WiWi Gast schrieb am 13.05.2019:
Selbst wenn ich noch von sehr bescheidenen 45k zum Einstieg ausgehe, habe ich z. B. bei einer kleinen, bescheidenen Wohnung um ~900€ immer noch mehr übrig als wenn ich in Ö mit den durchschnittlichen 37k einsteige in einer ebenfalls teuren Stadt wo ich dieselbe Wohnung vielleicht um 100€ billiger bekomme.
Wenn du die Wohnung wirklich für nur 100 Euro mehr bekommst, dann ist es +/- 0, da du in Österreich einen höheren Anteil netto hast.
Ich wage aber zu bezweifeln, dass du für eine gleichwertige Wohnung in München nur 100 Euro mehr zahlst. Selbst im Vergleich zu Wien ist München etwa ein Drittel teurer und Wien kann hier kein Vergleich sein, da du nur 2,5h von München entfernt wohnst. Ich würde deshalb tippen, im Vergleich zu deiner aktuellen Region zahlst du in München 300-400 Euro mehr für eine vergleichbare Single-Wohnung.
Und wie oben schon erwähnt, das wirklich dicke Ende kommt dann, wenn du in München hängen bleibst und dort Familie haben möchtest. Beispiel Kindergarten: Kumpel von mir zahlt das FÜNFFACHE wie wir für unsere Tochter etwa 150km nördlich von München. Hat man zwei Kinder muss man ganz grob überschlagen 20-30k brutto mehr verdienen alleine für den Kindergarten. Das ist in meinen Augen schon als pervers zu bezeichnen. Und das zieht sich eben durch vieles durch. Haus mit Garten, klar, das kann man in München so ziemlich vergessen, das ist aber vielen zumindest noch klar. Aber viele kleine Dinge sind eben auch teurer, im Grunde alles, wo irgendwo eine Dienstleistung oder eine Miete enthalten ist, denn die Leute welche die Dienstleistung erbringen müssen ganz einfach auch mehr verdienen als anderswo und die hohen Mieten von z.B. Restaurants wollen auch bezahlt werden.
Wie du selbst schon sagst, das Jobangebot ist verlockend. Ja, ist es, das ist für viele auch der entscheidende Punkt. Dazu muss man aber eben auch sagen, wer nach München gehen muss, weil er woanders keinen guten Job bekommt, der braucht sich dann auch nicht wundern, wenn er einen vergleichsweise niedrigen Lebensstandard in der Stadt hat. Schließlich scheint er dann eher nicht zu den gefragten Leuten zu gehören, sonst hätte er sich überall einen Job aussuchen können.
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