Erfahrungsbericht: Auslandsstudium in Schweden
Auf ins Land der Elche! - Der kleine Wegweiser für ein Studiensemester in Schweden. Vom Tandemrennen bis zur Gründung einer virtuellen Unternehmensberatung war alles inklusive.
Last but not least bin ich auch an der Uni gewesen
Die meisten Austauschschüler belegten englischsprachige Vorlesungen, was sich natürlich positiv auf die Englischkenntnisse auswirkt. Dem Fachlichen war leicht zu folgen. Das Schulsystem unterscheidet sich stark von unserem. Viele Kurse enthalten eine Seminararbeit als Gruppenleistung und die Recherche von Informationen im Internet. In mehreren Kursen ist auch die Zusammenarbeit mit schwedischen Unternehmen vorgesehen. Ich empfand den Uni-Alltag daher als sehr praxisorientiert und abwechslungsreich.
Gruppenarbeit - Wer macht was und wieviel?
Hier tauchten immer wieder die gleichen Probleme auf. Am Anfang jeder Gruppenarbeit steht für mich seitdem eine Verständigung über die gemeinsamen Ziele. Will man eine sehr gute Note erreichen oder einfach nur bestehen? Eine frühe Klärung beugt Streit und Missverständnissen vor. Die Aufgabenverteilung ist unbedingt schriftlich festzuhalten. Nichts ist nerviger, als nach einigen arbeitsreichen Tagen festzustellen, dass andere dem Projekt deutlich weniger Priorität beimessen.
Management Consulting
Dieser außergewöhnliche Kurs darf keinesfalls unerwähnt bleiben. Der Kurs Management Consulting enthielt die fiktive Gründung einer aus vier Studenten bestehenden Unternehmensberatung. Teil des Kurses war die Ausarbeitung und Erstellung einer Imagebroschüre. Mit dieser Broschüre musste sich jedes Team ein Unternehmen suchen, dem eine kostenlose Beratung angeboten wurde. Die Beratung wurde unter dem Coaching einer schwedischen Unternehmensberatung durchgeführt. Diese hat uns auch im Umgang mit Kunden und in Beratungstechniken geschult. Basierend auf dem Kundenproblem musste jedes Team eine Fallstudie ausarbeiten. In einem Abschlusswochenende haben wir die Fallstudien der jeweils anderen Gruppen bearbeitet und anschließend diskutiert. Lerneffekt? Unbeschreiblich!
Sprachkurs - das zentrale Wort ist Öl
Studenten verschiedenster Nationalität besuchten die von der Uni angebotenen Sprachkurse. Da nicht jeder Englisch beherrschte, stellte Maria - unsere Lehrerin - alles pantomimisch dar. So hatten wir immer eine ziemliche Gaudi im Kurs.
Sehr witzig ist auch, wenn ein schwedisches Wort mit bis zu zehn verschiedenen Akzenten ausgesprochen wird. Besonders lustig klingt Schwedisch mit französischem Akzent. Wir lernten aus einem vergilbten Buch der 60er Jahre. Gleich auf den ersten Seiten standen Sätze wie »Ule är arbetslös!« - Ulle ist arbeitslos! und »Karen diskar«! - Karen wäscht ab. Das Klischee lässt grüßen!
Ich hatte bereits einen VHS-Kurs absolviert. Das zentrale Wort für jeden Austauschschüler ist »Öl«, zu deutsch Bier. Schnell machte ich die Erfahrung, dass bei diesen Worten auch gleich 5 Euro bei meinen Lebenshaltungskosten zu Buche schlugen.
Schweden
Die Schweden sind sehr weltoffen. In Schweden werden viele englischsprachige Bücher gelesen. Da nicht erst auf die Übersetzung gewartet werden muss, sind die Schweden gerade im wissenschaftlichen Bereich immer auf dem aktuellsten Stand. Dadurch, dass im TV englische Filme mit schwedischem Untertitel ausgestrahlt werden, sprechen die meisten Schweden sehr gut englisch. Die meisten Schweden beherrschen zudem mindestens zwei weitere Fremdsprachen.
- Das Fortbewegungsmittel Nummer eins ist das Fahrrad.
- Wirklich fantastisch sind die unzähligen Seenlandschaften in Schweden.
- Mit ein wenig Glück trifft man hier auch ein paar Elche.
- Seite 1: Und die Wahl fiel auf Lund - Schweden
- Seite 2: Mein Zuhause - die ehemalige Feuerwache
- Seite 3: Vorspiel und Tandemwettrennen
- Seite 4: Das Studium