Hallo,

ein Freund von mir hat eine Empfehlung von mir für Deloitte bekommen. Bekanntlich bekommt der Empfehlende eine Prämie, wenn der Empfohlene eingestellt wird, was hier der Fall ist. Ich gehe davon aus, dass es normal ist, die Prämie für sich zu behalten, oder? Ich habe ja meinen Teil beigetragen, indem ich eine Empfehlung für ihn ausgestellt bzw. unterschrieben habe, wodurch er bessere Chancen hatte, eingeladen zu werden und einen Job mit geregelten Einkommen zu bekomme und da erwartet der andere doch nicht zusätzlich, dass man die Prämie teilt, oder? Wie seht ihr das denn?

Bei direkten Bekannten und Freunden würde ich es immer teilen. Bin aber auch ein eher spendabler Typ. Auf der anderen Seite würde ich es aber auch von niemanden erwarten mir die Hälfte zu geben, wenn ich so den Job bekommen habe. Netto kommen da ja vielleicht 2000 Euro rum. Wäre mir deshalb keinen Streit wert.

Ich persönlich würde es teilen

Absolut nicht notwendig zu teilen. Als Berufseinsteiger freut man sich doch in erster Linie über den Job. 1000€ extra von einem Freund wäre mir eher peinlich

Das eigentliche Problem ist doch eher, dass die Empfehlung von den wenigsten verstanden wird als "Ich bürge mit meinem guten Namen dafür, dass dieser Bewerber geeignet ist." sondern eher im Sinne "Ich schmeiße Namen in die HR-Abteilung in der Hoffnung, dass irgendwer eingestellt wird und ich Geld bekomme."

Wer sich mit einem guten Abschluss auf einen Standard-Einsteigerjob bewirbt, benötigt in der Regel keine Empfehlung und wird primär empfohlen, damit man eben die Prämie bekommt. Das ist dann kein "Würdest du mich bitte empfehlen?", sondern ein "Wenn du mir die Hälfte abgibst, darfst du mich empfehlen - sonst suche ich mir eben irgendwen anderen, der es tut."

Also, ja:
Für die sorgfältige Auswahl eines Bewerbers, die gezielte Empfehlung an einen Bereich, der genau dieses Profil sucht und das Einstehen mit dem eigenen Wort für diesen Bewerber, sollte man Dank von Arbeitgeber und Bewerber ernten - und eine Prämie für sich alleine.

Für das hingeklatschte "Ich empfehle Absolvent X mit guten Noten, für einen Job, den er so oder so bekommen hätte." kann man die Prämie aber auch teilen.

Bei Freunden teilen, bei fremden behalten.

kommt drauf an wie nahe ihr euch steht und wie ihr das vorher kommuniziert habt (weiß er überhaupt, dass es die Boni gibt und plant er damit einen Teil zu bekommen?)

Bin so bei einer T2-Beratung eingestiegen (wollte mich eh bewerben und n Studienkumpel hat mich dann formal geworben). Er hat dann €5k brutto Prämie bekommen und mich einmal sehr schick zum Steak essen eingeladen (sowohl die Steaks als auch der Wein lagen jeweils im dreistelligen Bereich, insgesamt waren wir dann zu zweit bei über €600). Natürlich hat er am Ende mehr von der Prämie bekommen als ich, aber ich hab ja den Job bekommen und ohne das formale Werben hätte ich auch kein schickes Dinner gehabt, fand's also fair. Vielleicht wäre sowas ja auch eine Option für euch?

Warum solltest du jemandem Geld geben dafür dass du dieser Person geholfen hast einen Job zu bekommen? Für mich unverständlich wenn da jemand erwarten würde, dass die Prämie geteilt wird

hab bei Freunden immer angesprochen, dass ich dafür Summe XY bekomme. Spätestens wenn er anfängt erfährt er ja von "Mitarbeiter werben Mitarbeiter". Meist kam dann direkt "behalte das Geld, ich bin froh, wenn ich den Job kriege" und ich hab ihnen 1/3 der Summe zugesichert.
Dein Aufwand hält sich ja auch echt in Grenzen

Würde hier aber definitiv zwischen Besten Freunden / Familie oder irgendeine Person aus deinem Leben unterscheiden.
Enger Familie würde ich 50 % geben. Den Stress will sich doch keiner geben.
Besten Freunden siehe oben
Irgendwen denn du kennst --> Erzähl, dass du ihm die daumen drückst und du ihn von der Summe fürs werben und zur Feier der gemeinsamen Zusammenarbeit zum Essen einlädtst

Ich würde es auch teilen. Ist wohl einfach eine Typfrage.

Hab es damals geteilt

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Hallo,

ein Freund von mir hat eine Empfehlung von mir für Deloitte bekommen. Bekanntlich bekommt der Empfehlende eine Prämie, wenn der Empfohlene eingestellt wird, was hier der Fall ist. Ich gehe davon aus, dass es normal ist, die Prämie für sich zu behalten, oder? Ich habe ja meinen Teil beigetragen, indem ich eine Empfehlung für ihn ausgestellt bzw. unterschrieben habe, wodurch er bessere Chancen hatte, eingeladen zu werden und einen Job mit geregelten Einkommen zu bekomme und da erwartet der andere doch nicht zusätzlich, dass man die Prämie teilt, oder? Wie seht ihr das denn?

Könnte auch den Bedingungen des Programms widersprechen - würde vorher die Regeln genau lesen, ansonsten könnte die Abmahnung drohen!

Weder als eingestellter Freund noch als Empfehlender wäre meine Reaktion es zu teilen. Der Freund hat ja schon einen Gefallen erhalten, indem er empfohlen wurde. Kommt aber auch auf die Art und Tiefe eurer Freundschaft an. Wenn ihr ähnliches in der Vergangenheit schon hattet und dann immer teilt, würde ich es jetzt natürlich auch machen.

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Bin so bei einer T2-Beratung eingestiegen (wollte mich eh bewerben und n Studienkumpel hat mich dann formal geworben). Er hat dann €5k brutto Prämie bekommen und mich einmal sehr schick zum Steak essen eingeladen (sowohl die Steaks als auch der Wein lagen jeweils im dreistelligen Bereich, insgesamt waren wir dann zu zweit bei über €600). Natürlich hat er am Ende mehr von der Prämie bekommen als ich, aber ich hab ja den Job bekommen und ohne das formale Werben hätte ich auch kein schickes Dinner gehabt, fand's also fair. Vielleicht wäre sowas ja auch eine Option für euch?

+1, gute Idee

Ich würde es teilen. Für dich bedeutete es weder Zeit noch Mühe, ihn zu werben, und ohne seine Einwilligung, sich von dir werben zu lassen (er hatte ja auch drauf verzichten können, wenn es auch ohne geklappt hätte), hättest du keinen Cent gesehen. Fände teilen da nur fair. Es sähe anders aus, wäre mit dem Werben tatsächlich Aufwand verbunden gewesen oder wäre er ohne dein Anwerben sicher nicht eingeladen worden. Dann würde ich das Geld für mich behalten.

Bei Freunden teilen, bei anderen Bekannten, transparent darüber sprechen & zum Essen o.ä. einladen

Ich hab auch ein einziges Mal eine Prämie erhalten - noch vor meiner aktiven wiwi-treff Zeit...
Die Prämie habe ich auch damals geteilt. Fand ich vollkommen ok.

Voice of Reason schrieb am 12.04.2021:

Ich hab auch ein einziges Mal eine Prämie erhalten - noch vor meiner aktiven wiwi-treff Zeit...
Die Prämie habe ich auch damals geteilt. Fand ich vollkommen ok.

Ich glaube, das hast du tatsächlich mal vor zwei Jahren oder so geschrieben. Erinnerst du dich, wie vielen Leuten du zu KPMG geholfen hast? Da wäre im Laufe der Zeit ja ein schönes Sümmchen entstanden, hättest du jeweils auf die Prämie bestanden.

Habe immer 50/50 gemacht.
Ich mein, ich bekomme Geld dafür, dass ein Freund hier arbeitet. Da kann er gerne die Hälfte haben, habe es ja auch nur wegen Ihm bekommen.

TE hier.
Macht mir jetzt etwas Bauchschmerzen, weil ich gar nicht gedacht habe, dass es üblich ist, die Prämie zu teilen. Er hat auch nichts gesagt bzw. wir haben noch gar nicht darüber gesprochen. Klar würde ich die Prämie nicht ohne ihn bekommen, aber er ja auch vlt. den Job nicht ohne mich. Frage ist, wie er das an meiner Stelle sehen würde..

Ich weiß es gar nicht mehr, aber ja, ich hab das irgendwo mal geschrieben.
Ich würde schätzen es waren so ca 30-40 Absolventen/Professionals und vermutlich noch mal so 80-100 Praktikanten.

Ja, das wäre eine Menge Kohle gewesen.
Dann hätte mir aber auch der HR-Vorstand die Tätigkeit in dieser Form konsequent untersagt.

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Voice of Reason schrieb am 12.04.2021:

Ich hab auch ein einziges Mal eine Prämie erhalten - noch vor meiner aktiven wiwi-treff Zeit...
Die Prämie habe ich auch damals geteilt. Fand ich vollkommen ok.

Ich glaube, das hast du tatsächlich mal vor zwei Jahren oder so geschrieben. Erinnerst du dich, wie vielen Leuten du zu KPMG geholfen hast? Da wäre im Laufe der Zeit ja ein schönes Sümmchen entstanden, hättest du jeweils auf die Prämie bestanden.

50:50, alles Andere deutet auf eine egoistische Persönlichkeit hin.