Mein Name ist egal, denn das Leben als Rapper ist nur eine Kunstfigur, die es zu vermarkten gilt. Eine Kunstfigur, die viel Raum in meinem Leben einnimmt, da ich auch öffentlich so auftreten muss und Kontakt mit Kreisen halte, die ich normalerweise nicht mit der Kneifzange anfassen würde. Und dann erst die primitive Sprache.
Allerdings versuche ich drei bis vier Tage die Woche in meinem Haus auf dem Land zu verbringen. Das habe ich neben meiner Ass-Wohnung im Brennpunktviertel schon drei Jahre.
Da ziehe ich mich dann normal an, werde unter meinem bürgerlichen Namen nicht erkannt und führe ein ziemliches Spießerdasein, wenn man man mal davon absieht, dass ich natürlich einzelne Marketing-Maßnahmen (Instagram, Facebook..) auch von da durchführe..
Ihr denkt jetzt vielleicht, dass ich ein Heuchler bin, aber in der ganzen Szene gibt es vielleicht 10% echte Rapper. Der Rest war nie echt oder ist seinem Assi-Milieu irgendwann entwachsen. Es ist ein Geschäft. Wer denkt, man ist bloß cool oder macht Party's kapiert das Geschäft nicht.
Ich habe keine Ahnung, wie lange das Geschäftsmodell noch greift. Ich hoffe noch ein paar Jährchen, dann ist das Haus abbezahlt und ich sollte auch ca. 500.000 auf der hohen Kante haben. Meine Freundin, die mit dem Ghetto-Käse nix zu tun hat, will auch mal heiraten. Da kann ich dann relaxt mein weiteres Leben planen. Vielleicht nutzt ich dann mein Know-How um andere zu vermarkten. Ist bestimmt weniger anstrengend, so einen Kasper die Rolle spielen zu lassen, als selbst immer in der Rolle zu sein.
WiWi Gast schrieb am 20.04.2018:
WiWi Gast schrieb am 20.04.2018:
Ja, bin ich. Ich bin heute auch ziemlich bekannt, allerdings war der Anfang mit Wiwi-Hintergrund eher hinderlich, denn am Anfang habe ich über Wirtschaftsthemen gerappt. Hat keinen interessiert. Dabei waren die Reime cool.
Also habe ich meinen Namen geändert, mache einen auf Ghetto und schon läuft es. Mit den gleichen Samples. Die Zielgruppe will nix über Wirtschaft hören die will möglichst assoziale Themen. Entweder um sich selbst hochzuziehen oder aber um die Primitivies im Zoo anzuglotzen.
Das BWL-Wissen hilft mir nur bei der Vermarktung, aber darüber rappen war die Vollkaskokatastrophe.
SSIO? :-)
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