Deutsche Arbeitskosten - 36 Prozent teurer als die Konkurrenz
Zwar ist die westdeutsche Industrie den unrühmlichen Titel des Arbeitskosten-Weltmeisters vorerst los, dennoch wog die Kostenbürde von 27 Euro schwer.
Arbeitskosten im Osten
Die ostdeutschen Industriebetriebe konnten 2003 mit Arbeitskosten von 16,86 Euro immerhin einen Vorteil von gut einem Drittel gegenüber den westdeutschen Firmen verbuchen - nicht zuletzt, weil die neuen Länder auch bei den sozialen Extras mit 6,68 Euro je Stunde recht günstig wegkamen. Zudem kletterten die Arbeitskosten im Osten gegenüber 2002 mit 2,6 Prozent etwas langsamer als im Westen (plus 2,8 Prozent). Die Aussichten für 2004 sind allerdings für Deutschland insgesamt nicht allzu rosig. So ist kaum mit einer geringeren Zusatzkostenlast zu rechnen, und auch der Lohnanstieg dürfte nicht wesentlich schwächer ausfallen als im Ausland.
Arbeitskosten
Die Arbeitskosten je geleisteter Arbeiterstunde setzen sich aus dem direkten Stundenlohn und den Personalzusatzkosten zusammen.
Direktlohn
Der Direktlohn umfasst das Entgelt für geleistete Arbeit einschließlich der Überstundenzuschläge, Schichtzulagen und regelmäßig gezahlter Prämien.
Zusatzkosten
Die Zusatzkosten setzen sich aus den übrigen direkten Kosten, die im Jahresverdienst enthalten sind, und den indirekten Kosten zusammen.
Zu den direkten Zusatzkosten zählen unter anderem die Entlohnung für arbeitsfreie Tage (Urlaub und Feiertage), Sonderzahlungen (beispielsweise das Weihnachtsgeld), sonstige Geldzuschüsse und Naturalleistungen.
Als indirekte Zusatzkosten werden die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, sonstige Aufwendungen sozialer Art und die Kosten der Berufsausbildung verbucht (Europäische Kommission, 1999).
Studie »Industrielle Arbeitskosten im internationalen Vergleich« http://www.iwkoeln.de/data/pdf/content/trends03-04-2.pdf