Ich bin seit über einem Jahr im Unternehmen. Vorteile hat es, da wenn du einen Job suchst schnell genommen wirst. Egal was Du vorher gemachst hast, wenn du sagst Vertrieb ist mein Ding, dann hast du den Job. Die Qualität der Mitarbeiter bei uns lässt immer mehr nach. Die Einarbeitung ist sehr einfach gestaltet.
Jetzt könnte man ja denken, dass es ok ist wenn die Firma Umsatz macht. Sie soll ja auch wachsen und sich dadurch gesund weiter entwickeln. Nun wenn du aber bei uns Mitarbeiter bist, gibt es einen ganz klar vorgegeben Weg. Ohne jegliches gewünschtes Mitdenken, ohne jegliche Kreativität, ohne eigenverantwortliches gewünschtes Handeln, ohne Anerkennung, ohne Wertschätzung, wirst Du zum Umsatz getrieben.
Die Führungsmittel sind ganz einfach, Existenzdruck ohne Ende, Permanente Überwachung. du magst denken, wie soll die Überwachung überhaupt gehen? Alle sitzen in einem Grossraumbüro, wie in einem Callcenter und die Manager sind dazu da, die Mitarbeiter anzupeitschen. Bei uns ist eine Stimmung, so schlecht, so habe ich sie noch nie erlebt. Es gibt keinerlei Firmenzugehörigkeitsgefühl.
Der einzige Grund ist da zu sein, dass Du Vertrieb unter Bewachung zu machen hast und dafür halt Geld bekommst. Ich habe noch nie einen Arbeitgeber erlebt, bei dem so wenig lernt. Du lernst nur den Robert Half Way. Der sieht so aus, dass Du nach genau gegliederten Vorgaben dich zu bewegen hast, indem wie im extrem ausgetüftelten Strukturvertrieb Umsatz erhofft wird. Wenn du weniger Umsatz bringst, sagt Dir das Management, dass du dass Robert Half System beleidigst und somit auch das Management. Eine Führung der einzelnen Menschen im Callcenter ist nicht notwendig. Es sind genaue Strukturen gegeben, die streng überwacht vom Management, gelebt werden müssen.
Das Sytem ist wie in einem Callcenter, Vertrieb, Druck, keine Kreativität, Tägliche, stündliche Umsatzabfrage. Man wird immer denken, im Vertrieb ist Druck. Aber hier wird ganz perfide immer mit der Existenz gedroht. Die 120 calls in der Woche zu bringen ist das wichtigste! Dann hat das Management alles richtig gemacht. Auf die Qualität wird nicht geachtet, Wenn der Umsatz weniger wird, erhöhe Deine Callcenteraktivitäten. Sich um die Mitarbeiter zu kümmern, wird nur durch unterschwelligen Druck gemacht. Das Management sagt dann immer, ich habe doch mit dir ein Rollenspiel gemacht, warum bringst Du jetzt nicht mehr Umsatz? Wann bringst Du mehr Umsatz? du hinterfragst doch nicht etwa unser System?
Die Firma/ Manager weiss überhaupt nicht was Sie will. Es wird einem verboten zum Kunden zu fahren, den normalen vertrieb zu machen, weil man dann nicht mehr überwachbar ist und die enormen Vorgaben nicht mehr geschafft werden können. Jetzt sollen wir wieder raus!! Schaffst Du die Vorgaben nicht gibt es sofort Einzelgespräche, indenen sofort mit Deiner Existenz gedroht wird. Du gehörst erst ganz zu Robert Half wenn du Umsatz bringst. Wenn der Umsatz fehlt, gehörst du wieder nicht mehr dazu.
Letze Woche hat ein Manager zu uns Consultants gesagt, ich wünsche mir, das Ihr ab heute keine Roboter mehr seit, sondern ab jetzt mitdenkt. Auf die Frage über was wir hier mitdenken sollen ( da es in der Struktur nicht geht ) wusste er keine Antwort.
Kollegen die neu anfangen tun einem immer leid. In der Branche braucht man ca. ein Jahr um gut zu werden. Den neuen wird richtig eingeheitzt. Verschüchtert durch das Callcenter werden sie primitivst hingebogen. Führung gibt es nicht. Führung ist, Bring 120 Calls und strukturiere deinen Arbeitstag wie in einem Callcenter.
Die lustige Frage dann immer nach ca. 4 Wochen bei den Neuen...: dafür habe ich also studiert, dass ich jetzt ohne mitzudenken, ohne Kreativität, Firmenzugehörigkeitsgefühl, in einem Callcenter sitze und Umsatzdruck bekomme, dass ich nachts nicht mehr schlafen kann? Wann bringst du uns endlich Umsatz? Was denkst du für was man dir hier Geld zahlt? Lustig ist immer, dass wenn es bei den neuen nicht so läuft, Sie immer stehen müssen. So weiss dass ganze Callcenter immer, dass der Kollege auf der Abschussliste steht. Dieser unterschwellige Druck und noch viele andere lustigen Dinge, machen aus dem Mitarbeiter eine reine Produktionsmaschine, die austauschbar ist. Firmenzugehörigkeit nur bei Überproduktion!!!
Lustig macht man sich auch über das sogennante Ethics first.
Das heisst. Es ist alles ehtisch, was Umsatz bringt!! Es muss keine Qualität haben, bring Geld und zwar schnell!!! Als ich vor einem jahr gekommen bin wurde bald jede Woche einer rausgeschmissen, weil er den sogenannten Robert Half Way nicht schnell genug umgesetzt hatte. Typisch amerikanisch: Extremes Hire and Fire.
Jetzt gehen bei uns die guten Kollegen, da sie nach einem Jahr nichts mehr lernen, die Phase irgendetwas zu lernen hat schon nach ca. 3 Monaten aufgehört. Das einzige Problem ist, dass wenn Du studiert hast, Deinen Lebenslauf nicht kaputt machen willst. Durchzuhalten ist schon sehr schwer. Der psychische Druck macht die Leute fertig. Die Stimmung bei uns ist sehr schlecht. Der Gedanke vieler meiner Kolleginen, noch weiter durchzuhalten nur wegen eines gesunden Lebenslaufes, ist für viele schier unerträglich. Zwei Jahre wegen eines gesunden Lebenslaufes zu warten ist die Hölle. Die Mitarbeiter, die im Moment länger bleiben, sind die die von vornherein einen schlechten Lebenslauf hatten, und woanderst halt keinen Job bekommen und dieser Job schon für Sie ein hohes Niveau hat. Ich denke viele haben gar keine ander Wahl als in einem Callcenter zu arbeiten, des Geldes wegen und manche merken oder fühlen die Bedingungen auch gar nicht so.
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