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Jura der Königsweg zum Steuerberater

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Hier wird öfter behauptet, dass Jura der Königsweg für Steuerberater sei. Ist das nicht ein wenig aus Ehrfurcht vor dem unbekanntem?
Reine Juristen haben ja kaum was mit Steuerrecht am Hut und mit Rechnungswesen, was im Tax sehr wichtig ist, sowieso nicht.

Viel mehr wäre doch ein Bachelor in Wirtschaftsrecht (LLB) bzw. BWL und Recht (Bsc/BA) mit anschließendem Master in Taxation/Tax Law viel zielführender auf den Beruf. Wie seht ihr das?

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Wenn Du Dir überlegst, daß sich die Anzahl der zugelassenen Rechtsanwälte ähnlich wie die der Wirtschaftsprüfer in Deutschland während der vergangenen 60 Jahre annähernd verzehnfacht, die der Steuerberater jedoch nur vervierfacht hat, ist Steuerberater relativ gesehen der noch nicht völlig überlaufene freie Beruf.

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Rein inhaltlich gesehen hast du vermutlich Recht und es ist sicherlich hilfreich in den ersten Berufsjahren bereits im Studium den Hauptteil seiner Zeit mit Steuerrecht verbracht zu haben.

Allerdings zielt die juristische Ausbildung darauf ab, dass Volljuristen in der Lage sind sich in jeden Sachverhalt in kürzester Zeit einzuarbeiten und eine fundierte juristische Lösung zu finden. Dies ermöglicht es (guten) Juristen ohne Probleme im Steuerrecht aktiv zu sein ohne 6 Jahre lang nur Steuer-Vorlesungen gehört zu haben.

Zudem ist das Steuerrecht im stetigen Wandel, wie viel du von deinem Uni-Wissen in 5-10 Jahren noch anwenden kannst weiß niemand - mit fundierter juristischer Ausbildung kannst du dich aber problemlos an die neue Gesetzgebung anpassen.
Mit ReWe setzen sich Juristen übrigens eher selten auseinander sondern eben mit den steuerrechtlichen Themen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man mit BWL nicht ein exzellenter Steuerberater werden und Karriere machen kann - es verdeutlicht nur, weshalb Juristen auch in Rechtsgebieten, welche im Studium eher stiefmütterlich behandelt werden, sehr gefragt sind.

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Ceterum censeo

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Es kommt immer darauf an, in welchem Gebiet man später tätig ist.
Für den "normalen" Steuerberater ist der "klassische" Weg über einen wirtschaftlichen Studiengang mit entsprechender Vertiefung sicherlich immer noch am zielführendsten. Dem Juristen mangelt es traditionell an vertieften buchhalterischen Kenntnisse. Iudex non calculat ;-)

In der steuerlichen Gestaltungsberatung oder in Spezial-Kanzleien (FGS und Co.) sehe ich hingegen Juristen im Vorteil. Die tiefgehende Auseinandersetzung mit Rechtsquellen (auch außerhalb des Steuerrechts) und saubere Subsumtion ist einer der Kerninhalte der juristischen Ausbildung (neben dem formellen und materiellen Recht natürlich).

Wie man sieht, hängt die Beurteilung der Güte einer Ausbildung von der jeweiligen Zielsetzung ab. Daher gibt es mEn auch keinen Königsweg.
Liebe Grüße

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Ceterum censeo schrieb am 28.03.2019:

Es kommt immer darauf an, in welchem Gebiet man später tätig ist.
Für den "normalen" Steuerberater ist der "klassische" Weg über einen wirtschaftlichen Studiengang mit entsprechender Vertiefung sicherlich immer noch am zielführendsten. Dem Juristen mangelt es traditionell an vertieften buchhalterischen Kenntnisse. Iudex non calculat ;-)

In der steuerlichen Gestaltungsberatung oder in Spezial-Kanzleien (FGS und Co.) sehe ich hingegen Juristen im Vorteil. Die tiefgehende Auseinandersetzung mit Rechtsquellen (auch außerhalb des Steuerrechts) und saubere Subsumtion ist einer der Kerninhalte der juristischen Ausbildung (neben dem formellen und materiellen Recht natürlich).

Wie man sieht, hängt die Beurteilung der Güte einer Ausbildung von der jeweiligen Zielsetzung ab. Daher gibt es mEn auch keinen Königsweg.
Liebe Grüße

Bester Mann. +1

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Ceterum censeo schrieb am 28.03.2019:

Es kommt immer darauf an, in welchem Gebiet man später tätig ist.
Für den "normalen" Steuerberater ist der "klassische" Weg über einen wirtschaftlichen Studiengang mit entsprechender Vertiefung sicherlich immer noch am zielführendsten. Dem Juristen mangelt es traditionell an vertieften buchhalterischen Kenntnisse. Iudex non calculat ;-)

In der steuerlichen Gestaltungsberatung oder in Spezial-Kanzleien (FGS und Co.) sehe ich hingegen Juristen im Vorteil. Die tiefgehende Auseinandersetzung mit Rechtsquellen (auch außerhalb des Steuerrechts) und saubere Subsumtion ist einer der Kerninhalte der juristischen Ausbildung (neben dem formellen und materiellen Recht natürlich).

Wie man sieht, hängt die Beurteilung der Güte einer Ausbildung von der jeweiligen Zielsetzung ab. Daher gibt es mEn auch keinen Königsweg.
Liebe Grüße

Guter Beitrag.
Allerdings wäre laut deinen Ausführungen doch tatsächlich der beste Weg Wirtschaftsrecht oder BWL und Recht, da diese auch in der Gestaltungsberatung mit juristischem Denken überzeugen.

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Ceterum censeo

Jura der Königsweg zum Steuerberater

WiWi Gast schrieb am 28.03.2019:

Guter Beitrag.
Allerdings wäre laut deinen Ausführungen doch tatsächlich der beste Weg Wirtschaftsrecht oder BWL und Recht, da diese auch in der Gestaltungsberatung mit juristischem Denken überzeugen.

Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich halte zwar persönlich nicht viel von dem Wirtschaftschaftsrechts-Bashing, was einige Kollegen so gerne betreiben, aber man muss hier ganz objektiv differenzieren.
Natürlich ist der rechtliche Anteil eines Wirtschaftsrecht-Studiums höher als in einem sonstigen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang, aber auch hier mangelt es an den notwendigen methodischen Fähigkeiten und den gesamten formaljuristischen Grundlagen; dies ist schlicht nicht Teil des Curriculums. Ob nun Wirtschaftsrechtler oder BWLer mit Steuer-Schwerpunkt macht erstmal kaum einen Unterschied. Beide sind gleichermaßen geeignet, dass StB-Examen zu bestehen und dies war ja die eigentliche Fragestellung.
Liebe Grüße

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WiWi Gast

Jura der Königsweg zum Steuerberater

Zuerst einmal finde ich deine Beiträge klasse!

Ich muss dir jedoch zum Teil widersprechen. Ich habe sehr wohl in meinem WR-Bachelor methodische Fähigkeiten und auch die formaljuristischen Grundlagen gelehrt bekommen, welche ich ebenfalls während meiner Auslandssemester im europäischen Recht einsetzen konnte. Hier hatte ich wenige bis keine Nachteile im Vergleich zu meinen deutschen Jura-Kommilitonen.

Ceterum censeo schrieb am 29.03.2019:

WiWi Gast schrieb am 28.03.2019:

Guter Beitrag.
Allerdings wäre laut deinen Ausführungen doch tatsächlich der beste Weg Wirtschaftsrecht oder BWL und Recht, da diese auch in der Gestaltungsberatung mit juristischem Denken überzeugen.

Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich halte zwar persönlich nicht viel von dem Wirtschaftschaftsrechts-Bashing, was einige Kollegen so gerne betreiben, aber man muss hier ganz objektiv differenzieren.
Natürlich ist der rechtliche Anteil eines Wirtschaftsrecht-Studiums höher als in einem sonstigen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang, aber auch hier mangelt es an den notwendigen methodischen Fähigkeiten und den gesamten formaljuristischen Grundlagen; dies ist schlicht nicht Teil des Curriculums. Ob nun Wirtschaftsrechtler oder BWLer mit Steuer-Schwerpunkt macht erstmal kaum einen Unterschied. Beide sind gleichermaßen geeignet, dass StB-Examen zu bestehen und dies war ja die eigentliche Fragestellung.
Liebe Grüße

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