Das Gespräch fand am Standort Düsseldorf statt.
Wenn du über deine Erfahrungen berichten möchtest, sehr gerne.
Meine persönlichen Erfahrungen sind im Nachhinein betrachtet eher negativ, leider. Weil das echt nicht sein muss.
Die Atmosphäre während des Gesprächs war wie gesagt sehr angenehm.
Es war jedoch so, dass dann im Gespräch festgestellt wurde, dass im Zeitraum, in dem ich einsatzbereit wäre, eigentlich keine Praktikantenstellen mehr zu vergeben sind.
Da saß ich dort und habe mich ernsthaft gefragt, ob die Leute keine Bewerbungen lesen können/wollen. Ich mache immer ein Deckblatt für meine Bewerbungen, das ich direkt als allererste Seite verwende. Darauf steht auch der relevante Zeitraum. Das hätte man lesen können. So hätte ich mir 2 Stunden Fahrt nach Düsseldorf sparen können. Ich fahre gerne für ein VG von A nach B, aber nicht, wenn dann sowas dabei rumkommt.
Zudem habe ich mittlerweile auch das Gefühl, dass sich EY recht wenig für mich als Mensch und potentiellen Mitarbeiter (wenn auch nur für ein paar Wochen) interessiert hat. Es kam mir jedenfalls so vor, als ginge es nur darum, wie ich EY am besten "dienen" kann.
Das ist ja auch legitim. Schließlich ist es kein großes Geheimnis, dass man in der Wirtschaftsprüfung bei den großen Gesellschaften auf den unteren Karrierestufen "verheizt" wird, um es mal etwas drastisch zu formulieren.
Aber wenn der Mensch dabei verloren geht, ist das meines Erachtens nicht schön und etwas bedenklich.
Nun ja, es wurde im Endeffekt ohnehin eine Absage.
Die Gründe dafür sind für mich jedoch teilweise wenig verständlich.
Ein Hauptgrund sei das Fachliche gewesen, wo ich einfach nicht genug überzeugen konnte. OK, das kann ich gut akzeptieren. Ich bin gerade im 3. Fachsemester, womit man bei EY relativ selten eingeladen würde. Da gibt es in höheren Semestern natürlich fachlich besser ausgebildete Bewerber, das sehe ich ein.
Der andere Hauptgrund war jedoch, dass ich kein Auto zur Verfügung habe und damit in meiner Mobilität eingeschränkt bin. Gerade Mobilität ist in der WP jedoch überaus wichtig, auch als Praktikant schon. Das ist mir klar.
An dieser Stelle muss man aber einmal sagen, dass es sich nach wie vor um Studenten handelt, die sich dort auf Praktika bewerben. Als als Student ist man bekanntlich finanziell eher weniger gut aufgestellt, sodass es schon Ausnahme ist, als Student ein eigenes Auto zu besitzen. Und die Eltern wollen oder können oft auch gar nicht ihr eigenes Auto mal eben für 2 Monate abgeben, was auch vollkommen verständlich ist. In meinem Fall haben meine Eltern noch nicht mal ein Auto.
Ich denke, als Unternehmen sollte man an dieser Stelle einmal die Erwartungen etwas zurückschrauben und den Bezug zur Realität herstellen.
Außerdem wird es in einem so großen Unternehmen wie Ernst & Young doch wohl die Möglichkeit geben bei einem Teammitglied mitzufahren, die erfahrenen Mitarbeiter haben doch sicher Dienstwagen zur Verfügung?
Da macht das Institut der Wirtschaftsprüfer eine riesige Imagekampagne für das Berufsbild Wirtschaftsprüfer und dann gehen die Unternehmen die in großer Anzahl Wirtschaftsprüfer ausbilden, einstellen und beschäftigen so mit ihrem potentiellen Nachwuchs um (zumindest in diesem Fall).
Herzlichen Glückwunsch, so wird das vermutlich nichts mit der Deckung des Bedarfs an Nachwuchs in der Branche.
Vielleicht war ich aber auch nur ein Einzelfall. Ich hoffe es zumindest.
Um das hier nicht allzu lang werden zu lassen, möchte ich mal Schluss machen.
Mein Fazit kurzum: Weniger begeisternd als bedenklich, Verbesserungspotential seitens des Untermehmens bei der Organisation des Recruitingprozesses und der Erwartungen (v.a. in finanzieller Hinsicht) an die noch jungen Bewerber/innen!!!
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