Sehe ich genauso!
Und an den Post davor: Klar kommt es auch auf den Faktor Mensch an. Dieser Faktor spielt aber immer eine Rolle, egal ob Berufserfahrung oder nicht. Egal ob Berufseinsteiger mit Praktika / WS oder Professional. Also kann man diesen Faktor für diese Diskussion hier getrost ausklammern.
Die Frage ist also eher: kann man anspruchsvolle, eigenverantwortliche Tätigkeiten (als Praktikant oder Werkstudent) als ?echte Berufserfahrung? bezeichnen?
Die Antwort lautet für mich ganz klar: Ja!
Das einzige was mich damals von einem Festangestellten unterschieden hat war das Thema ?Autogramm? auf Vertragsunterlagen.. denn das durfte ich als Student logischerweise aus rechtlichen Gründen nicht. Wenn es diese nicht gegeben hätte, dann würden heute etliche Dokumente mit meiner Unterschrift darauf existieren.
Auf der anderen Seite gilt eine Ausbildung meiner Meinung nach auch als Berufserfahrung. Jedoch muss man aber hier bedenken, dass ein Azubi meistens keine anspruchsvollen Aufgaben zu erledigen hat. Hier gibt es natürlich auch Unterschiede von Berufszweig zu Berufszweig. Grundsätzlich finde ich es aber köstlich wenn hier in dem Forum eine Ausbildung mit einem Studium verglichen wird.
Von der Dauer und Bindung an das Unternehmen hat der Azubi heutzutage auch keine Vorteile, da wie oben bereits beschrieben und belegt: als Student arbeitet man inzwischen auch locker für 2 Jahre beim selben Unternehmen und ist komplett in das Team und die Strukturen integriert.
Was wir bisher gar nicht betrachtet haben: Bachelorthesis / Masterthesis respektive Diplomarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen schreiben. Das gilt für mich ebenso aus ?echte Berufserfahrung?. Ich war beispielsweise während meiner Masterthesis ein Projektleiter, hatte ein Budget und habe sowohl interne als auch externe Projekte koordiniert und gemanaged. Was hat mich damals von einem Festangestellten unterschieden? Nichts.
Lounge Gast schrieb:
Ich würde meine WS-Tätigkeit (15 Monate) in einer Internen
Revision ebenfalls als Berufserfahrung verkaufen, ebenso wie
meine Ausbildung zum Bankkaufmann.
Bei letzterem habe ich ebenfalls für ordentlich Vertrieb
gesorgt und zT einen eigenen Kundenstamm betreut. Was
unterscheidet mich daher von einem Berater, der seit 10
Jahren dort ist, bis auf die engere Kundenbindung?
Gegen Ende meiner WS-Tätigkeit habe ich eigenständig,
allerdings unter dem Namen eines Kollegen, Prüfungen
durchgeführt. Intern wurde kommuniziert, dass ich Prüfer und
Ansprechpartner bin. Extern wurde hingegen der Name des
Kollegen kommuniziert. Zudem habe ich Quartals- und
Jahresberichte erstellt. Nach extern natürlich nicht unter
meinem Namen kommuniziert. Ich habe vom ersten Tag an
eigenverantwortlich gearbeitet, hatte meinen eigenen
Aufgabengebiete (Reportings, Bewertung der
Maßnahmenumsetzung, o.Ä.). Diese Interne Revision wäre ohne
Werkstudenten nicht mehr überlebensfähig, da viele Aufgaben
nur noch von Werkstudenten betreut werden, von denen die
Revisoren keine Ahnung haben. Die Revisoren konnten sich im
Gegenzug rein um die Prüfungen kümmern. Der Rattenschwanz,
den solche Prüfungen mit sich ziehen, haben die WS
übernommen. Aus welchem Grund sollte ich das daher also
ebenfalls nicht als Berufserfahrung ansehen?
Ich kam auch problemlos in meinen jetzigen Job rein und hatte
auch Alternative Angebote...
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