Wer 40 Jahre lang die BBMG einzahlt (das dürfte ja bei WPs der Fall sein), bekommt damit ca. 84 Rentenpunkte. Bei Renteneintritt mit 63 werden die Punkte um 14,4% abgewertet gleich 72 Rentenpunkte.
Rentenpunkte steigen in Höhe der Lohnentwicklung, d.h. ca. 2% Inflation plus ca. 1% Reallohnsteigerung.
Im Jahr 2057 dürfte der Rentenwert also ca. bei 101,36 Euro liegen - die zu erwartende Rente aus 72 Rentenpunkten und Renteneintritt mit 63 daher bei 7.298 Euro.
Der sog. Eckrentner dürfte 2057 bei ca. 4.600 Euro liegen. Da bist du mit 5.000 Euro knapp darüber.
Ist alles auch logisch, denn die WP-Rente ist ein Versicherungsprodukt im Kern. Versicherungen müssen großteils in sichere Anlagen investieren, was aktuell gerade so aus den Negativzinsen herausgekommen ist.
Wer inkl. AG-Anteil aktuell ca. 7.250 Euro einzahlt, bekommt ca. einen Rentenpunkt. Damit hast du Anrecht auf 432 Euro Auszahlung im ersten Jahr und bei einer durchschnittlichen Rentenbezugsdauer von 20 Jahren ca. 11.608 Euro über die Jahre bei 3% Dynamik.
Nominal gesehen ist die Rente tatsächlich ein Plusgeschäft bei durchschnittlicher Bezugsdauer. Das liegt am Umlagesystem.
Jetzt bekommt man aus 7.250 Euro aber nicht nur 11.608 Euro heraus. Es verzinst sich auch noch mit der Dynamik von eben nominal ca. 3%.
Bei dem WPV liegen die 7.250 Euro in Staatsanleihen, dürfen auf keinen Fall ins Minus rutschen (Versicherungsprodukt!), schmelzen eher noch dahin und werden nicht automatisch 3% mehr pro Jahr.
Versorgungswerke rechnen sich, solange der sichere Zins (deutlich) oberhalb der Lohnentwicklung (Inflation + Reallohnsteigerung) ist. In einer 0-4% Zinswelt verliert das Versorgungswerk.
Und das Umlagesystem ist ein extrem guter Schutz für Inflation und Hyperinflation. Du bekommst immer deinen (kleinen) Anteil am aktuellen Lohnniveau. Zusammen mit einer Immobilie und einem ETF-Depot hast du drei völlig konträre AV-Produkte.
Die WPV verliert böse bei Inflation und geht bei Hyperinflation pleite - alle Beiträge weg (okay, 20-25% Aktienquote - dort bleibt etwas übrig).
WiWi Gast schrieb am 27.06.2022:
Keine Ahnung wie man auf die Idee kommt sowas hier zu posten aber die durchschnittliche Auszahlung aus dem WPV hat einfach mal gar nichts zu sagen (bspw. doppelte Mitgliedschaft beim StB, Vorversicherungszeiten in der GRV, beurlaubte WPs und natürlich dass das WPV inkl. Pflichtmitgliedschaften existiert erst seit 25 Jahren). Kaum ein WP zahlt ab 25 Jahren bis zur Rente ins WPV ein.
Viel wichtiger sind die Eckdaten der Beitragsbewertung. Bei mir liegt die, falls ich bis 62 Jahre den momentanen Beitrag in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze einzahle, bei 3.000 Euro pro Monat. Falls ich mit 67 in Rente gehe bei über 5.000 Euro pro Monat. In der GRV würde da nichtmal die Hälfte rumkommen.
So oder so muss man auch als WP massiv privat vorsorgen. Und in Zukunft sind aus den Versorgungswerken nochmal deutlich niedrigere Steigerungen zu erwarten, während Renten oberhalb der Inflation steigen.
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