Lounge Gast schrieb:
Du hast explizit von Leuten gesprochen, die keinen Bock auf
das Foliengepushe bei den UBs hatten (aus eigenerell
Erfahrung, nicht vom hören sagen) und dann zur Big4 gegangen
sind. Diese Fälle gibt es doch kaum, weil Leute mit einem T1
Praktikum später einfach das Angebot annehmen oder zum DAX 30
oder Start up gehen.
Das ist richtig. Dem widerspreche ich auch nicht. Die wenigsten nehmen eine Umorientierung vor und wechseln von bcg zu einer BIG 4, weil sie plötzlich WP sein wollen. Die allermeisten nehmen dann eher einen relativ gut bezahlten Job woanders. Aber falsch ist, dass bei den big 4 überwiegend die anfangen, die woanders nix bekommen.
Das in der WP fast nur Leute rumlaufen, die auch Bock darauf
haben habe ich in meinem Umkreis so nicht erlebt.
Das kann ich persönlich nicht so nachvollziehen. Evtl. kennst du verhältnismäßig viele berufseinsteiger. Da gibt es bei denjenigen, die erst ein oder zwei Jahre dabei sind nicht wenige, die da eigentlich nicht hin wollen. Das sind dann überwiegend Leute, die eigentlich ins Controlling o.ä. wollten. Die siehst du aber meist nicht länger als die besagten ein bis zwei Jahre.
Bei deinen Cases macht es absolut Sinn Big 4 zu bevorzugen. Da stimme
ich dir absolut zu. Ich habe einfach noch nie eine Person
getroffen, die ehrliche und intrinsische Motivation für WP
oder StB hatte.
Du kannst davon ausgehen, dass 95 % derjenigen, die StB und oder WP sind intrinsisch motiviert sind. Ansonsten besteht man die Examen i.d.r. nicht. Und an sich sind das ja karrieretechnisch sehr attraktive Bereiche. Ein gut motivierter StB kann in Städten wie München durchaus nach wenigen Jahren bis zu 90k plus verdienen. Ein WP, der weniger als 100k plus Bonus bei uns verdient ist mir ebenfalls nicht bekannt.
Ich finde diesen Einblick interessant und
muss zugeben, dass ich auch keine reine BWL studiere (WING).
Vielleicht ist das bei und einfach anders wegen der Vielzahl
der Optionen.
Gibt es wirklich BWLer, die sich den Stress und die
Competition an der WHU, LMU und Mannheim geben um dann für
42k bei EY zu buckeln?
Ja, die gibt es. Die beißen dann in den sauren Apfel, weil die Alternativen nicht vorhanden sind. Wenn man WP oder StB sein will, dann kommt man schlicht nicht um diese Zeit bzw. diese Gesellschaften rum. Leider gibt es kaum alternativen zu den big 4, die einem mehr zahlen. Aber 3 Jahre von 40 berufsjahren insgesamt fallen bei mir persönlich nicht ins Gewicht. Zumal 42k zum Einstieg jetzt kein Hungerlohn sind. Hab keine Kinder, kein Haus usw. insofern für die Zeit zu verschmerzen.
Wer kein WP oder StB sein will sollte zum eigenen wohl einfach woanders hin. Denn wenn man 2 Jahre Wirtschaftsprüfung macht und dann woanders hin will ist das regelmäßig nicht mit einem der vielfach erhofften exitoptionen verbunden. Meist bedeutet ein ausstieg nach der kurzen Zeit ein kompletter Neuanfang woanders zu Konditionen wie bei berufseinsteigern
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