Erfahrungsbericht Auslandsstudium in Frankreich: Lyon
Anke Eßrich, Wirtschaftsstudentin aus Frankfurt am Main, verbrachte ein Jahr an der Université Lumière Lyon II.
Wohnen
Die Université Lumière Lyon II ist eine von drei Universitäten in der Stadt. Es gibt einen Campus direkt am Rhône-Ufer und einen ausgelagerten Campus in Bron, einem Vorort. Da man nach dem Vordiplom automatisch im 3. Jahr studiert, hat man das Glück, in den alten Gebäuden direkt in der Stadt studieren zu können. Etwas verwunderlich ist es allerdings, dass es auf dem Campus keine Mensa, sondern nur eine kleine Cafeteria gibt. Die Mensen sind in der Stadt verteilt und befinden sich meistens auf dem Gelände einer résidence universitaire. Ich habe übrigens in so einer résidence (André Allix) gewohnt. Sie liegt im 5. Arrondissement am Berg, und es ist nicht unbedingt empfehlenswert, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren.
Es gibt jedoch einen funiculaire (Standseilbahn) und Busse, mit denen man in zehn Minuten am Bahnhof Perrache oder an der Place Bellecour ist. Abends wird es dann aber eher etwas unpraktisch, da der letzte Bus um 24 Uhr fährt und man danach nur noch die Wahl zwischen einem Taxi oder einem ausgiebigen Nachtspaziergang hat. Die Lage der résidence hat aber auch Vorteile, da man dort im Grünen wohnt, was in einer Großstadt wirklich angenehm ist. Für Bus und Metro kauft man sich am besten eine carte campus, mit der man dann bequem durch die ganze Stadt fahren kann. Wer weniger auf Bus und Metro angewiesen ist, für den ist wohl ein carnet mit 10 Tickets günstiger.
In der résidence hat man die Wahl zwischen einem studio und einem chambre, wofür man sich aber schon in Deutschland bei der Anmeldung entscheidet. Das Studio hat ein eigenes Bad, einen Kühlschrank und zwei Herdplatten, und ich war wirklich froh, dass ich mich für das Studio entschieden hatte. Es ist zwar relativ teuer, aber da man vom Staat einen Zuschuss in Form der allocation familial erhält, wird der Preis schon erträglicher. Ich war mit dem Studio wirklich zufrieden, wenn ich jedoch noch mal nach Lyon käme, würde ich versuchen, eine WG mit Franzosen zu finden, da es wohl keine bessere Möglichkeit gibt, die Sprache und die Lebensgewohnheiten der Franzosen kennen zu lernen. WGs sind in Frankreich nicht unbedingt üblich, was aber nicht heißt, dass es unmöglich ist. Private Wohnungen und Zimmer findet man in Top Affaires, einer Zeitung, die kostenlos verteilt wird, im 69, in den verschiedenen Maklerbüros in der Stadt und durch Aushänge am Schwarzen Brett in der Uni.
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