Einstieg Randstad intern
Für mich stand schon während des Studiums fest, dass ich definitiv in Richtung Personalberatung gehen möchte. Nach diversen Praktika beschloss ich, mich als Werkstudent bei der Randstad Gruppe Deutschland im Bereich Recruiting & Vertrieb zu bewerben.
Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass der Markt hart umkämpft ist. Dies sollte einen Freund der Marktwirtschaft nicht abschrecken. Angebot und Nachfrage regeln alles. Jedoch bestand mein Anspruch, bei der weltweit größten und umsatzstärksten Personalberatung anzufangen. Alleine vom Umsatz bewegen wir uns hier auf dem Niveau mehrerer Industriekonzerne zusammengerechnet. (Randstad Gruppe Deutschland: > 2 Mrd. Euro Umsatz - Randstad Holding: knapp 28 Mrd. Euro Umsatz in 2022). Die Volumina, Strukturen sowie Ressourcen des Konzerns sind einmalig.
Dies macht es aber manchmal auch schwer, agil und individuell auf lokale Trends und einsetzende Veränderungen zu reagieren. Es ist jedoch auch unrealistisch, einen weltweit agierenden, börsennotierten Konzern mit einem jung-dynamischen Start-up aus Berlin-Kreuzberg zu vergleichen (...)
Der Bewerbungsprozess verlief - gemessen an der Größe des Unternehmens - enorm schnell. Nach zwei Tagen erhielt ich bereits einen Anruf mit präzisen Fragen bezüglich meines Lebenslaufs. Nach Terminierung folgte eine Woche später das Vorstellungsgespräch in der Niederlassung. Der Branch Manager erklärte offen und ausführlich den kaufmännischen sowie gewerblichen Bereich (Office, Finance, IT, Industry, Automotive, Medical etc.) und wie die jeweiligen Strukturen betreut werden. Anschließend ging es um meinen Werdegang und weshalb ich in die Personalberatung möchte. Hier sollte auch jedem klar sein, dass gerade der Bereich HR gepaart mit Vertrieb/Sales auf einen (pro)aktiven Austausch mit Menschen bzw. Kundenkontakt beruht.
Dass hier eher extrovertierte, kommunikationsstarke Menschen einen Vorteil/Überlebenschancen haben, die sich zudem verhandlungssicher in der jeweiligen Landessprache und mindestens Englisch artikulieren können, sollte keine Verwunderung hervorrufen. Darüber hinaus möchte ich gerne betonen, wie wichtig ein gesundes Maß an Intellekt ist.
Zu den Konditionen als Werkstudent (beginnend im Sommer 2022) lässt sich sagen, dass ein Stundensatz von 16 Euro bei einer 20-Stunden-Woche (1.280 Euro brutto pro Monat) zzgl. Boni, vermögenswirksame Leistungen und Inflationsausgleich (Sonderzahlung) mehr als gut sind. Diensthandy und ThinkPad dürfen privat genutzt werden. Freunde und Bekannte, die bei namhaften Automobilherstellern sowie Kreditinstituten anfingen, staunten nicht schlecht. Deren Vergütung pro Stunde als Werkstudent liegt unverändert bei 13 Euro.
Zu den Tätigkeiten kann man im Allgemeinen sagen, dass sich diese grob in die Bereiche Personalverwaltung, -betreuung, -entwicklung und -beschaffung/Recruiting gliedern lassen. Parallel dazu geschieht die Beratung und Akquise von Kleinbetrieben, mittelständischen Unternehmen bis hin zu Konzernen. Was gerne vergessen wird, auch der Public-Bereich, sprich, von Institutionen der Gemeinden und Landkreise bis zur ministeriellen Ebene des jeweiligen Bundeslandes / Niederlassungsgebiets berät und überlässt Randstad auch hier in causa Personal.
Für mich war es am Anfang schwer, nahezu zeitgleich zwischen die verschiedenen Strukturen, Anforderungsprofile sowie vertragsrechtlichen Komponenten zu springen. Der Workload ist definitiv nicht zu unterschätzen. Wer glaubt, entspannt ein paar E-Mails zu schreiben, Stellenanzeigen zu veröffentlichen und ein/zwei Gespräche zu führen, ist hier definitiv falsch.
antworten