Das WiWi-Studium und meine Zukunft
Hi Leute,
ich bin seit ein paar Tagen passiver User dieses Forums und sehe ziemlich häufig fundiertes Hintergrundwissen und gute Tipps zum Studium etc. weshalb ich jetzt auch mal ein paar Fragen stellen wollte.
Zuerst einmal mehr zu meiner Persönlichkeit.
Meine Intention ist es nicht, später einmal in einer Tier 1 UB zu arbeiten und mein ganzes soziales Leben aufzugeben, nur um Geld zu verdienen, da ich ohnehin nicht aus armen Verhältnissen komme. Das heißt aber nicht, dass ich da nicht für 3 Jahre arbeiten oder ein Praktikum machen würde, wenn ich die Chance dazu hätte, wobei diese aktuell bei approximativ Null liegt. Meine Intention ist es, später einmal einen Job zu finden mit einer sehr guten Work-Life-Balance und einem soliden Gehalt.
Nun komme ich zu meinem Curriculum Vitae.
Ich habe mich während meiner Abizeit schon stark mit dem Thema Studium auseinandergesetzt und habe mich wenig auf die Schule konzentriert, da mir schon zu dieser Zeit bewusst war, dass ich an die Universität Gießen gehen werde und es dort keinen NC geben wird, da diese in der Nähe meiner Ex-Freundin liegt. Zudem habe ich sehr viel Sport gemacht und meine Prioritäten lagen bei mehr oder weniger allen Sachen, außer Schule. Nichtdestotrotz habe ich mein Abi mit einer 3,2 und einem Punkt im Mathe GK abgeschlossen. Daraufhin habe ich ein freiwilliges soziales Jahr gemacht und war im Behindertenfahrdienst tätig. Das FSJ habe ich auf 7 Monate verkürzt, da ich eine einmonatige Praktikumsstelle in diversen Bereichen bei der DZ BANK in Frankfurt bekommen habe, dennoch habe ich Zeugnis und Urkunde erhalten, wobei mich meine Chefin und mein Chef gehasst haben und die Bewertung des Zeugnisses vom FSJ äquivalent zu meinem Abizeugnis wurde. Nach dem Praktikum in der DZ BANK habe ich ein weiteres Angebot von einem Kooperationspartner der DZ BANK, der WM-Gruppe, bekommen. Ein kleines, aber renommiertes Unternehmen in Frankfurt, wo ich 3 Monate lang im Wirtschafts- und Bankrecht Bereich tätig war, da ich mir in diesem Zeitpunkt noch unschlüssig war, ob ich WiWi oder Jura studieren will. Bei beiden Praktika habe ich sehr gute Praktikumszeugnisse erhalten. Nach den Praktika, die mir persönlich auch viel geholfen haben, war mir klar, dass ich nicht Jura studieren will.
Daraufhin habe ich mich, wie geplant, bei der Uni Gießen beworben und wurde auch angenommen. Zu dem Zeitpunkt (2016) war Gießen bei dem Gehaltsranking von StepStone Platz 1 Deutschlandweit für WiWi, dennoch bin ich mir bewusst, dass Gießen weder eine Target-Uni ist, noch, dass sie einen guten Ruf für Wirtschaftswissenschaften genießt. In Gießen, wie vermutlich auch bei vielen anderen Unis in den WiWi, beginnt das Studium mit einer Orientierungsphase, welche nicht in die Bachelornote reinzählt. Da ich im Abi sehr schlecht in Mathe war, war es mir wichtig gut in Mathe abzuschneiden, da wir nur eine einzige Matheklausur schreiben und die Note bis zum Bachelorabschluss in meinem Zeugnis bestehen bleibt, auch wenn sie nicht in meine Bachelornote zählt. Da die Matheklausur Bestandteil der Orientierungsphase [Aussortierungsphase, innerhalb von zwei Semestern über 300 Abbrecher] ist, hat es sich schwerer rausgestellt gut abzuschneiden als befürchtet. Dennoch habe ich es geschafft, die Matheklausur mit 1,0 zu bestehen.
Nun habe ich versucht, meinen weiteren Studienverlauf rational zu planen. Da ich mich im Bachelor auf die BWL spezialisieren will und in der BWL meinen Master absolvieren will, werde ich BWL als meinen Schwerpunkt wählen. Ich habe mich dazu entschlossen, General Business and Economics als meinen Major zu wählen und im Minor Management zu wählen, auch wenn ich mir bewusst bin, dass diese Schwerpunkte eher weniger gefragt sind. Ich habe mich dazu entschlossen, da ich vermute, dass ich nur mithilfe dieser, im Verhältnis, "leichten" Schwerpunkte eine adäquate und für einen Master in der BWL ausreichende Bachelornote erzielen kann und ich mir dessen auch sicher bin. Wir haben die Möglichkeit im sogenannten Profil Minor außerfachliche Kompetenzen wie Sprachkurse und Wirtschaftsseminare zu besuchen, aber auch Klausuren in anderen Fachbereichen mitzuschreiben, die dann auch in unsere Bachelornote zählen. Ich komme jetzt ins 3. Semester und habe mich für einen Portugiesisch Kurs entschieden, da mir dieser empfohlen wurde und alle anderen Sprachen direkt voll waren, als die Anmeldung möglich wurde, da diese nicht von einem anderen Fachbereich selbst zur Verfügung gestellt werden, sondern von einem sogenannten ZFBK Zentrum. Dieser Kurs bringt 4 Kreditpunkte [ECTS; CP] von insgesammt 30, die ich in den Profil Minor einbringen kann. In den nächsten Semestern wollte ich noch einen Spanisch, Englisch und Chinesisch Kurs besuchen. Sprich ich kann und muss mir sehr viele Module auswählen, um die 30 Kreditpunkte vollzubekommen.
Nun meine erste Frage an euch:
- Hat jemand Erfahrung an anderen Fachbereichen gemacht, wo man auch mit wenig und/oder keinen Vorkenntnissen gute oder auch sehr gute Leistungen erzielen kann, welche eventuell besser bei den zukünftigen Arbeitgeber ankommen, als z.B. Pädagogik?
Ich habe Anglistik, Germanistik, Psychologie und eventuell Sportwissenschaften in Betracht gezogen, da mich letzteres persönlich interessiert. Dennoch bevorzuge ich es meine Wahlmodule so zu wählen, dass ich zu meinem Master zugelassen werde, sprich Module wo der Durchschnitt eine gute/sehr gute Leistung erzielt. Ich hoffe ihr könnt meine Entscheidung zu dieser Thematik nachvollziehen.
Zudem wollte ich noch während meines Bachelors ein Auslandssemester in den USA oder alternativ in Spanien machen. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Praktikum während meines Bachelors zu machen oder in eine Studentische Unternehmensberatung zu gehen, wobei ich mir Sorgen mache, dass wenn ich mir zu viel vornehme, entweder meine Noten darunter leiden werden, oder mein Studium unnötig in die länge gezogen wird. Ich hätte die Möglichkeit, ein Praktikum bei m2p Consulting zu machen, wobei mir dies sehr zusprechen würde, da ich plane später auch einmal in einer UB zu arbeiten, wobei man schauen muss, wie ich dies mit einer angemessenen Work-Life-Balance vereinigen kann.
Nun kommt meine zweite Frage an euch:
- Würdet ihr mir empfehlen, noch während meines Bachelors ein Praktikum zu machen oder dies direkt nach dem Bachelor zu machen, um meine Studiendauer nicht unnötig zu strapazieren und in die Länge zu ziehen und wie sieht es mit dem Trade-Off von einer Studentischen Unternehmensberatung aus, lohnt sich der Aufwand und evtl. das Risiko, dass meine Noten und meine Studiendauer negativ beeinflusst werden? Könnt ihr mir weitere Unternehmen empfehlen, die gut im Lebenslauf ankommen und wo ihr eventuell sehr gute Erfahrungen gemacht habt?
Ich denke mit meinem Kompetenzprofil wird es unmöglich bei MBB reinzukommen, aber ich versuche momentan mit Vitamin B bei einer der Big4 [E&Y] reinzukommen, da dies gerne im Lebenslauf gesehen wird, auch wenn ich später nicht unbedingt dort arbeiten will.
Nach meinem Bachelor habe ich mir überlegt, meinen Master an einer Target-Uni zu absolvieren, soweit ich es schaffe, an einer angenommen zu werden. Auch wenn dies vielleicht nicht von Nöten wäre, da mein Fokus später nicht zu 100% auf dem Gehalt liegt, dennoch wird dies, soweit ich gehört habe, gerne gesehen. Da ich mir mit meinem minderwertigen Abitur schon viele Möglichkeiten verbaut habe, versuche ich dies für die Zukunft zu vermeiden.
Nun meine dritte Frage:
- Könnt ihr mir Target-Unis für später empfehlen, wo ich mit meinem Kompetenzprofil eventuell eine Chance hätte, angenommen zu werden?
Ein Freund von mir wurde dieses Jahr mit einem 3,x Abitur bei der WHU angenommen, anscheinend liegt dort der Fokus nicht zu 100% auf den Noten, dennoch habe ich den Eindruck das dies eher ein Einzelfall, als die Regel, ist.
Ich entschuldige mich schon mal im Vorhinein für die gemachten Grammatik- und Rechtschreibfehler und hoffe auf hilfreiche Beiträge zu meiner derzeitigen Situation!
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