Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 11
Wie sich herausstellte, schien er bereits jede Chance darauf verspielt zu haben, das Gebäude unbehelligt zu verlassen.
Am Schlüsselbund des Mannes hatte er einen Inbusschlüssel entdeckt. Und tatsächlich war es so wie Philipp vermutet hatte. Mit dem Inbusschlüssel ließen sich die Lüftungsschachte öffnen. Nur langsam konnte er seinen Körper durch die Öffnung hindurch zwängen.
Dann begann er sich durch den engen Schacht hindurch zu robben. Das war einerseits mit sehr viel Kraft verbunden, doch andererseits durfte er dabei nicht all zu sehr ein und ausatmen, da das unnötig viel Staub aufgewirbelt hätte. Zudem herrschte absolute Dunkelheit in dem Schacht, so dass er kaum ausmachen konnte, wohin er sich da gerade bewegte. Sofern er es richtig einschätzen konnte, lief der Schacht direkt auf die langgezogene Außenseite der Flughafenhalle in Richtung der Hangars zu. Da würde dann ein großer schwer laufender Ventilator auf ihn warten. Ein Riesenteil mit sechs oder acht scharfen Rotorblättern, die einem gut und gerne einen Arm durchtrennen konnten.
Langsam, mit jeder Vorwärtsbewegung, drang mehr Licht in den Schacht ein. Das gab ihm Mut und spornte ihn an weiterzumachen, wenngleich er die Auseinandersetzung mit dem Ventilator fürchtete. Er war mit seinen Kräften nahezu am Ende, doch vermeinte er schon fast die so stark herbeigesehnte Freiheit zu schmecken, von der er sich nur wenige Meter entfernt wähnen durfte. Dann näherte er sich der circa ein Meter großen Öffnung. Doch den überdimensionierten Ventilator, dessen schwungvolles Rauschen er schon von weitem zu hören geglaubt hatte, konnte er nicht entdecken. Statt dessen war da ein Loch, eine riesengroße Öffnung. Das Loch hatte man nur notdürftig zugeklebt. Sollte das Schicksal tatsächlich einmal auf seiner Seite sein?