Hi, man hört immer Sätze wie "Habe eine gute Stelle gekriegt" o.ä. Mal ganz dumm gefragt, wann ist eine Stelle gut und wann nicht? Ich meine das ernst, Geld ist z.B. ein Kriterium, jedoch nicht alles. Wie erkennt man eine gute Stelle? So einfach stelle ich mir das nicht vor, denn die Kollegen, die Aufstiegchancen und das Betriebsklima dürften nach dem Vorstellungsgespräch unbekannt bleiben.

Meine "gute" Stelle habe ich wie folgt definiert:

• monetäres Ziel erfüllt
• Aufgabenspektrum genau mein Ding und bei Fertigstellung der Einarbeitung bin ich auch nicht ganz so schnell ersetzbar (jeder ist dies in Grenzen).
• Der Auslandseinsatz ist potenziell möglich
• Unternehmen arbeitet in einem Bereich, der mich interessiert und den ich auch vertreten kann
• das Vorstellungsgespräch war sehr angenehm und vor allem eine professionelle Gestaltung war gegeben
• die Führungsperson mit der ich primär arbeiten muss, ist sehr sympathisch
• Arbeitszeiten sind noch human
• Arbeitsbedingungen (Arbeitsplätze, Ausstattung, Gebäude...) sehr gut
• Umgang untereinander war freundlich/ respektvoll (mal fünf Minuten früher da sein, da kann man sich schon einen guten Einblick machen)
• die Region ist sehr ansprechend (kulturelle/ soziale Aspekte) und auch mit meinem Partner ist es vereinbar (das sind sekundäre Ziele, die aber auch erfüllt sein sollten)
  (- Die Stelle und vor allem das Aufgabenspektrum öffnet viele Türen für die Zukunft)

So, das sind so ein paar Punkte, die für mich interessant waren. Die Definition ist wohl sehr subjektiv bei jedem...

Beste Grüße

netto oder brutto gehalt pro arbeitsstunde ausrechnen hilft oft weiter. da relativieren sich meist gehälter von lidl und co nämlich wieder

Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Tja, die gute Stelle suche ich auch noch.

Ich finde, es ist gar nicht so einfach, einen guten Job zu finden, Bezahlung mal hin oder her. Letztendlich kauft man ja schon ein wenig die Katze im Sack, gerade so Kollegen, Betriebsklima usw.
Da hilft nur Fragen z. B.: Warum die Stelle ausgeschrieben ist, wie es sich mit der wöchentlichen Arbeits- und Urlaubszeit verhält, ob bei befristeten Verträgen eine Verlängerung angestrebt wird usw. Klar, können die Dir immer noch das Blaue vom Himmel runter erzählen.
Und bevor Du den Vertrag unterschreibst, kannst Du Dir ja auch nochmal Deinen Arbeitsplatz und die Kollegen zeigen lassen.

Ist ein wenig schwierig - eben ein Sprung ins kalte Wasser. Wenn es zu kalt ist, muss man eben wieder rauskommen.

Stimmt schon. Aber ne gute Stelle ist für mich mal abstrakt ne Stelle, die meinen Wunschvorstellungen entspricht. Für die ich mich nicht verbiegen musste, Abstriche von meinen Zielsetzungen zu machen hatte, das VG darauf schließen ließ, dass das Arbeitsklima passt und ferner die Kohle und Wertschätzung seitens des Arbeitgebers stimmt.
-> klar nach VG sind das nur Hoffnungen mehr nicht. Aber dass nicht mal Anlass zur Hoffnung besteht zeigt ja manchmal bereits Ausschreibung der Stelle ;-)

Konkret mit Bezug auf Einstieg in Controlling heißt das für mich: Keine Werkscontrollerstelle in Klitsche, in Provinz, in mäßig tollem Umfeld und langweiligem Unternehmen, wo Kohle und Aufstiegschancen genauso wenig stimmen wie Betriebsklima. Statt dessen ist ne "gute Stelle" in dem Bereich für mich: Beteiligungscontrolling, internationaler Bezug, offene Kultur und unspießiges Betriebsklima, mit Aufstiegschancen, Auslandseinsatz, guter Bezahlung und spannenden Aufgabenfeldern etc. etc.

Wieso bleiben nach der Einstellungsverhandlung die Aufstiegschancen, Gehalt und Kollegen unbekannt?

Wenn Du sagst, Du hast eine gute Stelle _bekommen_, hast Du das Einstellungsgespräch bereits hinter Dir und solltest Deine Kollegen, Aufstiegschancen und das Gehalt bereits kennen und dementsprechend bewertet haben.

Nur beim Betriebsklima hat man manchmal ein Problem, dieses in der Kürze des Einstellungsgespräches richtig einzuschätzen.
Denn "das beobachtete Objekt veränder sich durch den Akt des Beobachtens". ;)

Dein Betriebsklima, die Kollegen und Deine Aufstiegschancen solltest Du eigentlich bei dem Einstellungsgespräch kennengelernt und bewertet haben, denn erst danach gibst Du den bewertenden Kommentar zu der Stelle weiter

Also ich definiere meine gute Stelle:

• Gehalt muss passen (und Steigerung möglich sein)
• Keine Pflicht ins Ausland zu gehen, das will ich absolut nicht.
• Möglichst wenig Dienstreisen
• Symathischer, offener Vorgesetzer
• gutes, lockeres Team
• Gestaltungsfreiheit der Aufgaben (Ja, man hat Einfluss drauf)
• Internetanbindung (ist mir wichtiger als euch der Geschäftswagen)
• Kantine
• Nähe zu meinem Wohnort
• Möglichst sicherer Platz
• 35 Stunden/Woche
• Möglichst wenig/keine Überstunden verfallen lassen.

Ok, ihr denkt vielleicht das sei überzogen. Es ist aber mein momentaner Job.

Stimmt, wenn ich genauer darüber nachdenke, sind das nicht nur ein paar Punkte. Es ist ein Job, und man ist die meiste Zeit des Tages dort!
So ist es eben nicht nebensächlich, wie viele Dinge laufen.
Du hast mich mit deinem Post darauf gebracht, meine Liste mal genau durchzugehen.
Dabei fällt mir auf, dass ich sensibler an manche Sachen herangehen werde, die ich vielleicht sonst ignoriert hätte.
Danke!

Meine persönlichen Kriterien für eine gute Stelle:

• Ich möchte auf der Stelle einen Beitrag für den Erfolg des Unternehmens leisten können. Wie dieser Beitrag aussieht, ist gar nicht so entscheidend. Es sollte aber ein sichtbarer und spürbarer Beitrag sein.

• Ich möchte auf der Stelle Erfolgschancen haben und diese auch nutzen können.

• Ich möchte mit "interessanten" und kommunikativen Leuten arbeiten, die mich ernst nehmen und die ich selbst auch ernst nehmen kann.

• Ich möchte das Gefühl haben, an bedeutsamen Entscheidungen im Unternehmen beteiligt zu sein. Das muss nicht heissen, dass ich sie selbst treffen muss.

• Das Unternehmen sollte ein bekanntes Produkt herstellen, auf das ich stolz bin und das ich im Alltag als solches wahrnehme. Für mich persönlich ist das wichtig.

• Ich möchte gewisse persönliche Freiheiten haben, darunter flexible Arbeitszeiten, eine möglichst freie Gestaltung des Arbeitsumfelds, die freie Verfügbarkeit von hochwertigen Resourcen sowie ihre Nutzung. Für mich zählen dazu z.B. ein vernünftiger Laptop, ein schönes Büro, ein anständiges Handy (wenn Bedarf) und ein realistisches Budget für Reisen und Weiterbildungen. Nichts im Leben ist schlimmer als mit verrotteter und überholter IT arbeiten zu müssen!!

• Es sollte ein gewisser Arbeitsdruck da sein sowie relativ hohe Anforderungen an Geschwindigkeit und Qualität meiner Arbeit. Ein solches Umfeld garantiert in meinen Augen am ehesten, dass die besten Leute die besten Ergebnisse liefern.

• Ich möchte, da ich ein kommunikativer Mensch bin, mit möglichst vielen Menschen Kontakt haben und sprechen / diskutieren / verhandeln können.

• Ich möchte auch mal "rauskommen", also Dienstreisen zu Geschäftspartnern und Kollegen aus anderen Bereichen wahrnehmen.

• Ich möchte in einer Umgebung arbeiten, die einen konservativen Kleidungsstil pflegt. Also Anzug und Krawatte.

• Geld ist ein Hygienefaktor. Es sollte nicht unhygienisch wenig sein, und man sollte sich auch nach den Jahren bei jedem Gehaltseingang immer noch freuen, dass man der Firma so viel wert ist.

Und wie sollte es anders sein: So eine Stelle habe ich derzeit. :-)

DAX Einkäufer

Hallo Vorredner(in?), in welchem Bereich arbeitest Du denn?

Ich bin Einkäufer im technischen Bereich eines DAX-Unternehmens.

DAX Einkäufer

DAX Einkäufer, darf ich fragen, was Du studiert hast?

Also ich find diese dezenten Signaturen richtig klasse. Da weiß man wo man dran ist. In so einem anonymen Forum kann man die Beiträge dann gleich auch besser einschätzen. DAX-Einkäufer, Handwerkerthread-Starter, supi!

20CM

@Lounge Gast

(LOL)

Ich habe Betriebswirtschaft studiert. Wenn die Einkaufsarbeit nicht allzu technisch ist, kann man damit im Einkauf gut unterkommen. Das hängt vor allem vom Unternehmen ab. Dafür ist allerdings der Leistungsdruck nicht zu verachten, damit muss man klarkommen.

DAX Einkäufer