Möchte den Thread noch einmal beleben.
Habe auch WiWi mit dem Schwerpunkt Personal studiert (Master) und bin 6 Monate auf der Suche nach einem Job. Zweifel, ob man den richtigen Schwerpunkt gewählt hat, sind naturgemäßg aufgekommen. Gepaart mit den vielen negativen Berichten der Kolleginnen vom Studium und Leuten, die man bei Praktika kennengelernt hat, aber auch von Berufserfahrenen. Alle haben gesagt, es ist sauschwer. Gründe wurden hier genug genannt. Viele Quereinsteiger und das fehlende notwendige Basiswissen, sei es Arbeitsrecht im vollem Umfang des Berufsleben, Sozialversicherungsrecht oder auch Steuerrecht. Ist mir im Studium im Detail nicht untergekommen.
Große Unternehmen bieten bei Praktika keine Übernahmen und Jobs sind gerne befristet oder auch lediglich Teilzeit. Stellen als Personalreferent kann man quasi vergessen, da hagelt es Direktabsagen. Für Tätigkeiten auf Sachbearbeiter-Niveau bekommt man die eine oder andere Einladung.
Meiner Erfahrung nach kommt es vielmehr auf die Art der Tätigkeiten an als auf das Gehalt, was einen herauskegelt. Allerdings ist hier die Spannbreite unglaublich hoch, so dass ich überhaupt nicht weiß, was man wert ist. Bin Ende zwanzig, wie gesagt Master, Praktika bei bekannten DAX-Unternehmen über 6 Monate und eine befristete Stelle.
Gibt es überhaupt einen großen Unterschied, ob man als Sachbearbeiter einen Bachelor oder Master hat? Nur weil man den Master hat, heißt das ja noch lange nicht, dass die Stelle dadurch anspruchsvoller wird...
Was mir auch auffällt, dass ich vermehrt zu bekannten Unternehmen eingeladen werde und bei den "Kleinen" kaum Land sehe. Vielleicht aufgrund meines Lebenslaufs.
Als Sachbearbeiter wurde ich mit 35k eingeladen, aber mir wurde indirekt vermittelt, dass man an diese Summe wohl nicht ganz herankommen wird. Auf der anderen Seite wurde ich auch für Personalreferentenstellen eingeladen, wo 45k angesetzt wurden.
Im StepStone Gehaltsreport wird für den Bereich Personal bei bis zu 2 Jahren Berufserfahrung eine Spanne von 39k - 44k angegeben. Leider werden dort keine Unterschiede zwischen Bachelor und Master gemacht.
Letztendlich finde ich es unglaublich schwer, den eigenen Wert einzuschätzen, weil man Einladungen zu Tätigkeiten mit teilweise sehr verschiedenem Anspruchsniveau erhält.
Was schlägt man in einer florierenden Branche drauf, was bei einem größeren Betrieb, dann auf der anderen Seite bei Jobs, die viel weniger voraussetzen und es viele Konkurrenten gibt. Bei Stellen mit mehr Verantwortung, aber in einem kleinen Betrieb...
Die Gehaltsfrage ist wirklich knifflig. Als Referent würde ich bis zu 45k nach wie vor als Maßstab sehen, denn meiner Meinung nach gibt es durchaus Unternehmen, die das auch Anfängern im Personalbereich zahlen. Das Problem ist da mehr die Konkurrenz. Bei Trainee-Stellen bekommt man etwas weniger, dafür erhält man Schulungen.
Aber was ist jemand mit meinem Werdegang auf Sachbearbeiter-Niveau wert. Dahinter bin ich noch nicht gekommen, zieht man 5k ab oder gar 10k?
Ob es unverschämt ist, bei einem großen erfolgreichen Unternehmen 40k Einstiegsgehalt zu verlangen auf Sachbearbeiter-Niveau (wo aber teilweise schon ein Bachelor vorausgesetzt wird)?
Diese krassen Spannen sind das, was einen verunsichert. Und natürlich die mangelnden Erfahrungen. Man will sich ja nicht gleich aus dem Rennen schießen, aber sich auch nicht total unter Wert verkaufen.
Für mich ist auch die Frage, inwiefern 2-3 Jahre Sachbearbeiter-Tätigkeit einen für eine Referentenstelle qualifizieren. Daran habe ich durchaus meine Zweifel. Dafür muss das Unternehmen schon ein gewisses Potenzial haben. Das sehe ich nicht wirklich bei vielen Sachbearbeiter-Angeboten....
Personal. Ein wirklich schwieriges Feld für Berufseinsteiger. Der Faktor Glück zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein ist hier sehr sehr erheblich und auch Vitamin B kann ganz sicher nicht schaden!
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