Hallo, ich bin 29 und stehe demnächst vorm Einstieg in die Berufswelt. Nach dem Abi studierte ich dual Produktionstechnik. In den Praxisphasen durchlief ich die verschiedenen Abteilungen in einem größeren Industrieunternehmen, wie Entwicklung, Versuch, Produktion, Engineering usw und war sogar für ein paar Wochen im Ausland tätig. Die Ausbildungsleiter und Vorgesetzten in den jeweiligen Abteilungen waren immer zufrieden und am Ende stand auch ein Top Abschlusszeugnis samt Arbeitszeugnis. Leider war ich so doof und bin anschließend ans Studium nicht dort geblieben.

Danach wollte ich nochmal was anderes studieren. Ich entschied mich für einen zweiten Bachelor in Wirtschaftsinformatik. Ob das aus Karrieresicht sinnvoll war? Keine Ahnung. Zeit zurückdrehen geht jetzt aber nichtmehr. Nebenbei arbeitete ich regelmäßig bei verschiedenen Industrieunternehmen in der Produktion, wie beispielsweise Daimler oder auch bei einem größeren Medizintechniker. Seitens der Schichtleitern und Meistern bekam ich immer überaus positives Feedback. Da die Tätigkeiten nicht direkt etwas mit Wirtschaftsinformatik zu tun hatten, bringt mir das jetzt im Nachhinein halt nicht allzuviel. Aber es bestätigte wenigstens meine eigene Einschätzung über mich, dass ich mich konfrontiert mit neuen Prozessen, Abläufen, Software usw. schnell zurechtfinde und mich selbstständig einarbeiten kann.

Das Problem ist nur, dass das Zweitstudium massiv über der Regelstudienzeit liegt. Also nicht nur 1 Semester, sondern hart an der Grenze zur Höchststudienzeit. Bedingt ist das durch Corona und mehrerer anschließender Schicksalsschläge im nahen privaten Umfeld, mit Krankheiten, Tod etc.. Das Studium lief dadurch über mehrere Semester hinweg quasi unbearbeitet im Hintergrund...

Wird man dadurch bei Bewerbungen gnadenlos aussortiert oder gäbe sowas so gut wie keine Probleme? Ich kann das halt irgendwie garnicht einschätzen. Ist ja nicht so, dass ich auf der faulen Haut lieg und im 20. Semester Sozialwissenschaft studiere. Meine beiden Studiengänge sind ja durchaus brauchbar (MINT) und meine Noten gut. Es hat sich durch die Umstände nur etwas zu lang gezogen, was ich aber auch eben mit den privaten Problemen begründen kann...

Positiv zu bewerten wäre, dass sich hier in Bayern/Ba-Wü jede menge potentielle Arbeitgeber in der näheren Region befinden. Große, wie Audi, Porsche, Kuka, Mercedes und Bosch und noch viel viel mehr mittlere und kleine Unternehmen. Aber nehmen die einen 29 jährigen mit sehr überschaubarer Berufserfahrung?

Andererseits hört man von genügend Leuten, die in dem Alter erst nochmal ein Studium anfangen. Ach, ich bin hin und hergerissen und weiß garnicht, wie ich meine Lage einschätzen soll.

Würde mir nur einen halbwegs vernüftigen Job wünschen ^^

WiWi Gast schrieb am 29.01.2024:

Hallo, ich bin 29 und stehe demnächst vorm Einstieg in die Berufswelt. Nach dem Abi studierte ich dual Produktionstechnik. In den Praxisphasen durchlief ich die verschiedenen Abteilungen in einem größeren Industrieunternehmen, wie Entwicklung, Versuch, Produktion, Engineering usw und war sogar für ein paar Wochen im Ausland tätig. Die Ausbildungsleiter und Vorgesetzten in den jeweiligen Abteilungen waren immer zufrieden und am Ende stand auch ein Top Abschlusszeugnis samt Arbeitszeugnis. Leider war ich so doof und bin anschließend ans Studium nicht dort geblieben.

Danach wollte ich nochmal was anderes studieren. Ich entschied mich für einen zweiten Bachelor in Wirtschaftsinformatik. Ob das aus Karrieresicht sinnvoll war? Keine Ahnung. Zeit zurückdrehen geht jetzt aber nichtmehr. Nebenbei arbeitete ich regelmäßig bei verschiedenen Industrieunternehmen in der Produktion, wie beispielsweise Daimler oder auch bei einem größeren Medizintechniker. Seitens der Schichtleitern und Meistern bekam ich immer überaus positives Feedback. Da die Tätigkeiten nicht direkt etwas mit Wirtschaftsinformatik zu tun hatten, bringt mir das jetzt im Nachhinein halt nicht allzuviel. Aber es bestätigte wenigstens meine eigene Einschätzung über mich, dass ich mich konfrontiert mit neuen Prozessen, Abläufen, Software usw. schnell zurechtfinde und mich selbstständig einarbeiten kann.

Das Problem ist nur, dass das Zweitstudium massiv über der Regelstudienzeit liegt. Also nicht nur 1 Semester, sondern hart an der Grenze zur Höchststudienzeit. Bedingt ist das durch Corona und mehrerer anschließender Schicksalsschläge im nahen privaten Umfeld, mit Krankheiten, Tod etc.. Das Studium lief dadurch über mehrere Semester hinweg quasi unbearbeitet im Hintergrund...

Wird man dadurch bei Bewerbungen gnadenlos aussortiert oder gäbe sowas so gut wie keine Probleme? Ich kann das halt irgendwie garnicht einschätzen. Ist ja nicht so, dass ich auf der faulen Haut lieg und im 20. Semester Sozialwissenschaft studiere. Meine beiden Studiengänge sind ja durchaus brauchbar (MINT) und meine Noten gut. Es hat sich durch die Umstände nur etwas zu lang gezogen, was ich aber auch eben mit den privaten Problemen begründen kann...

Positiv zu bewerten wäre, dass sich hier in Bayern/Ba-Wü jede menge potentielle Arbeitgeber in der näheren Region befinden. Große, wie Audi, Porsche, Kuka, Mercedes und Bosch und noch viel viel mehr mittlere und kleine Unternehmen. Aber nehmen die einen 29 jährigen mit sehr überschaubarer Berufserfahrung?

Andererseits hört man von genügend Leuten, die in dem Alter erst nochmal ein Studium anfangen. Ach, ich bin hin und hergerissen und weiß garnicht, wie ich meine Lage einschätzen soll.

Würde mir nur einen halbwegs vernüftigen Job wünschen ^^

Einfach bewerben?! Was bleibt dir anderes übrig? Dann hast du dein echtes Feedback. Was bringen dir irgendwelche Kommentare von Forenuser?

Einfach bewerben trifft es ziemlich. Das zweite ist, ich glaube dass so Buden wie Ferchau dich auf jeden Fall nehmen würden.
Versuche es einfach mal. Wichtigste ist, dass du wenn blei so Läden bist du auch den exit schaffst.

Viel Erfolg.

Bei dem großen wie Bosch, Mercedes usw. wirst du mit dem Profil und ohne Connections vermutlich nicht reinkommen. Gibt aber noch mehr als genug andere gute Unternehmen 😉 also einfach mal 20 Bewerbungen raushauen und du wirst schon irgendwo gut unterkommen.

Schau doch mal Richtung Digitalisierung Produktion, da könntest du beides verbinden... wird schon klappen. Ansonsten: Zum Einstieg notfalls kleinere Brötchen backen, dann hocharbeiten.

Ich war beim Abschluss 31, hatte einen Schnitt von 3,x und auch den Studiengang gewechselt. Die Bewerbungsphase war knallhart aber am Ende habe ich durch recruiter den einstieg zu einem soliden (51k) Einstiegsgehalt geschafft. Hau einfach Bewerbungen ohne Rücksicht auf Verluste raus und stell dich auf ein paar Absagen ein. Irgendwann landest du den Treffer und das ist absolut alles was zählt. Danach sind auch 100 absagen absolut bedeutungslos.