WiWi Gast schrieb am 05.01.2019:
WiWi Gast schrieb am 04.01.2019:
Ihr lehnt ehrlich jemanden mit Top-Noten ab, nur weil er/sie nicht 2-3 popelige Wahlmodule in irgendeinem Fach belegt hat, die in der Realität sowieso niemand braucht? Das ist sehr traurig um ehrlich zu sein.
Ja, weil schlicht falsch qualifiziert.
Da wir meistens Master einstellen geht es auch nicht um ein paar popelige Wahlmodule, sondern einen echten Schwerpunkt.
Und zur Realität:
In meinem Bereich benötigt man einiges an Fachwissen, ich kann man erinnern, als ich vor 15 Jahren in den Job eingestiegen bin, dass ich mir die ersten Jahre regelmäßig Fachbücher gekauft habe, weil das Wissen eben nicht gereicht hat. Und ich hatte im Studium wirklich alles relevante mitgenommen was ging.
Gegenfrage:
Wenn die reinen Inhalte aus dem Studium eh nicht relevant sind, warum dann studieren? Nur wegen des Methodenwissens? Ich finde solche Aussagen immer sehr lustig, mit der gleichen Begründung könnte man gleich einen Abiturienten einstellen und ihm alles on the job lernen. Mir ist klar, dass in dem Punkt nicht jeder meine Meinung teilt, aber ich bin der Ansicht, dass man das, was man im Studium lernt, nicht komplett in der Arbeitswelt nachholen kann, bzw. wirklich ungleich schwerer. Und ich bin auch der Meinung, dass Unternehmen davon profitieren, wenn sie Absolventen mit dem genau passenden und vor allem aktuellen Fachwissen aus dem Wissenschaftsbetrieb einstellen. Denn haben sie das nicht, dann können sie nur das nachmachen, was es sowieso schon im Unternehmen gibt, sprich, es gibt Null Innovation von außen. Genau das möchte ich nicht. Ich möchte Mitarbeiter die mir sagen, "also der akuelle Stand ist aber ein anderer als der, wie wir es machen". Davon profitiert man, nicht von Leuten, die nur das Bestehende nachplappern.
Das mag für deinen Bereich relevant sein und einige andere auch (z.B. Accounting, Tax), aber ich würde sagen für den Großteil der BWL-Jobs braucht es kein spezialisiertes Fachwissen, das man nicht on the job lernen kann (Supply Chain, Controlling, Marketing, PR, Kommunikation, Consulting, Projektmanagement, Organisation, etc).
Wozu man das Studium braucht? Zum großen Teil als Signal (das ist ja auch durch Studien bewiesen - warum bekommen Leute, die ihr Studium im 6. Semester abbrechen, keinen Job? Die können doch mind. genauso viel...). Dann noch zu einem großen Teil wegen des Methodenwissens. Und zu einem kleinen Teil für das Grundwissen.
Und dass man als Mitarbeiter groß was zu melden hat bzgl. "aber der aktuelle Stand ist ein anderer" halte ich für eine Traumvorstellung, die in deinem, aber sicher nur in den wenigsten Unternehmen Realität ist.
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