Ernst & Young: Für Mittelstand kein Aufschwung in Sicht
Studie: Unternehmer im Saarland und in NRW am optimistischsten - Kritik an der bundesweiten Standortpolitik - Internationalisierung bringt bessere Geschäfte
Finanzierung wird zum Mittelstandsthema
Die Zeiten, in denen Unternehmer beste Kontakte zu ihrer Hausbank pflegten und die Banken bereitwillig Kredite gaben, sind vorbei: Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem Thema Finanzierung. Im Vordergrund steht dabei für 45 Prozent der Unternehmen die Liquidität, also die Fähigkeit der Unternehmen, ihre Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.
»Die Reserven vieler Unternehmen sind nach mehreren Jahren Konjunkturflaute nahezu verbraucht«, erläutert Peter Englisch. »Bei einer noch länger anhaltenden Wirtschaftsflaute wird ein großer Anteil der mittelständischen Unternehmen existentiell gefährdet sein.«
Internationalisierung bringt bessere Geschäfte
Die Mehrheit - 62 Prozent - der mittelständischen Unternehmen ist derzeit nicht international tätig. Viele Mittelständler vergeben mit ihrer Beschränkung auf den deutschen Markt Umsatz- und Wachstumschancen, wie ein Geschäftsklima-Vergleich zwischen national und international tätigen Unternehmen zeigt: Von den Mittelständlern, die nur in Deutschland tätig sind, bewerten zwei Drittel ihre Geschäftslage als negativ, ein Drittel als positiv. Unter den Unternehmen, die international tätig sind, ist dieses Verhältnis mit jeweils 50 Prozent ausgeglichen.
»Die Unternehmen, die auch im Ausland tätig sind, machen in der Regel bessere Geschäfte, weil sie weniger von der schwachen deutschen Konjunktur betroffen sind und durch ihre internationale Aufstellung Kostenvorteile realisieren können«, erläutert Peter Englisch abschließend. »Noch immer wagen zu wenige mittelständische Unternehmen den Schritt ins Ausland.«
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Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden.