WiWi Gast schrieb am 31.03.2020:
Weil nicht das Einstiegsgehalt entscheidend ist, sondern die Entwicklung und die Perspektive, auch wenn das hier die meisten nicht kapieren.
Von "Perspektive" kann ich mir nichts kaufen. Nur weil mir jemand im Vorstellungsgespräch eine große Zukunft verspricht, heißt es nicht, das sich die Lage in den nächsten Monaten komplett ändert. Ich habe immer das Gefühl gehabt, das mit Perspektive nur argumentiert wird, wenn die Konditionen nicht gut sind.
Vollkommen richtig. Bei der ersten Krise (Hi, Corona) hat sich das mit der Perspektive dann sowieso erledigt. Und für die Perspektive gibt es weder Kurzarbeits- noch Arbeitslosengeld.
Zumindest in großen Versicherungen werden Krisen im Innendienst keine großen Kündigungswellen auslösen. Zumindest in Konzernen, wie der Allianz, haben aber interne Bewerber immer Vorrang vor den externen. Mit anderen Worten: Wer drin ist, ist drin. Euch fehlt einfach die Fantasie. Im Besonderen die Allianz bietet eine Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten - das "Perspektive"-Argument möchte ich gerne mal anhand einer der oben angesprochenen Banken widerlegt sehen. Wer nur aufs Geld schaut, wird halt wie Kodak irgendwann den Absprung verpassen und im Zweifel vor der Tür stehen. Monetär wird das Gap ohnehin immer kleiner mit zunehmenden Berufsjahren.
Bin zwar nicht bei einer der "oben angesprochenen" Banken. Ich möchte allerdings behaupten, dass meine Perspektiven und das Gehalt (Trainee, 60k+) durchaus gut sind.
Als u.a. gelernter Bankkaufmann und BWLer mit entsprechender Vertiefung, könnte ich in den Vertrieb wechseln, in das Risk Management oder auch Finance (eigene Beobachtung und interne Begehrlichkeiten mich zu gewinnen). Unabhängig dessen, befinde ich mich gerade in einem Bereich, welcher mir nochmals eine ganz andere Entwicklungsmöglichkeit bietet.
So viel zur "Fantasie"...
Zum Thema: Sehr gute Frage!
Ich kann es mir nur durch die steigende Komplexität der Bankenbranche erklären. Seit der in 2007 ausgelösten Wirtschaftskrise durch Banken (nein, nicht Versicherungen) hat die Bankenregulatorik nicht nur Fahrt aufgenommen, sondern immer schwerer nachvollziehbare Züge angenommen. Und es hört auch nicht auf!
Die Komplexität steigt weiter und weiter, egal in welchem Bereich einer Bank man sich befindet. In diesem Sinne empfinde ich die gezahlten Gehälter, auch für Einsteiger auf einem gewissen Level, als durchaus gerechtfertigt.
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