Wie seht ihr meine Chancen?
Hallo,
ich bin Uni-Bachelorabsolvent der BWL an einer gewöhnlichen Uni (weder Elite noch unbekannt). Abschlussnote 1,8. Regelstudienzeit 6 Semester, ich habe 8 gebraucht, da 1 Urlaubssemester für ein Praktikum und 4 Monate für ein 2. Praktikum. Meine Bachelorarbeit war empirisch, daher sehr zeitaufwendig (Bearbeitungszeit wurde von 3 auf 4 Monate erhöht). Note der Bachelorarbeit 1,3. Praktika waren bei einem Handels- und einem Konsumgüterindustrieunternehmen (beide sehr bekannt).
Nun hatte ich knapp 1 Semester "frei", d.h. ich bin in einem zulassungsfreien Bachelorstudiengang immatrikuliert um an einem universitären Institut arbeiten zu können (hat nichts mit meinem Studium zu tun, aber so konnte ich mir wieder ein kleines finanzielles Polster zulegen und auch wieder ein wenig Spaß am Leben entwickeln; mir ging es während der Klausurphasen wirklich dreckig, da ich massive Prüfungsangst und Versagenangst habe).
Demnach habe ich nun 9 Hochschulsemester hinter mir. Ich werde jetzt 24. Kein Zivi. Abi 2,3.
Meine Zukunft sehe ich im Bereich Marketing und Vertrieb (kein reines Marketing, eher Vertrieb, der Schnittstellen zum Marketing hat, da ich kein reiner Vertriebler (Key Account usw.) werden will). Ich sehe da eher so etwas wie Trade Marketing, Category Management, Consumer Marketing o.ä. Vorzugsweise in der Konsumgüterindustrie, eher kein Handel. In den Bereichen habe ich auch meine Praktika gemacht.
Nun frage ich mich: Ist es normal mit 24 den Master zu beginnen? Wenn ich da nämlich auch noch min 1 Praktikum machen will, werden es ja schnell 5 Semester. Dann bin ich 26/27 und habe immernoch keinen festen Arbeitgeber. Mit einem Trainee dagegen wäre ich ja schon 2 Jahre im Unternehmen und könnte entweder wechseln, wenn es mir nicht gefällt oder ich wäre zumindest evtl. schon kein Junior mehr nach 2 Jahren.
Mein "Problem" ist neben der Altersfrage: Ich will keine Führungsposition. Das ist und wird nie mein Ziel sein. Ich will einen Job mit Verantwortung, aber ich will kein Abteilungsleiter, gar Bereichsleiter werden. Und dann frage ich mich eben: Ist ein Master dann nicht reine Zeitverschwendung?
Nachteil jedoch ist, dass ich mit den o.g. Schlüsselbegriffen kaum andere Stellen finde als Trainees für Master (eben auf Führungsnachwuchs ausgelegt) oder Stellen für Berufserfahrene.
Was auch ein Problem ist: Es gibt keinen 100% passenden Master für mich. Ein reiner Marketingmaster ist für mich uninteressant. Ansonsten gibt es aber viele WiWi-Master in meiner Umgebung, die auch zum SoSe starten (das sind überraschenderweise leider gar nicht so viele), die jedoch viel VWL-Anteil haben, womit ich auch nichts anzufangen weiß. Ich würde den Master folglich nur machen, weil ich den Titel brauche, nicht, weil mich die Fächer interessieren (naja sagen wir zumindest 50% interessieren mich, der Rest wäre Augen zu und durch).
BITTE: Wenn ihr die Spezies von Usern seid, deren Ziel es ist mal eine Bank zu übernehmen, dann bitte einfach eine Antwort verkneifen. Unsere Lebenspläne sind einfach zu unterschiedlich.
Es kann doch nicht sein, dass ich mit meiner "Ich will kein Boss werden"-Einstellung, aber mit enormer Motivation und enormer Bereitschaft zu Leistung keinen Platz in dieser Arbeitswelt finde? Oder dass ich mich nochmal 2 Jahre psychisch kaputt machen lassen muss, weil ich mir VWL oder weiß der Geier in den Kopf hämmern muss, nur weil ich einen Master-Titel brauche um nicht bei Aldi an der Kasse zu landen?!?!
Wäre echt cool, wenn sich hier jemand findet, der ein wenig Ahnung von der Realität hat und mir einen Rat geben könnte!
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