Hallo,

ich befinde mich gerade in einer Art Sinnkrise, da es mir so vorkommt, als hätte ich mir einen zufriedenstellenden Berufseinstieg schon während meinem Studium verbaut.
Mein Abitur habe ich mit 3,4 abgeschlossen und im Anschluss daran ein Wirtschaftsrechtstudium an einer nicht sehr bekannten Universität begonnen, bis ich gegen Ende des zweiten Semesters gemerkt habe, dass es sich auf Grund des eher geringen Wirtschaftsanteils nicht mit meinen beruflichen Vorstellungen deckt. Auf Grund eines sehr späten Klausurtermins war ich noch ein drittes Fachsemester für Wirtschaftsrecht immatrikuliert, während welchem ich möglichst anrechenbare Klausuren geschrieben habe, und dann zu BWL mit den Schwerpunkte Marketingmanagement sowie Controlling gewechselt bin. Dort stieg ich im zweiten Fachsemester ein und befinde mich nun im Moment im fünften Fachsemester und werde auf Grund einer halben Stelle im öffentlichen Dienst, über die ich mich vollständig finanziere, leider auch erst im siebten Fachsemester abschließen.

Mein Problem ist nun, dass mein Traumarbeitgeber eine mittelständige Unternehmensberatung mit Schwerpunkt auf Marketing und Vertrieb wäre. Nur leider befürchte ich, dass ich in dieser Branche allein schon auf Grund meiner Abiturnote sowie meinem schlechten Studienstart keinen Fuß fassen kann. Mein Bachelorschnitt wird im worst case wohl auf eine 2,5 hinauslaufen, wenn wirklich alles glatt laufen sollte, peile ich eine 2,0-2,1 an. Lässt sich natürlich schwer festmachen, wenn noch drei Klausurphasen ausstehen. Einen Master möchte ich auf jeden Fall machen, da ich mich noch nicht wirklich spezialisiert fühle und wohl auch nur ein Praktikum während dem Bachelor absolvieren werde, weshalb ich das vor dem Master sowie während dem Master und auch einen Auslandsaufenthalt in Angriff nehmen werde.

Anhand der (natürlich schwer abschätzbaren) Bachelornote klingt meine Situation vielleicht nicht allzu schlecht, jedoch frage ich mich ob man mit einer schlechten Abiturnote, einem Studiengangswechsel und einem Semester über der Regelstudienzeit Chancen im Bereich der Unternehmensberatung hat?

naja komm... als ich deine headline gelesen habe, dachte ich jetzt kommt sonst was. Du hast nen guten Schnitt und nen Studienwechsel
(der sich gut erklären lässt)... da gibt's bei weitem schlimmere Fälle. Man kann sich auch selbst verrückt machen ;-)

Naja verbaut im Sinne, dass nichts mehr läuft, ist natürlich bei deiner Leistung natürlich Quatsch.

Wie es mit Beratung aussieht, ist da schon schwieriger einzuschätzen. Hängt davon ab, ob du da jemanden kennst, wie Mittelstand die sind und entsprechend nicht nur auf Noten achten, sondern dich grds mal einladen, um zu schauen ob du zum Team passt.

Beratung allgemein bei deinem Profil eher holprig.

Bei mittelständsichen UBs schauen die weniger auf Abi als bei den großen. Da zählt der Uni-Abschluss.

Außerdem kann man deinen "Umweg" auch positiv sehen:

1) Du kannst keine Angst vor Veränderungen, wenn du merkst, dass du in die falsche Richtung läufst.

2) Du bringst Querwissen aus den 2 Semestern Wirtschaftsrecht mit.

3) Nach deinem Abi ging es aufwärts --> positiver Trend.

Insofern hast du was, was dich viellciht von den anderen Studenten abhebt.

P.S.
Außerdem finde ich es komisch, wie hier alle immer schlottern, wenn es nicht direkt in den ersten 3 Jahren eine steile Karriere gibt und der Weg mal nicht ganz gerade verläuft:

Du hast noch 30-40 Jahre Berufsleben vor dir. Genug Zeit um deine (Berufs-)Träume wahr zu machen. Und später kommt es dir m.E. eher zu Gute, wenn du verschiedene Erfahrungen vorweisen kannst, als nur: Abi, Bsc, 20 Jahre Marketing. Da wirkt doch: Abi, Bsc, 1 Jahr WiRecht, Bsc BWL, Master xyz, UB1, Marketingabteilung, etc etc viel sympatischer (my humble opinion).

Dude, gaaanz ehrlich: ich bin in der beratung eingestiegen aber es ist nich alles gold was glänzt! ganz ehrlich: ein leben OHNE beratung ist möglich UND sinnvoll :-)

was sind denn einschlägige mittelständische beratungen?

ich kann das nicht so recht einrodnen.

oder gibt es irgenwo ein verzeichnis, das transparenz schafft?

Dir fehlt es an gesunden Selbstbewusstsein.

Geh in die Baubranche. Da sucht man Menschen mit dieser Einstellung und Kritik.

Naja,
meine Weiterbildung habe ich mit 3,59 abgeschlossen.
Durch Umwege und einen auch nicht wirklich geradlinigen Lebenslauf bin ich im Vertrieb gelandet. Habe letzte Woche meine Jahresmeldung bekommen, da standen 62k als Jahresbrutto drauf.

Mach Dir mal keinen Kopf, die Noten sind lange nicht alles.

Vertrieb muss man eben auch der Typ für sein. Klinkenputzen ist nicht jedermanns Ding.

Kein schlechter Ratschlag. Ich würde das an Deiner (TE) Stelle versuchen.

Vertriebsmensch schrieb:

Naja,
meine Weiterbildung habe ich mit 3,59 abgeschlossen.
Durch Umwege und einen auch nicht wirklich geradlinigen
Lebenslauf bin ich im Vertrieb gelandet. Habe letzte Woche
meine Jahresmeldung bekommen, da standen 62k als Jahresbrutto
drauf.

Mach Dir mal keinen Kopf, die Noten sind lange nicht alles.

Was hat denn Vertrieb mit Klinkenputzen zu tun ?
Ich rede hier von B2B und nicht davon auf dem Marktplatz den neuen superdouper-Schäler zu verkaufen.

Was Du können musst:

• Menschen einschätzen können
• langfristige Beziehungen aufbauen und Pflegen
• Kommunizieren können

Die Unternehmen benötigen ja Deine Produkte.