WiWi Gast schrieb am 17.07.2020:
Ich habe schon beides gemacht. Auf Empfehlung einer Bank investiert, aber auch mit einem Sparplan selbst investiert. Letztlich steht und fällt es mit dem Bankberater. Manche sind gut, andere gehen rein nach ihrem kurzfristigen Gewinn durch Gebühren.
Wenn man mit solchen Fragen und Themen zum Bankberater geht, dann wohl, weil man mit der Materie generell nicht so vertraut ist. In diesem Falle spricht man mit dem Bankberater aber auch nicht mehr auf Augenhöhe und kann folglich auch gar nicht mehr sinnvoll beurteilen, nach welchen Kriterien und zu wessen Gunsten der seine Empfehlungen ausspricht.
Es besteht jedenfalls ein hohes Risiko, dass er versucht diejenigen Produkte zu verkaufen, mit denen die Bank gut verdient - sei es an hohen Ausgabeaufschlägen oder hohen laufenden Kosten für aktiv gemanagte Fonds.
Zudem wird ein Bankberater wohl in der Tendenz geneigt sein, bevorzugt die Produkte der eigenen Bank zu verkaufen. Wenn man zu einer Sparkasse geht, wird man also bevorzugt DEKA Fonds angeboten bekommen.
Mein Bankberater ist kompentent und hat auf Basis unserer Vorgespräche eine faire Ausgewogene Empfehlung ausgesprochen. Klar ist aber auch dass der Kauf dann Performance kostet wegen Aufgeldern und Gebühren. Es gibt ja immer wieder Rechnungen wieviel die Gebühren über Jahre ausmachen. Letztlich ist halt die Frage wo man selbst steht. Wenn ich mich selbst nicht kümmern will oder kann ist der Bankberater sicherlich eine Alternative, die so schlecht nicht ist.
Die Frage ist, wozu man diese Aufschläge und Gebühren überhaupt bezahlen soll. Auf die Idee für ein "No-Brainer" Investment, wie einen Sparplan auf einen der gängigen MSCI World ETFs und dann Buy&Hold, kann man auch ohne aufwendige Recherchen oder tiefgehende eigene Expertise kommen. Und die Einrichtung eines solchen Sparplans bei einem Online-Broker mit möglichst niedrigen Sparplan-/Orderkosten ist auch keine Rocket Science.
ein anderer WiWi Gast schrieb am 17.07.2020:
Langfristige Anlagen sind kurzfristige Anlagen, die schief gelaufen sind.
Da ist natürlich ein Fünkchen Wahrheit drin und es ist schön wenn eine langfristig ausgerichtete kontinuierlich im Wert steigt und nicht zwischenzeitlich ins Minus rutscht.
Im Kern geht es aber darum, dass bei einer langfristig ausgerichteten Anlage kurzfristige Kursrückgänge total egal sind und vernachlässigt werden können; ggf. sogar die Chance zur Realisierung niedriger Einstiegskosten darstellen. Bei einem langfristigen Investment besteht dann auch nicht die Notwendigkeit derartige Kursverluste durch Verkauf zu realisieren.
Entsprechend sollte in eine solche Anlage auch nur Geld fließen, welches innerhalb eines kurzen bis mittleren Zeitraums vorhersehbar nicht für andere Zwecke benötigt wird.
Ein kurzfristig ausgerichteter Anleger will natürlich solche Verluste unmittelbar vermeiden, da er ggf. das Geld und die Liquidität kurzfristig wieder benötigt.
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