Studentenumfrage - Geld ist für Nachwuchs nicht das Wichtigste
Nahezu die Hälfte der deutschen Studenten erwartet nach einem Berufseinstieg eine frei vereinbarte Arbeitszeit von mehr als 40 Stunden in der Woche. Das hat eine repräsentative Studentenumfrage der Continental AG ergeben.
Variable Gehaltsanteile kommen für die Mehrheit in Frage
Die Dreiteilung des Einkommens in Grundgehalt sowie variable Anteile, die einerseits vom persönlichen und andererseits vom Unternehmenserfolg abhängen, kommt für 60,8 % voll und ganz oder eher in Frage. 68 % sehen die Berufswelt der Zukunft als »eine Abfolge zeitlich befristeter, dafür gut bezahlter und interessanter Jobs bei unterschiedlichen Arbeitgebern mit Zweckbündnis-Charakter«. Weniger als ein Drittel geht von einer »unbefristeten, möglichst lebenslangen Anstellung und einem hohen Maß an Loyalität« aus. Dieses von Selbstverantwortung getragene Urteil korrespondiert mit der Aussage »Jeder ist heutzutage Unternehmer seiner Talente«, der 73,1 % voll und ganz oder eher zustimmen.
»Junge Menschen in universitären Ausbildungen wissen heute, dass sie in ihrem Leben mehrere Berufe, mehrere Arbeitgeber, untypische Berufskarrieren erleben werden«, sagte Matthias Horx, Trendforscher vom Zukunftsinstitut. »Dieser Wandel macht Angst, aber er beinhaltet auch eine Menge guter Botschaften und Chancen. Aus Monotonie wird Engagement. Aus Fixiertheit an einen Ort wird globale Mobilität. Individualität, Kreativität und Selbstverantwortung, im Rahmen traditioneller Arbeitskulturen eher Abweichungen, rücken nun ins Zentrum der Wertschöpfung.«
Lebenslange Weiterbildung
»Bestätigt sehen wir uns als Arbeitgeber auch in unserer Einschätzung, dass wir innovative Systeme und Prozesse lebenslanger Weiterbildung benötigen«, erklärt Sattelberger. Er verweist darauf, dass jeweils 25 % ihr erworbenes Wissen schon heute für veraltet oder für maximal drei Jahre up-to-date halten. 52,3 % gehen davon aus, künftig 11 bis 20 % ihrer Arbeitszeit für Weiterbildung aufwenden zu müssen. 31,9 % gehen sogar von mehr als 20 % ihrer Arbeitszeit aus. 46,2 % meinen, der Arbeitgeber sollte für Ausbildung die Mittel (Kosten), der Arbeitnehmer die Zeit zur Verfügung stellen. In diesem »Co-Invest« für lebenslanges Lernen und Berufsfähigkeit sieht Sattelberger die richtige Weichenstellung.
Überholte Ansichten angesichts des globalen Wettbewerbs
58,3 % der Befragten können sich einen völlig abseits des Studien-Spektrums gelegenen Arbeitsplatz vorstellen. Allerdings würden bei Jobverlust nur 5,5 % ohne jeden Einwand eine schlechter bezahlte Stelle annehmen, 30,5 % können sich das »eher vorstellen«, 44,5 % antworteten mit »teils, teils«. »So realitätsnah die Antworten insgesamt in der Studie auch ausfallen, so herrscht in dieser Frage eine zwar persönlich sehr verständliche, angesichts des globalen Wettbewerbs aber überholte Ansicht vor«, meinte Sattelberger.
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