Vielen Dank für deine super ausführliche Antwort. Zwei Punkte, die du genannt hast, fand ich sehr interessant, da dass genau das ist, was ich gerne machen möchte. Ich möchte mehr Projekte mit Zukunftstechnologien machen und die Möglichkeit haben, evtl. auch mal ein Projekt im (europäischen) Ausland zu machen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass du selber bei der SAP bist?
Weißt du, ob Consultants direkt zu Beginn einen Firmenwagen bekommen oder erst nach drei Jahren?
WiWi Gast schrieb am 19.03.2019:
WiWi Gast schrieb am 19.03.2019:
Hi,
mich würde eure Meinung interessieren, wo ihr die Unterschiede bzw. die Vor- und Nachteile der SAP Beratung bei einer externen Beratung oder bei SAP selber seht? Ich bin derzeit am überlegen mich aus meiner Inhouse Consulting Position raus in die externe Beratung zu bewerben. SAP selber als Arbeitgeber fände ich auch sehr attraktiv. Freue mich auf eure Erfahrungen.
Der größte Unterschied ist das offensichtliche, i.e. du arbeitest beim Software Hersteller, der ein internationaler Konzern ist. Das bedeutet:
- Du hast ausgezeichnete Schulungsmöglichkeiten, da die SAP eine eigene, große Schulungsabteilung hat. Da kannst du gerade am Anfang ziemlich viele Schulungen machen und hast allgemein Zugang zu online Kursen, Unterlagen, Systemen etc.
- Du wirst in Projekten mit vielen erfahrenen bis sehr erfahrenen Kollegen zu tun haben, die dich je nach Wissensstand auch betreuen werden.
- Du wirst im Vergleich zu anderen Beratungsfirmen mehr mit den neuen Produkten zu tun haben, da die besonders im Fokus von SAP sind. Da hast du dann häufig Kontakt direkt mit der Entwicklung, sowohl innerhalb der Projekte als auch teilweise bei Tests.
Bei neuen Produkten gibt es allerdings mehr Unsicherheiten und dann bist das Gesicht (oder eines der Gesichter) der SAP beim Kunden.
-Sofern du nicht selber mehr machen willst, sind die Arbeitszeiten nicht extrem. Man sollte aber bei besonderen Anlässen wie einem GoLive eine gewisse Flexibilität haben und man muss bereit sein, zu reisen. Da wird eine 5-Tage Woche beim Kunden allerdings inzwischen selten.
Sobald mal erst mal angekommen und in Projekten ist, ist das Arbeiten sehr selbstbestimmt und Home Office ist völlig okay. Der Umgang ist innerhalb der Beratung ist meistens kollegial und wenig durch Hierarchien bestimmt.
-Kunden behandeln Berater von der SAP häufig mit mehr Respekt und binden sie meistens in "höherwertige" Aufgaben ein als das teilweise bei IT-Beratern von anderen Firmen der Fall ist. Womit ich nicht sagen will, dass es nicht in anderen Firmen sehr gute Leute gibt, aber als Berater von der SAP ist man der Repräsentant des Software-Herstellers und das ist eine andere Position.
- Bzgl. längerfristiger Entwicklungsmöglichkeiten bietet ein internationaler Konzern natürlich Möglichkeiten bzgl. Ausland oder anderen Aufgaben. Die Klassiker sind da ein Wechsel in den Vertrieb oder das Solution Management, aber auch andere Sachen sind möglich.
Man muss da aber sagen, dass solche Entwicklungsmöglichkeiten sehr auf Eigeninitiative beruhen. Es gibt viele Entwicklungsmöglichkeiten, aber niemand wird sie auf dem Silbertablett servieren. Viele Leute bleiben auch bewusst langfristig in einer Fachkarriere.
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Bzgl. Gehaltssteigerungen und Beförderungen kenne ich keine genaue Zahlen, aber Anfänger sind in den ersten Jahren nicht immer zufrieden. Ich habe keine Ahnung, wie es bei Einsteigern mit Berufserfahrung aussieht. Man kann allerdings nach ein paar Jahren in der Beratung bei SAP meistens sehr gut extern wechseln, wenn man das will.
- Bzgl. langfristiger Gehaltsentwicklung und anderen Leistungen hat man innerhalb der SAP die Vorteile eines Konzerns mit Dingen wie Altersteilzeit, Arbeitszeitkonten oder ab und an finanziell sehr interessanten Abfindungsangeboten. Wenn jemand länger dabei ist, will er selten noch extern wechseln.
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