KfW-Gründungsmonitor 2005
Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland rund 1,4 Millionen Personen selbständig gemacht. Dies ergab der KfW-Gründungsmonitor 2005, eine Analyse der KfW-Bankengruppe über das Gründungsgeschehen in Deutschland.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
- Jeder dritte Existenzgründer startete 2004 aus der Arbeitslosigkeit. Dies sind imVergleich zum Vorjahr rund 2 Prozentpunkte mehr. Unter den Vollerwerbsgründernwar sogar jeder zweiter zuvor arbeitslos.
- In den neuen Bundesländern waren 53 Prozent der Gründer vor dem Start in die Selbständigkeit ohne Arbeit, in den alten Bundesländern lag dieser Anteil bei 28 Prozent. Dreiviertel aller Arbeitslosen, die sich im Vollerwerb selbständig gemacht haben, erhielten Leistungen der Bundesagentur für Arbeit (Überbrückungsgeld o. Existenzgründerzuschuss). Diese Nachwuchsunternehmer starten tendenziell kleiner als nicht von der BA geförderte Gründer: weit überwiegend beginnen sie als ein Mann-Unternehmen (über 70 Prozent) und haben auch nur einen sehr geringen Finanzierungsbedarf.
- Der Trend zu Kleinstgründern hält damit weiter an: rund 60 Prozent aller Gründer benötigten 2004 weniger als 5.000 EUR für den Schritt in die Selbständigkeit. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. 32 Prozent haben sogar überhaupt keinen Finanzierungsbedarf (2003: 26 Prozent).
- Die Anzahl der Gründer mit Finanzierungsschwierigkeiten hat abgenommen: 2003 stieß noch jeder vierte Gründer auf Probleme bei der Finanzierung, im vergangenen Jahr war es jeder fünfte.
Zum ersten Mal wurde im diesjährigen Sonderteil des KfW Gründungsmonitors das Thema »Motivation der Unternehmensgründer« untersucht: 90 Prozent aller Gründer gaben an, dass sowohl Chancen, als auch »Not-Motive« bei der Entscheidung zur Selbständigkeit eine Rolle gespielt haben. Diejenigen, bei denen ausschließlich »Chancen«-Überlegungen im Vordergrund standen, gründeten i.d.R. größer als diejenigen aus reinen »Not-Motiven«. Die Auswertungen belegen aber auch, dass Gründungen aus der Arbeitslosigkeit nicht pauschal mit »Not-Gründungen« gleichgesetzt werden dürfen. Immerhin rund ein Drittel der Gründer, die ausschließlich Chancen-Motive angeben, waren zum Zeitpunkt der Gründung arbeitslos.
Neben den Motiven wurde im Sonderteil untersucht, wovon die Beschäftigtenzahl zum Gründungszeitpunkt abhängt. Das Humankapital des Gründers - also seine Ausbildung, Berufserfahrung, Beschäftigungsstatus - hat einen signifikant positiven Einfluss auf die Anzahl der Mitarbeiter. Daneben hängt sie von weiteren Einflussfaktoren, wie etwa der Branche, ab. Im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe starten besonders die Dienstleistungen und der Handel mit einer geringeren Zahl an Beschäftigten. Das Geschlecht des Gründers hingegenhat keinen Einfluss auf die Größe des Unternehmens zum Gründungszeitpunkt.
Download
- KfW Gründungsmonitor 2005 - Langfassung (PDF 484 KB)
- KfW Gründungsmonitor 2005 - Kurzfassung (PDF 330 KB)
- Seite 1: KfW-Gründungsmonitor 2005
- Seite 2: Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick