Kann sein, dass es je nach Standort Unterschiede gibt. Wir haben hier keine Hochwassergefahr, kein Grundwasser, keine besondere Schadensexposition usw.
360 Euro pro Jahr = 30 Euro pro Monat für die Gebäudeversicherung inkl. Feuer, Wasser, Sturm, Elementar und sogar Erdbeben - also quasi gegen alles außer gegen Kriegsschäden versichert. Selbst der Absturz von Meteoriten oder Weltraumschrott ist versichert. Wir wohnen z.B. in keinem Erdbebengebiet (die gibt es wirklich in Deutschland), aber daher kostet bei uns der Teil Erdbeben auch weniger als 20 Euro im Jahr. Wir haben einfach alles mitgenommen und fertig.
Wie gesagt, ALLES, was sonst Teil der Nebenkosten einer Wohnung ist (inkl. Heizungsverbrauch, Wartung Heizung, Schornsteinfeger, Wasser inkl. Gartenbewässerung, Abwasser, Gebäudeversicherung, Müll, Grundsteuer), ist bei uns in Summe 250 Euro pro Monat. Haben hier schon mehrere Jahre an Datenpunkten.
Die Heizkosten sind niedriger als vorher und die machen den Hauptteil aus. Es ist aber kein Passivhaus. Ganz im Gegenteil, es ist ungedämmt (außer Perimeterdämmung Sockel als Abdichtung gegen Wasser, Zwischensparrendämmung). Das Mauerwerk selbst hat gute Dämmwerte, aber mit zweischaligem Aufbau würde man noch viel besser kommen. Keine Passivhausfenster, sondern einfach gehobener, aktueller Standard.
Strom, Internet, 2x Mobilfunk, Haftpflicht, Hausrat, Streaming, GEZ = 200 Euro in Summe. Das ist bei einer Mietwohnung normalerweise nicht in den Nebenkosten enthalten, welche man an Vermieter zahlt. Ob und welche Streaming-Anbieter man wählt, ist ja auch höchst individuell.
Wenn du also damit vergleichen willst, was man in einer Mietwohnung zahlen würde, wären es die 250 Euro vs. die Nebenkosten der Wohnung. Wenn du ganz allgemein von Nebenkosten sprichst, würde ich 450 Euro sagen (inkl. Strom, GEZ, Streaming, Internet, Mobilfunk usw...).
Aber das verstehen Mieter meist nicht richtig. Einem Mieter gibst du lieber die Zahl 250 Euro, weil Strom, Streaming usw. nicht zu seinen Nebenkosten zählt. Meistens jedenfalls nicht. Der denkt, Nebenkosten = das, was an den Vermieter geht.
Und zur Instandhaltungsrücklage. Wir haben 240 qm beheizte Fläche, davon aber schon mal 50 qm keine Wohnfläche. Die wird halt mit beheizt, weil das bei einem Neubau einfach sinnvoll ist.
Jedenfalls, wenn man ca. mit 0,50 Euro je QM und Monat rechnet und diese Nebenfläche nicht einrechnet (dort kann, auch auf 50 Jahre, nicht wirklich irgendwas kaputtgehen), dann sind es 95 Euro Rücklage je Monat.
Aus der Erfahrung von Eltern, Tanten/Onkel usw. mit Neubauten, kann ich aber eigentlich sagen, dass das stark überhöht ist. Alle Heizungen über 20 Jahre alt und funktionieren wunderbar (Wartung der Heizung bereits in den 250 Euro enthalten). Niemand hat dort irgendwas an Dächern, Fassaden usw. bisher gemacht - obwohl über 20 Jahre alt. Wasserhähne wurde mal getauscht, das waren bisher so die größten Reparaturen.
Also, wenn du die Instandhaltung mitrechnen willst: 345 Euro. Ohne die m.E. überhöhte Instandhaltungsrücklage: 250 Euro. Treffen wir uns in der Mitte und sagen, knapp unter 300 Euro.
Auf 1.000 Euro komme ich im Leben nicht. Auch nicht, wenn ich Streaming, Strom, GEZ usw. mitrechne.
WiWi Gast schrieb am 12.07.2021:
Ja, richtig. Jedoch kommen Dinge wie ZB Versicherungen echt auf den Standort an. Da gibt es oft gute Deckungen nicht unter 1.000-1.500€ pro Jahr. Das sind dann schon mal 100 pro Monat. Was fehlt ist natürlich die Rücklage insgesamt, was bei der Fläche ja auch schon so 400-500€ sein sollte, damit man alle anfallenden Reparaturen in den nächsten Jahrzehnten auch auffangen kann. Und schwupps ist man wieder in der Größenordnung
WiWi Gast schrieb am 12.07.2021:
antworten