Lounge Gast schrieb:
"+angeblich werden "selten über 40 h gemacht"
weil Mitarbeiter langfristig gehalten werden sollen"
sorry, aber solche Aussagen heißen meistens, dass deutlich
mehr als 40h die Regel sind. Sonst könnte man durchaus auch
Zeiterfassungssysteme haben. Scheint der AG aber ja nicht zu
wollen. Das sind warme Worte, die beruhigen sollen und am
Ende heißt es dann jeden Tag komm heute bleibst du mal bitte
und machst das fertig.
Also was ich so über die Firma gelesen habe, ist es tatsächlich nah an der 40h/Woche. Allerdings hab ich davon ja auch relativ wenig, wenn ich dennoch im Hotelzimmer rumpimmel.
"- Anreise zwar Montags, Abreise aber Freitags
("aber Freitags arbeitet ja eh keiner lange")"
Dadurch, dass die Reisezeit angeblich keine Arbeitszeit ist,
würden sich deine Stunden dadurch drastisch reduzieren. Wenn
du also Freitag 2 Stunden nach Hause brauchst und 6 Stunden
arbeitet, dann hast du einen 8h Tag hinter dir, aber nur 6h
bekommst du bezahlt.
Ja, das stimmt. Am meisten wurmt mich dabei, dass man mir rotzfrech ins Gesicht sagt "Reisezeit ist keine Arbeitszeit".
"+internationale Ausrichtung, gerne Teilnahme an
internationalen Projekten"
Jedes UN präsentiert sich mittlerweile mit
"internationalen" Projekten. Kommt es dann im
Arbeitsalltag zur Sprache wann man denn tatsächlich bei einem
Projekt eingesetzt wird, dann sind momentan alle vergeben,
oder erst in Planung usw. Da würde ich nicht viel drauf
geben, außer ich hätte klare Beweise, dass sowas tatsächlich
gehandhabt wird. Zudem würde ich hier nicht positiv ggü.
internationalen Reisen eingestellt sein, denn Reisezeit ist
dort angeblich keine Arbeitszeit.
Naja, hier ist die Sache, dass die hellauf begeistert war, als ich sagte ich freue mich eigentlich über längerfristige Einsätze im Ausland. Gäbe wohl Notstand in der Hinsicht.
"+(?) Einstieg bei 42k + 6k Bonus (im ersten Jahr
garantiert)"
Wie die Bonusregelung ist kann ich schlecht sagen, aber finde
ich seltsam, dass man Aussagen über Boni garantiert. Halte
ich schlichtweg für unseriös.
Auch das hat insgesamt Sinn gemacht. Sie sagte der Bonus sei im ersten Jahr garantiert und nicht leistungsabhängig, da man ja noch neu ist. Insgesamt eine (auf den ersten Blick) faire Regelung, im Umkehrschluss ist das Fixum ab Jahr 2 doch eher gering bemessen, sofern es keine Erhöhung geben sollte.
Insgesamt noch eine Anmerkung von mir: Reisezeiten sind sehr
wohl vom Gesetz schon alleine her Arbeitszeit. Wenn man sowas
also im Arbeitsvertrag hat, dann ist diese Klausel unwirksam
und dementsprechend anfechtbar. Wenn man das aber als AG
nicht weiß, dann zeigt das nur die mangelnde Kompetenz und
wenn es der AG weiß (wovon ich ausgehe), dann zeigt das nur
die offene Ausbeutung der MA.
Ich glaube hier greift die UB-Methodik der systematischen Ignorierung von Gesetzten des Arbeitnehmerschutzes. Misfällt mir sehr, gleichzeitig stellt auch keine UB einen (in deren Augen wohl) sozialistischen Verfechter des Gesetzes ein, auch wenn das meiner persönlichen Auffassung entspräche.
Insgesamt hat die kleine UB mich viel mehr im Gespräch überzeugt. Was mir in einem 4-Mann Unternehmen (tatsächliche Anzahl an Beratern) Sorgen bereitet, ist der Lerneffekt. Da man kaum beim Kunden ist und viel remote gearbeitet wird (wahlweise Home Office oder Büro) frage ich mich, ob ich wirklich den großen Lerneffekt erzielen werde, wenn ich nicht im ständigen Austausch mit den Kollegen bin, weil diese nur 2 Tage wöchentlich ins Büro kommen.
Hat damit jemand Erfahrungen? Also kann man auch an den Aufgaben stark wachsen, wenn man nach einer kurzen Einarbeitung ständig per Skype/Telko miteinander kommunizieren muss?
antworten