Hallo Leute,

was sind die Vor- und Nachteile eines Arbeitnehmers, der bei einem Stiftungsunternehmen arbeitet?

Als Beispiel kann die Schott AG dienen, die zu 100% der Carl-Zeiss-Stiftung angehört.

Hallo,

ich kenne die Schott AG selbst von "innen". Vorteil ist vielleicht, dass das Unternehmen sozialer eingestellt ist als andere, wobei das auch zunehmend abnimmt.

Eine Stiftung als Alleinaktionär verzichtet u. U. auch mal auf einen Gewinn, bei einem börsennotierten Konzern gebe das richtig Zoff. Kann sein, dass es deshalb etwas "entspannter" zugeht.

Ich habe mal gehört, dass man in Stiftungsunternehmen meistens schlechter verdient als in normalen Industrieunternehmen, hab aber keine Ahnung ob das wirklich stimmt...

Kann mir vorstellen, dass bei Stiftungen eher nach TVöD gezahlt wird. Nach Industrie wäre schon ziemlich dreißt.

Die Schott AG ist aber Mitglied bei der IG BCE, von daher dürften die ja eigentlich nicht allzu schlecht zahlen. Außer sie haben da einen wirklich schlechten Haustarifvertrag, aber das kann ich mir bei so einer großen Firma nicht vorstellen.

Verstehe ich das richtig, mit Stiftungsunternehmen meinst du normale Unternehmen, die aber als Gesellschafter eine Stiftung haben und nicht mehr natürliche Personen?

Da kenne ich einige, durchaus erfolgreiche Unternehmen, und damit auch beliebte Arbeitgeber. Ich bin mir sicher, dass die Bezahlung nicht mit der Form der Gesellschafter zusammenhängt ;) Die Firmenpolitik ist unterschiedlich, einmal geprägt vom verstorbenen Gründer, einmal einfach branchentypisch, einmal typisch Familienunternehmen - da wurde die Stiftungsform eher aus steuerlichen Gründen gewählt, die Familie hat weiter alle Fäden in der Hand.

Insofern sollte die Stiftungssache offensichtlich irrelevant sein.

es freut mich, dass du das Thema so gut verstanden und eine fundierte Meinung hast.

Lounge Gast schrieb:

Kann mir vorstellen, dass bei Stiftungen eher nach TVöD
gezahlt wird. Nach Industrie wäre schon ziemlich dreißt.

Nicht nur tadeln, sondern auch weiterhelfen.
Anbei mal der Link zum Thema "Stiftung":
https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung

Lounge Gast schrieb:

es freut mich, dass du das Thema so gut verstanden und eine
fundierte Meinung hast.

Lounge Gast schrieb:

Kann mir vorstellen, dass bei Stiftungen eher nach TVöD
gezahlt wird. Nach Industrie wäre schon ziemlich dreißt.

Vorteile:

• vergleichsweise geringere Hire & Fire Mentalität - allerdings werden auch in Unternehmen, deren Eigentümer eine Stuftung ist, regelmäßig Mitarbeiter gefeuert
• Vergütung nach Tarifvertrag (sofern vorhanden)

Nachteile:

• sehr konservativ und risikoaverse Einstellung
• Trägheit: wer denkt, dass Entscheidungen bei Konzernen lange dauern, kann die Dauer hier nochmals mit einem Faktor multiplizieren

Zum Beitrag mit "auf Gewinn verzichten": das ist leider nicht korrekt, da die "gemeinnützige Stiftung" noch ihren Stiftungszweck erfüllen soll und z.T. muss noch die Gründerfamilie, die mit der Stiftung verbunden ist, durchgefüttert werden.