich als Bewerber im Rahmen eines Bewerbungsgespräches von seiner besten, allerdings realistischen Seite zeigt, sollte klar sein.- man bewirbt sich ja auf eine Anstellung. Wie sehr seht ihr den potentiellen Arbeitgeber in der Pflicht, sich auch im Rahmen eines Vorstellungsgespräches bei euch als neuer oder erster Arbeitgeber zu bewerben?

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Wie sehr? Wenn ich das in Zahlen ausdrücken müsste 50/50.
Das Bewerbungsgespräch sollte beiden Seiten zum gegenseitigen Abtasten dienen. Idealerweise hat man das Gespräch mit seinem zukünftigen direkten Vorgesetzten. Dann kann man schon Mal vorfühlen ob man miteinander klar kommt. Ich stelle in Bewerbungsgesprächen gern selbst viele Fragen, da ich der Meinung bin, dass nicht nur ich hier gerade auf dem Prüfstand stehe sondern auch das Unternehmen bei dem ich in Zukunft vielleicht arbeiten möchte.

Man ist in Bewerbungsgesprächen kein Bittsteller. Lasst euch nicht darauf reduzieren und tretet entsprechend auf. Nicht arrogant oder selbstgefällig, aber auch nicht devot und unsicher.

Ich hatte z.B. letztes Jahr ein Bewerbungsgespräch bei einem großen IT Beratungsunternehmen. Ich hatte bereits mehrere Jahre Berufserfahrung als Consultant und wäre als Experienced Hire eingestellt worden. Das Gespräch hatte ich mit einem Senior Manager der mir eher unsympathisch war. Leider (oder Gott sei dank) war es allerdings auch kein Senior Manager aus dem Bereich für den ich mich beworben habe. Auf Nachfrage versicherte man mir allerdings, dass ich im von mir angestrebten Bereich landen würde. Die fehlende Sympathie zwischen mir und dem Senior Manager hat sich im Laufe des Gesprächs dann auch auf das Unternehmen übertragen. Immer mehr Rahmenbedingungen tauchten plötzlich auf, die mir nicht gefielen. Mein Bauchgefühl sagte mir schon, dass das wohl nicht passt. Vielleicht hat der Mann das Unternehmen aber auch einfach nur schlecht repräsentiert, wer weiß ;)
Letztendlich kam dann der Vertrag und als dort dann auch das Gehalt absolut nicht dem entsprach was vorher besprochen wurde, habe ich die Stelle dann dankend abgelehnt.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Weder Bewerber noch Arbeitgeber sollten sich IMHO übermäßig (sic!) „bewerben“, sondern sich realistisch präsentieren. Alle übertriebenen Darstellungen führen später zu Enttäuschungen. Das Arbeitsverhältnis sollte dann von gegenseitigem Vertrauen und Fairness geprägt sein, das versucht man im Vorstellungsgespräch vorab gegenseitig zu prüfen.

Neben vernünftiger Arbeitsatmosphäre (Kollegenzusammenhalt, Firmenphilosophie, Arbeitsumgebung, Führungsstil) ist vor allem wichtig, ob die Tätigkeit angemessen entlohnt wird und ob es eine faire Überstundenregelung gibt. Besonders letztere ist wichtig, weil man als Akademiker sehr oft Überstunden macht.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Nach einem in Bewerbungsgesprächen war mir ebenfalls bewusst: das Unternehmen muss sich auch um euch bewerben! Das ist zu eine meiner Prinzipien geworden.

Zum Vergleich - zwei Bewerbungsgespräche, beide riesige Automobilunternehmen und in der selben Größenklasse:

  1. Bereits vor dem Gespräch 6 E-Mails erhalten, dass es noch länger dauert. Das zeigt mir einfach von fehlendem Interesse. Als dann die Einladung kam, gab ich dem Unternehmen noch eine Chance. Als dann vor dem Gespräch die potentielle Betreuerin mit meinem Lebenslauf in der Hand, bei dem nur eine von zwei Seiten ausgedruckt war, sagt, sie muss meinen Lebenslauf erst einmal anschauen, war es vorbei. Noch bevor das Gespräch angefangen hat. Ich habe dennoch das Gespräch durchgezogen. Auf Hobbies, gegründetes Unternehmen etc. wurde ich nicht gefragt. Selbst auf Nachfrage: "das hat ja keinen Mehrwert für uns". Nach dem Gespräch "Ich weiß ja, wie es raus geht". Fehlende Empathie, unprofessionelles Verhalten - man muss die Person als Ganzes einstellen und nicht nur die Berufserfahrung.

  2. Zukünftiger Betreuer stellt mir das Unternehmen ausgiebig vor (wobei das bei diesem Unternehmen absolut nicht notwendig gewesen wäre). Stellt interessierte Fragen, vorbildliches Verhalten. Personalerin hat sogar Wasser nachgeschenkt als sie bemerkt hat, dass mein Mund trocken wurde. Zeugt von Empathie. Abteilung wurde herzlich beim zweiten Gespräch vorgestellt und Betreuer hat mich zur Pforte noch begleitet. Nun im Unternehmen merkt man, dass es dem Betreuer wichtig ist, dass ich etwas lerne und nicht zum Excel schupfen hier bin.

Es reicht, wenn sich das Unternehmen mir gegenüber unprofessionell verhält. Wenn es heißt, man meldet sich am Donnerstag bei mir und es wurde Freitag draus, dann war es das. Das ist ein Vorbote auf das spätere Arbeitsverhältnis und die Qualitäten des Unternehmens. Umgekehrt würde das Unternehmen solch ein Fehlverhalten auch nicht von mir akzeptieren.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Stimme auch meinen Vorrednern zu. Man ist eine Person und muss als solche auftreten. Nicht zu arrogant und darf respektvollen Umgang erwarten.

Wenn ich zB. sehe, ich habe im Vorstellungsgespräch die Personalerin vor mir, die wie ein "Detektiv" versucht, bei mir kriminelles Verhalten nachzuweisen, dann spüre ich nicht die Basis, auf der späteres Vertrauen beruht. Daher ist sowas bei mir raus.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Sehe ich genauso wie Poster 2. Sowohl wenn ich mich bewerbe als auch wenn wir hier neue Leute einstellen. Ich muss sagen, dass auf Grund des eher leeren Arbeitsmarkts auch viele Kandidaten diese Einstellung haben. Das finde ich auch aus Unternehmenssicht gut, denn ich habe das Gefühl, dass sich die Leute dadurch ehrlicher präsentieren und nicht unterwürfig versuchen die Antworten zu geben, die man vielleicht erwartet. Es ist ja ein gegenseitiges Prüfen, ob man zueinander passt.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Das frage ich mich häufig.
In Deutschland scheinen zurzeit Stressinterviews populär zu sein.

Ich wurde bei Vorstellungsgespräch schon angeschrien. Mein Gesprächspartner hat die ganze Zeit mit dem Handy gespielt. Jeder meiner Sätze wurde unterbrochen. Ich habe idiotische, unlogische Kritik bekommen und konnte darauf nicht antworten.

In manchen Fällen war es klar, dass es sich um Stressinterviews handelte und ich wurde zum nächsten Gespräch eingeladen.

Aber nach so was habe ich echt keine Lust, bei der Firma zu arbeiten. Wenn ich mich nicht respektiert fühle, verliere ich gleich den Bock, mit den Leuten zusammenzuarbeiten. Warum soll ich mir so was antun? Ich frage mich, ob ich übertreibe.

In der Vergangenheit habe ich mal eine Stelle nach was ich damals als Stressinterview gesehen habe akzeptiert. Es war der schlechteste Job meines bisherigen Lebens. Der Chef war ein Soziopath.

Es gibt eine interessante neue Studie zu Brainteasern im Vorstellungsgespräch.
https://bigthink.com/scotty-hendricks/study-brain-teasers-in-job-interviews-mainly-reveal-the-sadistic-traits-of-the-interviewer

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Aber nach so was habe ich echt keine Lust, bei der Firma zu arbeiten. Wenn ich mich nicht respektiert fühle, verliere ich gleich den Bock, mit den Leuten zusammenzuarbeiten. Warum soll ich mir so was antun? Ich frage mich, ob ich übertreibe.

Du übertreibst meiner Meinung nach nicht. Mir geht sowas auch tierisch auf den Senkel und du siehst das finde ich genau richtig: Sowas ist respektlos und kein Gespräch auf Augenhöhe. Wenn man es umgekehrt treiben würde, sich z.B. sehr arrogant verhält, deutlich überzogene Gehaltsvorderungen stellt, nur um zu sehen, wie das Unternehmen reagiert, wäre man zurecht auch draußen.

Für mich fallen Assessment Center übrigens in die gleiche Kathegorie. Erwiesenermaßen haben diese eine geringere Aussagekraft als ein gut strukturiertes Interview und deshalb empfinde ich das auch als Schikane, mich einen ganzen Tag für sowas herzugeben.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

In jeder Firma und bei jedem Bewerber gibt es irgendwelche Schwächen, an denen man arbeiten muss. Wenn man im Vorstellungsgespräch merkt, dass man sich nicht über irgendwelche Missstände zu belügen braucht, dann ist das ein gutes Zeichen.

Dazu ein Schwank aus meiner Jugend: Ich hatte im Vorstellungsgespräch angemerkt, dass ich mit der verwendeten Spezialsoftware bereits ausgiebig gearbeitet habe. Meine Frage dazu war dann: "Wie häufig verfluchen Sie das Programm?" Mein Chef in spe grinste nur. Da war klar, dass wir uns verstehen. Ich bekam den Job und hatte in der Firma eine schöne Zeit.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Aber nach so was habe ich echt keine Lust, bei der Firma zu arbeiten. Wenn ich mich nicht respektiert fühle, verliere ich gleich den Bock, mit den Leuten zusammenzuarbeiten. Warum soll ich mir so was antun? Ich frage mich, ob ich übertreibe.

Du übertreibst meiner Meinung nach nicht. Mir geht sowas auch tierisch auf den Senkel und du siehst das finde ich genau richtig: Sowas ist respektlos und kein Gespräch auf Augenhöhe. Wenn man es umgekehrt treiben würde, sich z.B. sehr arrogant verhält, deutlich überzogene Gehaltsvorderungen stellt, nur um zu sehen, wie das Unternehmen reagiert, wäre man zurecht auch draußen.

Für mich fallen Assessment Center übrigens in die gleiche Kathegorie. Erwiesenermaßen haben diese eine geringere Aussagekraft als ein gut strukturiertes Interview und deshalb empfinde ich das auch als Schikane, mich einen ganzen Tag für sowas herzugeben.

Kommt auf das AC an. Ich hatte schon ACs mit einer wertschätzenden Atmosphäre. Gute nette Betreuung & Verpflegung zwischen den Elementen, kleine Gruppe (kein Massen AC), sinnvolle Aufgaben, kein unnötiger Druck etc und vor allem am tagesende konstruktives und wertschätzendes feedback. Ein strukturiertes ausführliches Interview war Teil der zweiten Hälfte des ACs.

Miese Behandlung von Bewerbern geht aus meiner Sicht auch gar nicht und ist für mich direkt ein KO Kriterium. Ist mir auch egal ob das eventuell ein Einzelfall ist. Wenn Person aus der Fachabteilung + Personaler beide so ticken, reicht mir das als sample size.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Kommt auf das AC an. Ich hatte schon ACs mit einer wertschätzenden Atmosphäre. Gute nette Betreuung & Verpflegung zwischen den Elementen, kleine Gruppe (kein Massen AC), sinnvolle Aufgaben, kein unnötiger Druck etc und vor allem am tagesende konstruktives und wertschätzendes feedback. Ein strukturiertes ausführliches Interview war Teil der zweiten Hälfte des ACs.

Das Problem ist ja, dass ACs keine Schlüsse auf die Fähigkeiten der Bewerber zulassen.

Die Bedingungen, unter denen man bei ACs arbeitet, sind ganz anders als die, die später im Büro herrschen.

Im Grunde genommen dient das alles nur dem Zweck, dass Interviewers sagen können, dass sie eine Methode benutzt und sich nicht nur auf das Bauchgefühl verlassen haben, auch wenn am Ende nur das Bauchgefühl ("Nasenfaktor") entscheidet.

Dieser Artikel fasst übrigens wissenschaftliche Erkennisse zum Thema Interviews gut zusammen:

https://www.nytimes.com/2017/04/08/opinion/sunday/the-utter-uselessness-of-job-interviews.html

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Das Problem ist ja, dass ACs keine Schlüsse auf die Fähigkeiten der Bewerber zulassen.

Die Bedingungen, unter denen man bei ACs arbeitet, sind ganz anders als die, die später im Büro herrschen.

Das sowieso, dazu kommt, dass man sich darauf auch ganz gut Vorbereiten kann und dann in erster Linie entscheidend ist, wie gut man das macht. Jemand der sich nicht gut darauf vorbereitet schneidet beim AC evtl. schlechter ab, wäre im Job aber vielleicht sogar klar besser.

Und es ist in solch einer Situation auch entscheidend, wie gut sich ein Bewerber verstellen kann, bzw. bewusst der gewünschten Rolle entspricht. Diese Fähigkeit mag für einige Jobs nicht unerheblich sein, für andere ist sie aber irrelevant, spielt dann für die Auswahl aber eine entscheidende Rolle.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Genau das stört mich auch meisten. Da können sie ansonsten noch so freundlich sein. Wenn man meine Angaben zu Lebenslauf ("Verhandlungssicher behauptet ja jeder") und Wechselmotivation aus Prinzip anzweifelt, dann vermute ich da eigene Defizite des Gegenübers, denn man schließt ja immer von sich auf andere. Gestern erst wieder eine Stellenausschreibung mit Forderung nach polizeilichem Führungszeugnis in der schriftlichen (!) Bewerbung gesehen... Next!

Unmöglich finde ich auch: "Sie haben Studium XY absolviert oder eine Ausbildung zum YZ abgeschlossen". Da mutmaße ich gleich, dass Anspruch und Gehalt im Keller sind.

Mittlerweile vermute ich auch immer, dass die Stellenausschreibung diejenigen Softskills aufzählt, die man im Unternehmen sicher nicht findet.

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

...
Wenn ich zB. sehe, ich habe im Vorstellungsgespräch die Personalerin vor mir, die wie ein "Detektiv" versucht, bei mir kriminelles Verhalten nachzuweisen, dann spüre ich nicht die Basis, auf der späteres Vertrauen beruht. Daher ist sowas bei mir raus.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Mittlerweile vermute ich auch immer, dass die Stellenausschreibung diejenigen Softskills aufzählt, die man im Unternehmen sicher nicht findet.

Oh, das kenne ich. Ich habe noch eine Tasse von meinem ehemaligen Arbeitgeber, auf der die Werte des Unternehmens aufgelistet sind: Offene Kommunikation, wertschätzendes Miteinander, etc. blabla. Wenn ich daraus heute einen Kaffee trinke, freue ich mich jedes Mal, dass ich nicht mehr in dem Laden arbeite, denn keines der hehren Ideale wurde tatsächlich auch gelebt. *g*

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Ich finde sicherlich, dass man als Bewerber nicht als Bittsteller auftreten soll und sich sicher nicht alles gefallen lassen muss, schon gar nicht anschreien oder demütigen.

Deine Beispiele finde ich jedoch überzogen.

Verhandlungssicher behauptet ja jeder: Ist sicher überspitzt formuliert, entbehrt aber auch nicht einer gewissen Erfahrung. Einfach antworten, dass man das Gespräch auch gerne in Englisch fortsetzen könne. Manchmal werden solche Spitzen auch formuliert, um zu schauen, wie das Gegenüber reagiert.

Führungszeugnis: Je nach Position ist das notwendig, gerade wenn man mit Geldbeträgen umgehen muss.

Studium oder Ausbildung: Finde ich gut, denn für viele Stellen kommt man auch mit Praxiserfahrung zurecht und es wird nicht gleich jeder ausgesiebt, der eine Ausbildung hat.

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Genau das stört mich auch meisten. Da können sie ansonsten noch so freundlich sein. Wenn man meine Angaben zu Lebenslauf ("Verhandlungssicher behauptet ja jeder") und Wechselmotivation aus Prinzip anzweifelt, dann vermute ich da eigene Defizite des Gegenübers, denn man schließt ja immer von sich auf andere. Gestern erst wieder eine Stellenausschreibung mit Forderung nach polizeilichem Führungszeugnis in der schriftlichen (!) Bewerbung gesehen... Next!

Unmöglich finde ich auch: "Sie haben Studium XY absolviert oder eine Ausbildung zum YZ abgeschlossen". Da mutmaße ich gleich, dass Anspruch und Gehalt im Keller sind.

Mittlerweile vermute ich auch immer, dass die Stellenausschreibung diejenigen Softskills aufzählt, die man im Unternehmen sicher nicht findet.

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

...
Wenn ich zB. sehe, ich habe im Vorstellungsgespräch die Personalerin vor mir, die wie ein "Detektiv" versucht, bei mir kriminelles Verhalten nachzuweisen, dann spüre ich nicht die Basis, auf der späteres Vertrauen beruht. Daher ist sowas bei mir raus.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Unmöglich finde ich auch: "Sie haben Studium XY absolviert oder eine Ausbildung zum YZ abgeschlossen". Da mutmaße ich gleich, dass Anspruch und Gehalt im Keller sind.

Ich auch. Daher bewerbe ich mich um diese Stellen nicht.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Hatte letztens ein Vorstellungsgespräch bei einem großen deutschen Versicherer (nicht Allianz) für ein freiwilliges Praktikum.

Das hat sich angefühlt wie ein Maschinengewehrfeuer, so viele Fragen, auch sehr fachspezifische, wurden gefeuert.

Als man mir dann sagte man zahlt nur Betrag X (lächerlich gering etwas um 600€) und nicht den, nach Gesetz verlangten, Mindestlohn, war bei mir schon alles vorbei.

Habe dann nochmal selbstbewusst nachgefragt, warum man nicht den Mindestlohn zahlt und dann wusste ich auch, dass ich raus bin.

Bei einem Unternehmen, welches sich nicht an die bestehenden Gesetze hält, will ich auch später nicht arbeiten. Da hilft auch nicht die Genossenschaftsromantik.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Mich nervt einfach, dass es immer mehr Gespräche sind, die es bis zu einem Angebot zu führen gilt. Ich habe teilweise bis zu 8 Gespräche für eine Stelle geführt und wenn eins davon bei der falschen Person nicht optimal läuft, ist Schluss. Das nervt mich.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Ein Bewerbungsgespräch sollte einfach auf Augenhöhe stattfinden. Das wird vielleicht nicht in jeder Situation gelingen (erster Job,...), aber mit mehr Erfahrung immer einfacher. Ich frage zum Beispiel regelmäßig welche und wie viele relevante Fort-/Weiterbildungen oder Examen Mitarbeiter in den letzten 1-2 Jahren abgelegt haben, wie die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit im relevanten Unternehmensbereich aussieht, seit wann die Stelle vakant ist und was genau sie überzeugt hat mich einzuladen.

Den Punkt „Gegenüber hat sich meinen CV vorher nicht im Detail durchgesehen“ finde ich persönlich nicht so schlimm. Gerade in den Dienstleistungsbranchen wird man doch spätestens im Job damit konfrontiert, dass man mit Kunden/Mandanten zu tun hat, die einem nix zu trauen, wenn man nicht der promovierte grauhaarige Berater ist. Denen kann man doch auch nicht seinen CV hinhalten und sagen „Aber ich hab doch dies und das und kann jenes“. Da muss man doch persönlich überzeugen. So halte ich das in einem Vorstellungsgespräch auch.

Man kann es ja auch positiv auslegen: Es scheint ein Unternehmen zu sein, was auf einen CV keinen großen Wert legt.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Man kann es ja auch positiv auslegen: Es scheint ein Unternehmen zu sein, was auf einen CV keinen großen Wert legt.

Das ist deiner Meinung nach positiv? Wenn jemand sich jahrelang Mühe gegeben hat (gute Noten geschrieben, zusätzliche Kurse gemacht, usw.) ist das eher deprimierend, wenn man erfährt, der entscheidende Faktor ist, ob dem Arbeitgeber deine Nase gefällt.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Ich könnte hier auch viele Beispiele einbringen.

  1. HR-Menschen, die dich zu Arbeitszeiten anrufen, ohne zu berücksichtigen, dass du berufstätig bist (deinen Lebenslauf haben sie ja). Mein Liebling hat mit mir ein Gespräch um 16:00 Uhr vereinbart. Dann hat er mich 2 Stunden früher angerufen, "weil es ihm jetzt besser passt" und ohne zu fragen, ob ich jetzt kann, direkt angefangen, mir Fragen zur Motivation zu stellen. Ich saß damals in einem riesigen Open Space, vor mir mein Vorgesetzter, neben mir mein ganzes Team. Das war ein HR-Manager mit Jahren Erfahrung, aber hey, der Bewerber muss sich ja anpassen, oder?

  2. Feedback "deine Nase hat uns nicht gefallen": Feedback ist wertvoll, wenn 1) es etwas betrifft, was man ändern kann und 2) fair ist. Aber subjektives oder dummes Feedback ("nicht extrovertiert genug") zeigt eher, dass man mit einer unseriösen Person und/oder einer toxischen Organisation zu tun hatte. Ich hatte mal ein ziemlich unstrukturiertes, chaotisches Vorstellungsgespräch. Man hat ein Thema angefangen, um direkt auf ein anderes zu wechseln. Als Feedback habe ich dann gehört: "Sie hätten das Gespräch stärker strukturieren sollen. Ich habe das Thema gewechselt, um zu prüfen, ob Sie es schaffen, Struktur in das Gespräch zu bringen".

  3. Idiotische Fragen.

  4. Erwartung, dass man alles über das Unternehmen weiß. Lustigerweise haben viele von den Leuten meinen Lebenslauf nie gelesen. Beispiel: Man fragt, ob ich weiß, wie viele Filialen das Unternehemen in Deutschland hat und regt sich auf, dass ich nicht ganz korrekt geantwortet habe. Dann frage ich, wie viele Filialen man eigentlich im Ausland hat (die Zentrale, bei der ich mich beworben habe, betreut alle Filialen weltweit, nicht nur die deutschen). Man sagt mir, man wisse es nicht.

Das größte Problem ist, dass das so oft passiert. Der typische Bewerbungsprozess hierzulande ist einfach dramatisch schlecht.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 21.09.2018:

Das frage ich mich häufig.
In Deutschland scheinen zurzeit Stressinterviews populär zu sein.

Ich wurde bei Vorstellungsgespräch schon angeschrien. Mein Gesprächspartner hat die ganze Zeit mit dem Handy gespielt. Jeder meiner Sätze wurde unterbrochen. Ich habe idiotische, unlogische Kritik bekommen und konnte darauf nicht antworten.

In manchen Fällen war es klar, dass es sich um Stressinterviews handelte und ich wurde zum nächsten Gespräch eingeladen.

Aber nach so was habe ich echt keine Lust, bei der Firma zu arbeiten. Wenn ich mich nicht respektiert fühle, verliere ich gleich den Bock, mit den Leuten zusammenzuarbeiten. Warum soll ich mir so was antun? Ich frage mich, ob ich übertreibe.

In der Vergangenheit habe ich mal eine Stelle nach was ich damals als Stressinterview gesehen habe akzeptiert. Es war der schlechteste Job meines bisherigen Lebens. Der Chef war ein Soziopath.

Es gibt eine interessante neue Studie zu Brainteasern im Vorstellungsgespräch.
bigthink.com/scotty-hendricks/study-brain-teasers-in-job-interviews-mainly-reveal-the-sadistic-traits-of-the-interviewer

Aufstehen und gehen. Hatte sowas glücklicherweise noch nie sondern bisher waren all meine Gespräche mehr oder weniger auf Augenhöhe, zumindest aber respektvoll. Akzeptieren würde ich das aber keine Sekunde. Eventuell hätte ich als Einsteiger noch nicht die Eier gehabt einfach wieder zu gehen, heute wäre das aber überhaupt keine Überlegung mehr wert.

Das ätzendste was ich bisher hatte war ein Massen-AC bei dem wir in Kleingruppen Aufgaben vorbereiten und präsentieren mussten.
Es handelte sich um Aufgaben die bewusst so formuliert waren, dass sie unmöglich in der vorgegebenen Zeit zu lösen waren. Wir mussten also mit Leuten mit denen wir nie gesprochen hatten Lösungen erarbeiten die zwingend Mist waren und diesen Mist dann präsentieren. Tja ich bin nicht gut darin Dinge zu präsentieren und zu verteidigen, wenn ich sie für bullshit halte. Daher bin ich an der Stelle raus geflogen. Irgendwie zu Recht weil die anderen diese Aufgabe sicherlich besser erledigt haben, gebe ich gerne zu. Nur wie oft hat man denn auf einer analystischen Position im Pricing eines DAX Konzerns nur 45 Min Zeit um eine Lösung für alles zu erarbeiten?

Ich halte die Aufgabe für so komplett ab von der Realität, dass ich mich schon darüber geärgert habe, deswegen nen Urlaubstag geopfert zu haben.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Um auch mal ein positives Beispiel von Recruiting zu zeigen. Mir erst vor kurzem passiert.

Montag: Online beworben. Stelle war mit mind. 3 Jahren BE ausgeschrieben, hab es als Absolvent trotzdem versucht.

Dienstag: Vormittags Anruf von HR, ob ich am nächsten Tag Zeit für ein VG hätte. Hatte leider bereits ein anderes, weshalb ich abgelehnt habe. Der fachlich Zuständige hatte am nächsten Tag allerdings seinen letzten Arbeitstag vor dem Urlaub, HR wollte deshalb eine Lösung finden und sich später melden. Bereits vier Stunden später wieder ein Anruf, ob ich 5 Tage später Zeit hätte. Habe dann zugesagt, auch wenn ich verwundert war, da der Gesprächspartner aus dem Fachbereich ja im Urlaub ist. Erste positive Überraschung, da ich so eine schnelle Bearbeitung nicht kenne.

Nächster Montag: Vorstellungsgespräch mit dem Personalleiter. Er klärt mich dann auf, dass der Gesprächspartner aus dem Fachbereich tatsächlich im Urlaub ist, aber per Webcam zugeschaltet wird. Zweite positive Überraschung, dass er sich im Urlaub für mich Zeit nimmt. Im Anschluss wurde mir dass gesagt, dass eine Rückmeldung aber erst nach 2 Wochen (nach Ende des Urlaubs) kommen würde.

Mittwoch: Ich habe bereits nach 2 Tagen eine Einladung zum zweiten VG bekommen, also wurde trotz Urlaubs noch über meine Position gesprochen.

Das zweite Gespräch fand dann auch am zweiten Tag nach dem Urlaub statt und ich habe nach wenigen Tagen eine Zusage bekommen.

Das ist für mich als Berufsanfänger, der sonst eher wie ein Bittsteller auftreten muss, eine immens große Wertschätzung seitens des Unternehmens, und letztendlich war das mit ein Grund, warum ich auch zugesagt und dort angefangen habe. Gerade die Urlaubszeit war in ausnahmslos allen anderen Unternehmen immer eine Ausrede dafür, dass die Bearbeitung so lange gedauert hat.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich das als positiv interpretiert hätte. Bei diesem Ablauf spricht für mich vieles gegen das Unternehmen.

  1. Anforderungen werden nicht ehrlich formuliert sondern es wird maßlos übertrieben. Klar kann auch mal nen Einsteiger ne Stelle ergattern für die eigentlich 3 Jahre Erfahrung vorgesehen ist aber das sollte eigentlich nicht so schnell gehen sondern eher ein Plan B sein wenn niemand der wirklich passt gefunden werden kann. So scheint es mir als würde generell maßlos übertrieben und ich würde vermuten, dass sich das auch auf Anforderungen in Projekten usw. wiederspiegelt.

  2. Es sieht so aus als sei hier alles auf den letzten Drücker gelaufen, weil man offensichtlich sofort jemanden gebraucht hat.

  3. Urlaub wird nicht respektiert.

Klar für dich als Bewerber lief das wunderbar aber wenn ich diesen Ablauf in den späteren Job rein interpretiere, sind das schon Punkte, die eher ein negatives Bild werfen. Aber es ist auch gut möglich, dass ich hier überinterpretiere und wenn sonst alles super freundlich und respektvoll war, hätte ich deswegen vermutlich nicht abgesagt - nachdenklich machen würde es mich aber.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Eine kleine Anekdote aus einem Vorstellungsgespräch bei einem internationalen Investmentfonds für Position im Investment und Fundraising Team:

Bewerbung am Freitag eingereicht, Dienstagmittag vom Director Sales persönlich angerufen, 20 Minuten bisschen geplauscht über Gott und die Welt. Allerdings wäre der Bewerbungsprozess eigentlich schon durch, aber er würde mich gerne kennenlernen und gefragt ob im Laufe des Tages ein Gespräch möglich wäre.

Gesprächspartner Director Sales und Partner Investments, Termin war auf 60 Minuten angesetzt.
30 Min Vorstellung, paar fachliche Themen, kleiner Case usw.
Danach noch gute 45 Minuten über aktuelle Branchenthemen und Privates diskutiert. Gemeinsam was gegessen und verabscheidet.

Am nächsten Morgen angerufen worden "Herr XY, nettes Gespräch, die Punkte AB waren sehr gut, in den Punkten YZ sollten sie sich noch etwas verbessern. Wir glauben sie können das, Angebot kommt.

Hatte ein paar Bedenken, weil es sich nur um ein Praktikum handelt und ich bereits mehrere FT Angebote hatte, hat sich der Partner 2 mal noch mal bei mir gemeldet um mögliche Bedenken auszuräumen und ich habe unterschrieben.
Es war dabei zweitrangig was gesagt wurde, eher DASS es gesagt wurde.
Ganz einfach weil es ein so hohes Maß an Wertschätzung und Respekt signalisiert hat, was man selten erlebt, gerade in der Branche.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 22.09.2018:

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich das als positiv interpretiert hätte. Bei diesem Ablauf spricht für mich vieles gegen das Unternehmen.

  1. Anforderungen werden nicht ehrlich formuliert sondern es wird maßlos übertrieben. Klar kann auch mal nen Einsteiger ne Stelle ergattern für die eigentlich 3 Jahre Erfahrung vorgesehen ist aber das sollte eigentlich nicht so schnell gehen sondern eher ein Plan B sein wenn niemand der wirklich passt gefunden werden kann. So scheint es mir als würde generell maßlos übertrieben und ich würde vermuten, dass sich das auch auf Anforderungen in Projekten usw. wiederspiegelt.

  2. Es sieht so aus als sei hier alles auf den letzten Drücker gelaufen, weil man offensichtlich sofort jemanden gebraucht hat.

  3. Urlaub wird nicht respektiert.

Klar für dich als Bewerber lief das wunderbar aber wenn ich diesen Ablauf in den späteren Job rein interpretiere, sind das schon Punkte, die eher ein negatives Bild werfen. Aber es ist auch gut möglich, dass ich hier überinterpretiere und wenn sonst alles super freundlich und respektvoll war, hätte ich deswegen vermutlich nicht abgesagt - nachdenklich machen würde es mich aber.

Hier der Vorposter.

zu 1. Das würde ich nicht so streng sehen. Ich hatte die letzten Monate einige Gespräche, bei denen eigentlich Berufserfahrung ausgeschrieben war, und habe neben oben beschriebener Stelle auch noch zwei weitere Zusagen bekommen. Ich habe also eher die Erfahrung gemacht, dass die Berufserfahrung oft gewünscht, aber nicht so oft notwendig ist. Vielleicht können da Personaler mehr zu sagen ;)

zu 3. Der Zuständige aus der Fachabteilung ist mein Vorgesetzter. Dass man mit Personalverantwortung anders behandelt wird als ein "einfacher" Angestellter setze ich mal als normal voraus, daraus würde ich nicht unbedingt Schlüsse auf meine Position ziehen.

zu 2. Das kann ich natürlich nicht ausschließen, bzw. war das auch mein erster Gedanke. Die Stelle ist an einem unattraktiven Standort, an dem man (meine subjektive Einschätzung) schwer gute Leute findet. Die Stelle war zum Zeitpunkt meiner Bewerbung ca. 4 Wochen ausgeschrieben. Für mich persönlich ist der Standort allerdings keine Hindernis, da er meine Heimatstadt ist, in welche in langfristig sowieso zurück wollte, so dass es in dem Fall für beide Seiten eine gute Lösung.

Ich verstehe deine Punkte, vielleicht bin ich auch naiv und die Stelle ist nachher nichts. Zumindest der Recruiting-Prozess war für mich als Bewerber allerdings tadellos und so, wie ich es mir für andere Unternehmen auch wünschen würde.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 22.09.2018:

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich das als positiv interpretiert hätte. Bei diesem Ablauf spricht für mich vieles gegen das Unternehmen.

  1. Anforderungen werden nicht ehrlich formuliert sondern es wird maßlos übertrieben. Klar kann auch mal nen Einsteiger ne Stelle ergattern für die eigentlich 3 Jahre Erfahrung vorgesehen ist aber das sollte eigentlich nicht so schnell gehen sondern eher ein Plan B sein wenn niemand der wirklich passt gefunden werden kann. So scheint es mir als würde generell maßlos übertrieben und ich würde vermuten, dass sich das auch auf Anforderungen in Projekten usw. wiederspiegelt.

  2. Es sieht so aus als sei hier alles auf den letzten Drücker gelaufen, weil man offensichtlich sofort jemanden gebraucht hat.

  3. Urlaub wird nicht respektiert.

Klar für dich als Bewerber lief das wunderbar aber wenn ich diesen Ablauf in den späteren Job rein interpretiere, sind das schon Punkte, die eher ein negatives Bild werfen. Aber es ist auch gut möglich, dass ich hier überinterpretiere und wenn sonst alles super freundlich und respektvoll war, hätte ich deswegen vermutlich nicht abgesagt - nachdenklich machen würde es mich aber.

Zu 1:
Das ist doch überall so. Wenn man 100% auf die Anforderungen einer Stelle passt, ist man meistens dann in der Realität überqualifiziert. Man will damit nur Bewerber abschrecken, die von sich selber nicht überzeugt sind. Wenn man 80% erfüllt reicht das in der Regel vollkommen.

Zu 2:
Kommt halt auf das Unternehmen kann. In großen Unternehmen lässt sich HR gerne mal Zeit. Je kleiner das Unternehmen wird, desto mehr ist HR erfahrungsgemäß auf Zack. Zeigt eigentlich nur, dass die Stelle nicht zu Schein ausgeschrieben ist, sondern wirklich besetzt werden soll.

Zu 3:
Das ist bei Führungskräften einer gewissen Ebene absolut Standard. Letztendlich lassen es die Leute ja auch zu, dass sie im Urlaub erreichbar sind. Wäre ja kein Problem einfach keine Mails zu lesen bzw. nicht ans Telefon zu gehen.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

WiWi Gast schrieb am 22.09.2018:

Zu 1:
Das ist doch überall so. Wenn man 100% auf die Anforderungen einer Stelle passt, ist man meistens dann in der Realität überqualifiziert. Man will damit nur Bewerber abschrecken, die von sich selber nicht überzeugt sind. Wenn man 80% erfüllt reicht das in der Regel vollkommen.

Du liegst hier falsch.

Ja, dass was du von 80% schreibst stimmt, wobei das sich normalerweise auf weniger wichtige Anforderungen bezieht. D.h. wenn man in der Ausschreibung 5 Programme erfordert und du als Bewerber nur 3-4 kennst, solltest du dich bestimmt bewerben.

Aber wenn die Anzeige 3 Jahre Erfahrung in, sagen wir mal, Controlling erfordert, später aber jemand mit 0 Jahren Erfahrung eingestellt wird ist das absolut nicht normal. Wir reden hier nicht von der Situation, wo sich eine Person mit 4 Jahren Erfahrung um eine Stelle mit Voraussetzung 6 Jahre bewirbt, sondern von einem kompletten Anfanger, der eine Stelle für Erfahrene bekommen hat.

Ich habe mich selbst direkt nach dem Studium um eine Stelle für eine Person mit 2-3 Jahren Erfahrung beworben und es bekommen. Man wollte aber einen "Consultant im Bereich A" einstellen, hat mir die Stelle als "Analyst in A" angeboten - war also nicht dasselbe.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Du liegst hier falsch.
Ja, dass was du von 80% schreibst stimmt [...]

Dem stimm ich absolut zu.

Zu 3:
Das ist bei Führungskräften einer gewissen Ebene absolut Standard. Letztendlich lassen es die Leute ja auch zu, dass sie im Urlaub erreichbar sind. Wäre ja kein Problem einfach keine Mails zu lesen bzw. nicht ans Telefon zu gehen.

Aber ich würde noch ergänzen und sagen, dass du auch hier falsch liegst.
Klar ist Urlaub bei Führungskräften nicht "heilig" in dem Sinne wie das bei normalen Arbeitskräften der Fall ist. Normalerweise betreffen Urlaubsstörungen aber nur dringliche Themen. Egal von welcher Ebene wir reden. Nachbesetzungen die auch locker mal zwei Wochen warten können, gehören da eigentlich nicht dazu.

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WiWi Gast

Wie sehr sollte der Arbeitgeber sich um euch im Vorstellungsgespräch bewerben?

Ich bin auch schon mal im Urlaub ins Büro für Bewerbungsgespräche. Grund war, dass wir dringend jemand suchen und der Markt leer ist. Wenn wir dann noch 3 Wochen warten, sind die Kandidaten schon abgesprungen. Hat aber nichts mit der Position des Bewerbers in der Zukunft zu tun. Sonst hat jeder Urlaub und wird nicht gestört, außer es ist ein absoluter Notfall und alle anderen Lösungen sind nicht möglich.

WiWi Gast schrieb am 22.09.2018:

Du liegst hier falsch.
Ja, dass was du von 80% schreibst stimmt [...]

Dem stimm ich absolut zu.

Zu 3:
Das ist bei Führungskräften einer gewissen Ebene absolut Standard. Letztendlich lassen es die Leute ja auch zu, dass sie im Urlaub erreichbar sind. Wäre ja kein Problem einfach keine Mails zu lesen bzw. nicht ans Telefon zu gehen.

Aber ich würde noch ergänzen und sagen, dass du auch hier falsch liegst.
Klar ist Urlaub bei Führungskräften nicht "heilig" in dem Sinne wie das bei normalen Arbeitskräften der Fall ist. Normalerweise betreffen Urlaubsstörungen aber nur dringliche Themen. Egal von welcher Ebene wir reden. Nachbesetzungen die auch locker mal zwei Wochen warten können, gehören da eigentlich nicht dazu.

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