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Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Hallo liebes Forum,

da ich stets gerne hier mitlese, wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Ich (m, 35) beschäftige mich zwar schon länger mit dem Thema Vermögensaufbau, praktisch umgesetzt hatte ich bisher aber noch nichts. Auf Gründe und/oder Ausreden dafür möchte ich jetzt nicht groß eingehen, Vergangenes lässt sich nicht fixen.

Wir haben beide erst spät mit echter Vollzeitarbeit begonnen, meine Frau erst in diesem Jahr, ich zwar früher, aber mit einem sehr geringen Einkommen. So kommt es, dass wir mit einem Haushaltsbruttoeinkommen von ca. 28k gestartet sind und uns nun innerhalb von 6 Jahren zu einem Haushaltsbruttoeinkommen von knapp 100k hochgemausert haben. (Wovon mein Verdienst ca. 66,6% ausmacht.)

Das ist ja jetzt prima, aber eben auch spät und die großen Sprünge kamen erst kürzlich. Demnach haben wir weder Vermögensaufbau betrieben noch Rücklagen gebildet. Im Gegenteil, es gibt es noch einen Autokredit zu günstigen Konditionen abzubezahlen. Hinzu kommen die Unwägbarkeiten des Lebens - z.B. ein Kinderwunsch

Wie würdet Ihr an meiner Stelle nun einen Vermögensaufbau angehen? Ziel -> in erster Linie Existenzsicherung und Altersvorsorge. Ich fabuliere nicht über ein Haus mit Garten im Großstadtbereich.

Hier noch mal die Eckdaten:
Jahresbrutto: 100k
Monatliches Netto (Stk 4/4): +/- 5400 (Schwankungen aufgrund von Schichtzulagen)
Kinder: Aktuell keine
Rücklagen: Keine
Schulden: ca. 5k Kredit
Miete (Westdeutschland, Großstadt, warm mit allem): ca. 1400

Gehaltsperspektive: Ich arbeite Vollzeit, 62k und sehe aktuell ehrlich gesagt keine große Steigerungsperspektive. Meine Frau ist betriebsbedingt erstmal nur Teilzeit (ca. 70%) eingestellt.
Was bleibt so übrig im Monat? Abzüglich aller Kosten bleibt uns mit den neuen Gehältern im Monat eine Summe zwischen 1,3 und 2,1k über. (Minimum und Maximum)

Mein Gedanke: Erstmal liquide Rücklagen bilden. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass ich 10k auf einem Tagesgeldkonto sitzen hätte. Parallel würde ich mindestens schon mal einen ETF Sparplan aufsetzen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die Sparrate aufteilen würde.

Tipps, Tricks und/oder Hoffnungsschimmer für Spätzünder?

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Na ja Wiwi-Treff: Sparrate 500 Euro, MSCI World, 8% Rendite, Zinseszinsrechnung - zack vielfacher Multimillionär zur Rente. Jeder kann es - Tschakka!

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben? Ich frage mich eher, was ihr mit den 2.000 Euro macht, die jeden Monat übrig bleiben und dann verdampfen?

Mein Tipp hierzu ist einfach völlig klassisch, mach dir n Trade Republic Konto, dann 1.000€ ETF Sparplan (A0RPWH oder A1JMDF) und 500€ zahlst per Dauerauftrag aufs Verrechnungskonto für die Cash Rücklage, bis du ein für dich angenehmes Cash-Polster hast, z.B. die klassischen 3 Monatsnettos, also in eurem Fall 15.000 Euro. Das ist in 30 Monaten, also in 2,5 Jahren, und dann kannst ihn absenken auf 200€ oder so und den ETF Dauerauftrag erhöhen. Thema erledigt.

Das wichtigste ist der psychologische Trick dahinter. Sobald die Knete weg ist, denkt man auch nicht mehr daran und kanns nimmer ausgeben. Das Vermögen baut sich dann von ganz allein auf.

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Bei mir ist es ähnlich wie bei dir.

Ich habe auch erst spät mit dem Vermögensaufbau begonnen. Ursächlich war mein nicht bestandenes Lehramtsreferendariat- anstatt A13 gab es dann Hartz4, da das Ref nicht als Arbeit, sondern als Ausbildung zählt und man daher kein ALG I erhält.

Danach hatte ich einen mies bezahlten Job als Sozialpädagogin, Gehalt: 1500 Euro netto, da war nichts mit Sparen.

Ich absolvierte nebenberuflich ein Aufbaustudium und erhielt mit 38 Jahren einen (für mich, nicht für den Wiwi-Standard hier) "gut bezahlten" E13 Job in einer Behörde.

Seitdem investiere ich 1200 Euro monatlich in einen ETF, zudem habe ich 15k in Bitcoin investiert und hoffe, bis 60 J. meine Altersvorsorge stehen zu haben.

Es ist noch nicht zu spät für dich, dennoch bin ich sehr traurig, zehn Jahre hinterher zu hinken, während meine Kommilitonen von früher im abbezahlten Eigenheim hocken...
Der Zinseszinseffekt ist halt ein ganz anderer...

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 26.01.2024:

Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben? Ich frage mich eher, was ihr mit den 2.000 Euro macht, die jeden Monat übrig bleiben und dann verdampfen?

Mein Tipp hierzu ist einfach völlig klassisch, mach dir n Trade Republic Konto, dann 1.000€ ETF Sparplan (A0RPWH oder A1JMDF) und 500€ zahlst per Dauerauftrag aufs Verrechnungskonto für die Cash Rücklage, bis du ein für dich angenehmes Cash-Polster hast, z.B. die klassischen 3 Monatsnettos, also in eurem Fall 15.000 Euro. Das ist in 30 Monaten, also in 2,5 Jahren, und dann kannst ihn absenken auf 200€ oder so und den ETF Dauerauftrag erhöhen. Thema erledigt.

Das wichtigste ist der psychologische Trick dahinter. Sobald die Knete weg ist, denkt man auch nicht mehr daran und kanns nimmer ausgeben. Das Vermögen baut sich dann von ganz allein auf.

Über die genauen Zahlen lässt sich streiten, aber über Daueraufträge Tagesgeldkonto füllen (aktuell noch gut verzinst, perspektivisch wieder etwas weniger gut) und ETF-Sparen ist so ziemlich das einfachste und effektivste, was du tun kannst. Welcher Tagesgeldkonto- sowie Depot- und ETF-Anbieter und welcher Index als Grundlage ist zum Teil eine Ansichtssache. Wenn du ein kostenloses Konto mit halbwegs guten Zinsen einer bekannten Bank sowie ein kostenloses Depot mit halbwegs vernünftigen ETF-Konditionen (z.B. Trade Republic oder ING) nimmst und als Index den MSCI World oder den All Countries World Index eines großen ETF-Anbieters mit hohem Fondsvolumen (z.B. iShares), dann hast du alles richtig gemacht, weil du dann schon 90-95% richtig gemacht hast. Die letzten 5-10% durch Optimierung im Detail kannst du notfalls vernachlässigen, wenn dir das keinen Spaß macht.

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Der beste Hebel für ein Durschnittspaar ist es die Kinder bei der aktuellen Anzahl zu belassen

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Der Plan muss aus 3 Teilen bestehen:

  1. Konsumkredit so schnell wie möglich zurück bezahlen, weil das die teuerste Komponente im Plan ist
  2. Aufbau einer Notreserve von 10-15k für die Unwägbarkeiten (Auto Reparatur oder neue Waschmaschiene) des Lebens
  3. dieser Teil ist der schwierigste, denn er verlangt neben einer groben Lebensplanung incl. möglichem Wohneigentum und Kindern auch eine ehrliche Antwort über die eigenen Risikoaversionen und die Wahl der Asset Klassen.

Wenn ZB bald Kind(er) kommen dann fällt ein Gehalt weg; reichen die 66k dann immer noch zum Leben?
ETFs aus Kostensicht sind gut aber Aktien-ETFs können in kürzeren Horizonten stark schwanken; das muss man aushalten können und auch Perioden durchstehen können, wenn es mal 20-30pp nach unten geht.

Auf der Zinsseite gibt es wenigstens mal wieder 2-4pp im Euroraum mit sehr guter Bonität, das ist mittlerweile für kürzere Anlagehorizonte und hoher Risiskoaversion akzeptabel.

Ein Haus/Wohnung ist wohl erstmal ausgeschlossen, es sei denn ihr wohnt in einem strukturschwachen Gebiet, wo es ältere Einheiten noch für 50-150k gibt. Dann idR aber oft mit teurem Sanierungsstau.

Und Bitcoin? Tja ein sehr volatiles Asset; im Grunde eine Kunstwährung, die auf einem dezentralen digitalen Buchungssystem basiert, welches keinerlei Kontrolle unterliegt und von dem man nicht weiß, wem es gehört und wer es managet.
Preise werden rein durch Angebot und Nachfrage gemacht; einige größere Konkurrenten sind schon hopps gegangen.
Der Bitcoin wird auch nie offizielles Zahlungsmittel, Recheneinheit oder Wertaufbewahrungsmittel sein.
Er verdankt seine Existenz einzig und allein der Angst, das das FIAT System und die jüngste Gelddruckerei der letzten 20 Jahre der Notenbanken irgendwann auch kollabiert.

Schauen wir mal was zuerst passiert. Aber aus dem Eingangstext lese ich keine finanziellen tieferen Kenntnisse; daher Finger weg davon!

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 25.01.2024:

Hallo liebes Forum,

da ich stets gerne hier mitlese, wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Ich (m, 35) beschäftige mich zwar schon länger mit dem Thema Vermögensaufbau, praktisch umgesetzt hatte ich bisher aber noch nichts. Auf Gründe und/oder Ausreden dafür möchte ich jetzt nicht groß eingehen, Vergangenes lässt sich nicht fixen.

Wir haben beide erst spät mit echter Vollzeitarbeit begonnen, meine Frau erst in diesem Jahr, ich zwar früher, aber mit einem sehr geringen Einkommen. So kommt es, dass wir mit einem Haushaltsbruttoeinkommen von ca. 28k gestartet sind und uns nun innerhalb von 6 Jahren zu einem Haushaltsbruttoeinkommen von knapp 100k hochgemausert haben. (Wovon mein Verdienst ca. 66,6% ausmacht.)

Das ist ja jetzt prima, aber eben auch spät und die großen Sprünge kamen erst kürzlich. Demnach haben wir weder Vermögensaufbau betrieben noch Rücklagen gebildet. Im Gegenteil, es gibt es noch einen Autokredit zu günstigen Konditionen abzubezahlen. Hinzu kommen die Unwägbarkeiten des Lebens - z.B. ein Kinderwunsch

Wie würdet Ihr an meiner Stelle nun einen Vermögensaufbau angehen? Ziel -> in erster Linie Existenzsicherung und Altersvorsorge. Ich fabuliere nicht über ein Haus mit Garten im Großstadtbereich.

Hier noch mal die Eckdaten:
Jahresbrutto: 100k
Monatliches Netto (Stk 4/4): +/- 5400 (Schwankungen aufgrund von Schichtzulagen)
Kinder: Aktuell keine
Rücklagen: Keine
Schulden: ca. 5k Kredit
Miete (Westdeutschland, Großstadt, warm mit allem): ca. 1400

Gehaltsperspektive: Ich arbeite Vollzeit, 62k und sehe aktuell ehrlich gesagt keine große Steigerungsperspektive. Meine Frau ist betriebsbedingt erstmal nur Teilzeit (ca. 70%) eingestellt.
Was bleibt so übrig im Monat? Abzüglich aller Kosten bleibt uns mit den neuen Gehältern im Monat eine Summe zwischen 1,3 und 2,1k über. (Minimum und Maximum)

Mein Gedanke: Erstmal liquide Rücklagen bilden. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass ich 10k auf einem Tagesgeldkonto sitzen hätte. Parallel würde ich mindestens schon mal einen ETF Sparplan aufsetzen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die Sparrate aufteilen würde.

Tipps, Tricks und/oder Hoffnungsschimmer für Spätzünder?

Das übliche:

  • Tagesgeld
  • ETF
  • Gold und Silber
  • Bitcoin

Gold und Silber sind als Schmuck auch eine gute Geschenkidee für die Partnerin.

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

  1. 35 ist keineswegs zu spät.
  2. Die Sparrate von 1,3k bis 2,1k ist gut. Haltet ihr das dauerhaft durch?
  3. Erstmal 50% in eine kleine Reserve auf dem Tagesgeldkonto aufbauen und weiter 50% in den Kapitalmarkt
  4. Solange machen, bis auf dem Tagesgeld ein Betrag liegt, mit dem ihr Euch wohl fühlt, ab da gehts in den Kapitalmarkt. Ich würde mit 80% in einem All world ETF und 20% ETF in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen starten, aber da gibt verschiedene Ideen. Wichtig ist die eigene Risikotragfähigkeit kennen zu lernen, um Crahs zu überstehen.
  5. Kredit fürs Auto tilgen...
  6. warten. Lifestyle Inflation vermeiden. Partnerschaft pflegen, Gesundheit pflegen, Spaß im Job...
  7. Wenn das Depot die 100.000k übersteigt, diesen wichtigen Meilenstein auch mal feiern.
    ...
    wenn das so weiter läuft werdet ihr als Millionäre in Rente gehen (zumindest nominal)

WiWi Gast schrieb am 25.01.2024:

Hallo liebes Forum,

da ich stets gerne hier mitlese, wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Ich (m, 35) beschäftige mich zwar schon länger mit dem Thema Vermögensaufbau, praktisch umgesetzt hatte ich bisher aber noch nichts. Auf Gründe und/oder Ausreden dafür möchte ich jetzt nicht groß eingehen, Vergangenes lässt sich nicht fixen.

Wir haben beide erst spät mit echter Vollzeitarbeit begonnen, meine Frau erst in diesem Jahr, ich zwar früher, aber mit einem sehr geringen Einkommen. So kommt es, dass wir mit einem Haushaltsbruttoeinkommen von ca. 28k gestartet sind und uns nun innerhalb von 6 Jahren zu einem Haushaltsbruttoeinkommen von knapp 100k hochgemausert haben. (Wovon mein Verdienst ca. 66,6% ausmacht.)

Das ist ja jetzt prima, aber eben auch spät und die großen Sprünge kamen erst kürzlich. Demnach haben wir weder Vermögensaufbau betrieben noch Rücklagen gebildet. Im Gegenteil, es gibt es noch einen Autokredit zu günstigen Konditionen abzubezahlen. Hinzu kommen die Unwägbarkeiten des Lebens - z.B. ein Kinderwunsch

Wie würdet Ihr an meiner Stelle nun einen Vermögensaufbau angehen? Ziel -> in erster Linie Existenzsicherung und Altersvorsorge. Ich fabuliere nicht über ein Haus mit Garten im Großstadtbereich.

Hier noch mal die Eckdaten:
Jahresbrutto: 100k
Monatliches Netto (Stk 4/4): +/- 5400 (Schwankungen aufgrund von Schichtzulagen)
Kinder: Aktuell keine
Rücklagen: Keine
Schulden: ca. 5k Kredit
Miete (Westdeutschland, Großstadt, warm mit allem): ca. 1400

Gehaltsperspektive: Ich arbeite Vollzeit, 62k und sehe aktuell ehrlich gesagt keine große Steigerungsperspektive. Meine Frau ist betriebsbedingt erstmal nur Teilzeit (ca. 70%) eingestellt.
Was bleibt so übrig im Monat? Abzüglich aller Kosten bleibt uns mit den neuen Gehältern im Monat eine Summe zwischen 1,3 und 2,1k über. (Minimum und Maximum)

Mein Gedanke: Erstmal liquide Rücklagen bilden. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass ich 10k auf einem Tagesgeldkonto sitzen hätte. Parallel würde ich mindestens schon mal einen ETF Sparplan aufsetzen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die Sparrate aufteilen würde.

Tipps, Tricks und/oder Hoffnungsschimmer für Spätzünder?

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 06.02.2024:

  1. Solange machen, bis auf dem Tagesgeld ein Betrag liegt, mit dem ihr Euch wohl fühlt, ab da gehts in den Kapitalmarkt. Ich würde mit 80% in einem All world ETF und 20% ETF in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen starten, aber da gibt verschiedene Ideen. Wichtig ist die eigene Risikotragfähigkeit kennen zu lernen, um Crahs zu überstehen.

Wann haben kurzlaufende deutsche Staatsanleihen das letzte mal eine reale Rendite abgeworfen? Und warum willst du bei der Antwort 20%(!) darin investieren?

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 25.01.2024:

Hallo liebes Forum,

da ich stets gerne hier mitlese, wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Ich (m, 35) beschäftige mich zwar schon länger mit dem Thema Vermögensaufbau, praktisch umgesetzt hatte ich bisher aber noch nichts. Auf Gründe und/oder Ausreden dafür möchte ich jetzt nicht groß eingehen, Vergangenes lässt sich nicht fixen.

Wir haben beide erst spät mit echter Vollzeitarbeit begonnen, meine Frau erst in diesem Jahr, ich zwar früher, aber mit einem sehr geringen Einkommen. So kommt es, dass wir mit einem Haushaltsbruttoeinkommen von ca. 28k gestartet sind und uns nun innerhalb von 6 Jahren zu einem Haushaltsbruttoeinkommen von knapp 100k hochgemausert haben. (Wovon mein Verdienst ca. 66,6% ausmacht.)

Das ist ja jetzt prima, aber eben auch spät und die großen Sprünge kamen erst kürzlich. Demnach haben wir weder Vermögensaufbau betrieben noch Rücklagen gebildet. Im Gegenteil, es gibt es noch einen Autokredit zu günstigen Konditionen abzubezahlen. Hinzu kommen die Unwägbarkeiten des Lebens - z.B. ein Kinderwunsch

Wie würdet Ihr an meiner Stelle nun einen Vermögensaufbau angehen? Ziel -> in erster Linie Existenzsicherung und Altersvorsorge. Ich fabuliere nicht über ein Haus mit Garten im Großstadtbereich.

Hier noch mal die Eckdaten:
Jahresbrutto: 100k
Monatliches Netto (Stk 4/4): +/- 5400 (Schwankungen aufgrund von Schichtzulagen)
Kinder: Aktuell keine
Rücklagen: Keine
Schulden: ca. 5k Kredit
Miete (Westdeutschland, Großstadt, warm mit allem): ca. 1400

Gehaltsperspektive: Ich arbeite Vollzeit, 62k und sehe aktuell ehrlich gesagt keine große Steigerungsperspektive. Meine Frau ist betriebsbedingt erstmal nur Teilzeit (ca. 70%) eingestellt.
Was bleibt so übrig im Monat? Abzüglich aller Kosten bleibt uns mit den neuen Gehältern im Monat eine Summe zwischen 1,3 und 2,1k über. (Minimum und Maximum)

Mein Gedanke: Erstmal liquide Rücklagen bilden. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass ich 10k auf einem Tagesgeldkonto sitzen hätte. Parallel würde ich mindestens schon mal einen ETF Sparplan aufsetzen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die Sparrate aufteilen würde.

Tipps, Tricks und/oder Hoffnungsschimmer für Spätzünder?

Euch bleiben im Schnitt 1,7k im Monat, also recht genau 20k im Jahr übrig.

Du gibst die Antwort ja schon selber.

6 Monate sparen für den Notgroschen --> 10k auf dem Tagesgeld

Ab dann die monatlichen 1,7k in einen ETF zum Vermögensaufbau.

Bei Kinderwunsch wird die Sparrate wohl gegen 0 gehen, aber der ETF bleibt ja gemütlich liegen zu 7%.

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 09.02.2024:

WiWi Gast schrieb am 25.01.2024:

Hallo liebes Forum,

da ich stets gerne hier mitlese, wollte ich euch gerne mal nach eurer Meinung fragen. Ich (m, 35) beschäftige mich zwar schon länger mit dem Thema Vermögensaufbau, praktisch umgesetzt hatte ich bisher aber noch nichts. Auf Gründe und/oder Ausreden dafür möchte ich jetzt nicht groß eingehen, Vergangenes lässt sich nicht fixen.

Wir haben beide erst spät mit echter Vollzeitarbeit begonnen, meine Frau erst in diesem Jahr, ich zwar früher, aber mit einem sehr geringen Einkommen. So kommt es, dass wir mit einem Haushaltsbruttoeinkommen von ca. 28k gestartet sind und uns nun innerhalb von 6 Jahren zu einem Haushaltsbruttoeinkommen von knapp 100k hochgemausert haben. (Wovon mein Verdienst ca. 66,6% ausmacht.)

Das ist ja jetzt prima, aber eben auch spät und die großen Sprünge kamen erst kürzlich. Demnach haben wir weder Vermögensaufbau betrieben noch Rücklagen gebildet. Im Gegenteil, es gibt es noch einen Autokredit zu günstigen Konditionen abzubezahlen. Hinzu kommen die Unwägbarkeiten des Lebens - z.B. ein Kinderwunsch

Wie würdet Ihr an meiner Stelle nun einen Vermögensaufbau angehen? Ziel -> in erster Linie Existenzsicherung und Altersvorsorge. Ich fabuliere nicht über ein Haus mit Garten im Großstadtbereich.

Hier noch mal die Eckdaten:
Jahresbrutto: 100k
Monatliches Netto (Stk 4/4): +/- 5400 (Schwankungen aufgrund von Schichtzulagen)
Kinder: Aktuell keine
Rücklagen: Keine
Schulden: ca. 5k Kredit
Miete (Westdeutschland, Großstadt, warm mit allem): ca. 1400

Gehaltsperspektive: Ich arbeite Vollzeit, 62k und sehe aktuell ehrlich gesagt keine große Steigerungsperspektive. Meine Frau ist betriebsbedingt erstmal nur Teilzeit (ca. 70%) eingestellt.
Was bleibt so übrig im Monat? Abzüglich aller Kosten bleibt uns mit den neuen Gehältern im Monat eine Summe zwischen 1,3 und 2,1k über. (Minimum und Maximum)

Mein Gedanke: Erstmal liquide Rücklagen bilden. Ich könnte ruhiger schlafen, wenn ich wüsste, dass ich 10k auf einem Tagesgeldkonto sitzen hätte. Parallel würde ich mindestens schon mal einen ETF Sparplan aufsetzen, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich die Sparrate aufteilen würde.

Tipps, Tricks und/oder Hoffnungsschimmer für Spätzünder?

Euch bleiben im Schnitt 1,7k im Monat, also recht genau 20k im Jahr übrig.

Du gibst die Antwort ja schon selber.

6 Monate sparen für den Notgroschen --> 10k auf dem Tagesgeld

Ab dann die monatlichen 1,7k in einen ETF zum Vermögensaufbau.

Bei Kinderwunsch wird die Sparrate wohl gegen 0 gehen, aber der ETF bleibt ja gemütlich liegen zu 7%.

This.

  1. Notgroschen aufbauen

  2. Aktienmarkt investieren oder Kredit rückzahlen (was die höhere Rendite bringt, also wahrscheinlich der Kredit)
antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 07.02.2024:

Wann haben kurzlaufende deutsche Staatsanleihen das letzte mal eine reale Rendite abgeworfen?

Jetzt

Und warum willst du bei der Antwort 20%(!) darin investieren?

Die Asset Allokation muss jeder für sich entscheiden nach verschiedenen Parametern, nicht zuletzt der eigenen Risikotragfähigkeit.
Die beiden großen Aktienkrisen in der deutschen Vergangenheit haben mir gezeigt, dass keineswegs alle Leute ein Depot mit 100% Aktien aushalten können. Viele halte nicht mal 50% aus, wenn sich dabei der Wert eines Mittelklassewagens oder einer Immobilie "in Luft auflöst".
Wenn man das nicht kann, sollte man/frau kein solches Depot aufbauen, denn das wird schief gehen. Diese AA muss man auch erlernen und erleben, deshalb würde ich zu Beginn nicht an einem Extrempunkt mit 100% Aktien oder mit 0% Aktien beginnen.

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Endlich sagts mal jemand.
Volatilität muss man aushalten können. Finanziell, zeitlich und vor allem psychisch. Wer nicht langjährig an der Börse erfahren ist oder täglich auf die Kurse schaut, der sollte den Antienanteil definitiv nicht bei 100% setzen.

Versucht nicht auf teufel komm raus Zeit an der Börse aufzuholen. Rendite ohne Risiko gibt es nicht.

WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:

Wann haben kurzlaufende deutsche Staatsanleihen das letzte mal eine reale Rendite abgeworfen?

Jetzt

Und warum willst du bei der Antwort 20%(!) darin investieren?

Die Asset Allokation muss jeder für sich entscheiden nach verschiedenen Parametern, nicht zuletzt der eigenen Risikotragfähigkeit.
Die beiden großen Aktienkrisen in der deutschen Vergangenheit haben mir gezeigt, dass keineswegs alle Leute ein Depot mit 100% Aktien aushalten können. Viele halte nicht mal 50% aus, wenn sich dabei der Wert eines Mittelklassewagens oder einer Immobilie "in Luft auflöst".
Wenn man das nicht kann, sollte man/frau kein solches Depot aufbauen, denn das wird schief gehen. Diese AA muss man auch erlernen und erleben, deshalb würde ich zu Beginn nicht an einem Extrempunkt mit 100% Aktien oder mit 0% Aktien beginnen.

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

Das ist doch ein wenig dämlich. Entscheidend ist doch die Liquiditätsplanung. Die sollte stets vor der Kapitalanlage bzw Asset Allocation stehen.

Im Fall des TE ist es doch simpel:

Eine Immobilie kommt eigentlich nicht mehr in Betracht, da hierfür a) zu wenig Eigenkapital aufgebaut wurde und b) auch das Einkommen nicht wirklich dazu passt (außer in billigen Regionen, aber dann wäre die Miete niedriger). Wenn man sicher weiß, dass man in 1-2 Jahren eine Immobilie kaufen möchte, dann mag eine Aktienquote von 100% möglicherweise tatsächlich wagemutig sein.

Also kann es doch nur um Notgroschen + Altersvorsorge gehen. Den Notgroschen legt man als Tagesgeld an und die Altersvorsorge in reinen Aktien-ETF. Allenfalls im Rentenalter mag es sich dann lohnen tatsächlich in Anleihen umzuschichten (da aber bitte beachten, dass das Rentenalter auch gerne mal 25 Jahre gehen kann).

Den Notgroschen würde ich eher größer als 3 Monatsgehälter wählen. Insbesondere falls doch noch Kinder geplant sind und temporäre Arbeitsreduktionen zu erwarten sind. Klar, ein größerer Notgroschen kostet Rendite, schafft aber auch das Bewusstsein auf die Altersvorsorge nicht vorzeitig in Notsituationen angewiesen sein und damit auch die Freiheit dort seelenruhig eine 100% Aktienquote zu fahren. Persönlich hatte ich 25 000 Euro auf dem Konto ehe ich dann jeglichen Überschuss in Aktien investiert habe.

Man muss da doch keine Wissenschaft à la Asset Allocation daraus machen. Simple wins. Das sage ich, der bei einem institutionellen Investor arbeitet und es teils absurd findet, wie dort die Dinge verkompliziert werden und deshalb unnötig Personal aufgebaut wird.

Lebensplanung vergegenwärtigen, daraus eine Liquiditätsplanung ableiten und darauf aufbauend die Volumina von Tagesgeld + Aktien wählen. Da noch Anleihen beizumischen ist doch für die Privatperson völlig überdimensioniert und kostet nur unnötige Gebühren (selbst so ein Anleihe-ETF hat doch laufende Kosten und einzelne Anleihen sind für Privatpersonen eh kaum möglich / schwachsinnig). Dann lieber alle 6 Monate Tagesgeldhopping, da kriegt man für eine halbe Stunde Arbeit im Halbjahr zuverlässig ein übliche Anleiherendeite ohne jegliches Preisrisiko.

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

1,3 - 2,1k ist schon eine recht breite Spanne - liegt das nur an den Zulagen?

Ich würde so vorgehen:

  1. Sparpotential konkretisieren. Damit meine ich die Summe, die wirklich realistisch jeden Monat zum Investieren genutzt werden kann (Konsum-Sparen wie für Urlaub usw. geht in einen anderen Topf und ist hiermit nicht gemeint!). Sagen wir mal, ihr habt 1,5k tatsächliches Sparpotential - d.h. Geld, dass ihr auch langfristig anlegen könnt.

  2. Notgroschen aufbauen - hier hat jeder einen anderen "Wohlfühlbetrag". Ich empfehle, als Basis die monatlichen Kosten (anstatt Monatsgehälter) heranzuziehen. Das müssten bei euch ca. 3k sein. Um 3 Monate über die Runden zu kommen, bräuchtet ihr also min. 9k - ich empfehle eher 6 Monate (d.h. 18k). Zudem würde ich es tatsächlich aufteilen, sodass jeder seinen eigenen Notgroschen hat (you never know).

Zum zeitlichen Ablauf:

  • Bis zum Erreichen der 9k bzw. bis zur "minimalen Wohlfühlgrenze" würde ich die komplette Sparrate in den Notgroschen fließen lassen. --> solltet ihr in 4-6 Monaten schaffen
  • Danach würde ich den restlichen Kredit abzahlen. --> weitere 2-3 Monate
  • Danach würde ich 50%/50% ETF (z.B. Vanguard All World) Notgroschen besparen, bis die 18k erreicht sind
  • Danach die Sparrate für ETF entsprechend erhöhen. Je nach Risiko-Profil kann man auch (nachdem der Notgroschen steht!) 5-10% Krypto oder ähnliches mit beimischen.

Ihr solltet euch als Ziel setzen, noch in 2024 eure Schulden komplett abzubauen und euren Notgroschen (min. 3 Monate Kostendeckung) aufzubauen. Wenn ihr euch reinhängt, schafft ihr es auch bereits erste ETF-Sparpläne an den Start zu bringen.

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:

Wann haben kurzlaufende deutsche Staatsanleihen das letzte mal eine reale Rendite abgeworfen?

Jetzt

Da hast du aber Glück gehabt, dass zwei Tage nach meinem Post die Inflationsdaten veröffentlicht wurden mit 2,9% im Januar... Aktuell bekommst du ~3,6% p.a. für kurzlaufende Anleihen (unter 1 Jahr) bei 5,9% Inflation in 2023 und 3,7% im Dezember. Bis auf kurze Ausreißer war die reale Rendite seit 2010 negativ und seit 2004 deutlich unter einem Prozent. Viel Spaß beim Geld verbrennen..

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 26.01.2024:

Na ja Wiwi-Treff: Sparrate 500 Euro, MSCI World, 8% Rendite, Zinseszinsrechnung - zack vielfacher Multimillionär zur Rente. Jeder kann es - Tschakka!

Bester man!
Genauso machen ich es jetzt xD

antworten
WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:

Da hast du aber Glück gehabt, dass zwei Tage nach meinem Post die Inflationsdaten veröffentlicht wurden mit 2,9% im Januar... Aktuell bekommst du ~3,6% p.a. für kurzlaufende Anleihen (unter 1 Jahr) bei 5,9% Inflation in 2023 und 3,7% im Dezember. Bis auf kurze Ausreißer war die reale Rendite seit 2010 negativ und seit 2004 deutlich unter einem Prozent. Viel Spaß beim Geld verbrennen..

Das Geld wird verbrannt, wenn es grundsätzlich nicht invstiert wird (wie der von Dir vorgeschlage Aufbau eines Notgroschens von 25.000 Euro. Eine Elternzeit braucht doch keinen solchen Notgrosche, die kommt doch nicht plötzlich und unerwartet und wie man aus den Daten sehen kann braucht sie bei der Einkommensverteilung und Sparrate vermutlich gar kein Geld).

Vor allem wird das Geld verbrannt, wenn die leute in Panik verkaufen. Ich hab den Dot Com Crash mit hoher Aktienquote (aber weit von 100%) mitgemacht in meiner ersten Entsparphase (Studium). dazu findet sich noch wneig im Netz, aber die Stimmung Anfang 2009 kannst Du gut im wertpapierforum durchlesen.
Wenn die Leute ein 300.000 Euro Portfolio haben, das auf 150.000 Euro kollabiert, dann ist das für die allermesiten extrem unlustig.

Auch in der Ansparphase, obwohl man wüsste, dass es da eine Chnace ist. Aber wenn für jede 1000 Euro, die Du Dir da müsham reinsparst im Depot 10.000 Euro gleich wieder verpuffen beginnt die Panik, die Zweifel, das Nachenken.
Und extrem häufig das Verkaufen.
Wenn die Leute wirklich 100% Portfolios aushalten würden, dann wären alle dauerhaft in Aktien investiert. Zumindest bei der Altersvorsorge. Die allermeisten(!) halten es aber in der Praxis nicht aus und selbst wenn Du(!) es wirklich aushälst, muss auch Deine Frau dabei mimachen, wenn sich gerade ihr erträumtes Traumhaus und 10 Jahre mühsam angespartes in Luft auflöst. dass in einem Haushalt gleich zwei Hardcore Riskotolerante Leute zsuammen wohnen dürfte noch erheblich seltener sein.
Wenn das vorher alles und allen klar ist, wunderbar, dann los und viel Glück.
Wenn nicht wird man entweder viel Geld verlieren oder die Partnerin/den Partner oder beides.

Oder man nimmt eben ein diversifiziertes Portfolio. 80% Aktien und 20% Anleihen ist immer noch sehr stark schwankend. Die Standardempfehlung war die letzten Jahrzehnte eher 60% Aktien und 40% Anleihen. Bogle als Urvater des passiven Investierens empfiehlt für junge leute 80:20 und im Alter 50:50, aber 60:40 über alles hält er auch für fein.

Die letzten 50 jahre hätte auch 60% Aktien, 20% Anleihen und 20% Gold sehr gut funktioniert, das hätte zumindest in diesem zeitraum die Krisen erheblich geglättet und die Rendite nur gering minimiert. Bei der sicheren Entnahmerate aus einem solchen Portfolio hätte man sogar erhebliche Vorteile gegenüber 100% Aktien gehabt.
Ob es in der Zukunft auch klappen wird weiß man natürlich nicht.

Es hat schon seine Gründe, warum Nobelpreise für Portfoliotheorien vergeben wurden und warum 100% Aktien keineswegs "die" beste Lösung ist.

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 18.02.2024:

Das Geld wird verbrannt, wenn es grundsätzlich nicht invstiert wird (wie der von Dir vorgeschlage Aufbau eines Notgroschens von 25.000 Euro. Eine Elternzeit braucht doch keinen solchen Notgrosche, die kommt doch nicht plötzlich und unerwartet und wie man aus den Daten sehen kann braucht sie bei der Einkommensverteilung und Sparrate vermutlich gar kein Geld).

Willst du von nem Notgroschen abraten oder verstehe ich dich falsch?
Ob da jetzt 10000 oder 25000 Euro zu den Lebensumständen passen das stimmt ja nochmal ne andere Frage.

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WiWi Gast

Millenial Paar, kinderlos, ohne Rücklagen – Realistischer Vermögensaufbau?

WiWi Gast schrieb am 18.02.2024:

Da hast du aber Glück gehabt, dass zwei Tage nach meinem Post die Inflationsdaten veröffentlicht wurden mit 2,9% im Januar... Aktuell bekommst du ~3,6% p.a. für kurzlaufende Anleihen (unter 1 Jahr) bei 5,9% Inflation in 2023 und 3,7% im Dezember. Bis auf kurze Ausreißer war die reale Rendite seit 2010 negativ und seit 2004 deutlich unter einem Prozent. Viel Spaß beim Geld verbrennen..

Das Geld wird verbrannt, wenn es grundsätzlich nicht invstiert wird (wie der von Dir vorgeschlage Aufbau eines Notgroschens von 25.000 Euro. Eine Elternzeit braucht doch keinen solchen Notgrosche, die kommt doch nicht plötzlich und unerwartet und wie man aus den Daten sehen kann braucht sie bei der Einkommensverteilung und Sparrate vermutlich gar kein Geld).

Ich war doch gar nicht der Vorposter mit dem Notgroschen. Ich habe lediglich auf die Unsinnigkeit von Investitionen in Dt. Staatsanleihen hingewiesen.

Vor allem wird das Geld verbrannt, wenn die leute in Panik verkaufen. Ich hab den Dot Com Crash mit hoher Aktienquote (aber weit von 100%) mitgemacht in meiner ersten Entsparphase (Studium). dazu findet sich noch wneig im Netz, aber die Stimmung Anfang 2009 kannst Du gut im wertpapierforum durchlesen.
Wenn die Leute ein 300.000 Euro Portfolio haben, das auf 150.000 Euro kollabiert, dann ist das für die allermesiten extrem unlustig.

Klar ist das unlustig, aber 1. muss man Schwankungen aushalten können und 2. wer bei KGVs von weit über 1000 noch diese Aktien kauft ist selbst schuld. Selbst der S&P 500 hatte zu den Höchstzeiten ein durchschnittliches KGV von über 130. Heute ist er zwar auch relativ teuer, aber bei weitem nicht so übertrieben.

Wenn es wieder so krass wird muss man neu evaluieren (und selbst das wäre bei einem gleichbleibenden Sparplan sogar relativ egal gewesen). So ein bisschen Hirn muss man schon einsetzen.

Auch in der Ansparphase, obwohl man wüsste, dass es da eine Chnace ist. Aber wenn für jede 1000 Euro, die Du Dir da müsham reinsparst im Depot 10.000 Euro gleich wieder verpuffen beginnt die Panik, die Zweifel, das Nachenken.
Und extrem häufig das Verkaufen.
Wenn die Leute wirklich 100% Portfolios aushalten würden, dann wären alle dauerhaft in Aktien investiert. Zumindest bei der Altersvorsorge. Die allermeisten(!) halten es aber in der Praxis nicht aus und selbst wenn Du(!) es wirklich aushälst, muss auch Deine Frau dabei mimachen, wenn sich gerade ihr erträumtes Traumhaus und 10 Jahre mühsam angespartes in Luft auflöst. dass in einem Haushalt gleich zwei Hardcore Riskotolerante Leute zsuammen wohnen dürfte noch erheblich seltener sein.
Wenn das vorher alles und allen klar ist, wunderbar, dann los und viel Glück.
Wenn nicht wird man entweder viel Geld verlieren oder die Partnerin/den Partner oder beides.

Meine Frau hat keinen Zugriff auf mein Aktiendepot und ich keinen auf ihres. "Hardcore Risikotolerant" wenn man einen Index Fonds hält.. ohjeohje.. davon abgesehen tut es nicht annähernd so sehr weh wenn dein Portfolio von +130% auf +70% zusammenfällt wie bei +10% auf -20%. Wenn man nicht extremes Pech beim Timing hatte dann dürfte eher Szenario 1 eintreffen als Szenario 2

Oder man nimmt eben ein diversifiziertes Portfolio. 80% Aktien und 20% Anleihen ist immer noch sehr stark schwankend. Die Standardempfehlung war die letzten Jahrzehnte eher 60% Aktien und 40% Anleihen. Bogle als Urvater des passiven Investierens empfiehlt für junge leute 80:20 und im Alter 50:50, aber 60:40 über alles hält er auch für fein.

Wer bei 100% Aktien kalte Füße bekommt, bekommt diese dann auch bei seinen 80%. Dann fällt das Depot halt von +100% auf +60% und dann wird verkauft. Am Ende immer noch Rendite liegen gelassen.

Die letzten 50 jahre hätte auch 60% Aktien, 20% Anleihen und 20% Gold sehr gut funktioniert, das hätte zumindest in diesem zeitraum die Krisen erheblich geglättet und die Rendite nur gering minimiert. Bei der sicheren Entnahmerate aus einem solchen Portfolio hätte man sogar erhebliche Vorteile gegenüber 100% Aktien gehabt.
Ob es in der Zukunft auch klappen wird weiß man natürlich nicht.

Es hat schon seine Gründe, warum Nobelpreise für Portfoliotheorien vergeben wurden und warum 100% Aktien keineswegs "die" beste Lösung ist.

Portfoliotheorien sind doch für Privatanleger mit ein paar 100k völlig irrelevant. Viel wichtiger ist, dass der Deutsche Michel endlich vom Sparbuch wegkommt und nicht aufgrund von Risikoaversität verarmt. Aktien können fallen, Immobilien können Folgekosten nach sich ziehen und Staaten können pleite gehen. Nichts ist risikofrei. Der Verlust durch falsches bzw. nicht-investieren ist viel größer.

Übgrigens: mit der 20% Anleihenbeimischung ist auch nicht die Deutsche Staatsanleihe mit quasi 0 Rendite gemeint sondern Anleihen im Allgemeinen. Da kann man wesentlich mehr rausholen bei immer noch geringerem Risiko als bei Einzelaktien.

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