WiWi Gast schrieb am 07.08.2023:
Wir haben ein Bachelor / Master System in Deutschland. Du bist jung, und hast alles noch vor Dir.
Ich finde es übrigens sehr stark von Dir zuerst eine Ausbildung gemacht zu haben und dann zu studieren. Das sind oftmals diejenigen die im Studium wirklich etwas reißen. Gerade weil BWL/Wiwi Studiengöbge oftmals ein Sammelbecken für viele darstellen, die sich nichts mit sich anzufangen wissen.
Mach Dir halt Gedanken, gibt es bei Dir in der Nähe eine Hochschule oder Universität ?
Einschreiben kannst Du Dich ja. Einzelne Kurse besuchen und herausfinden ob das funktioniert neben dem Job. Ein oder zwei Jahre zu arbeiten und dann zu studieren ist auch nicht verkehrt. Das Ding ist man gewöhnt sich schnell an Einkommen. Als Student hast Du das Einkommen nicht mehr.
Danke Dir! Meine Ausbildung (Daten- und Prozessanalyse) habe ich im IT-Bereich gemacht und bin danach von meinem Ausbildungsbetrieb (kleine IT-Beratung mit 160 MA im Bereich Data Engeenering, Automatisierung und Prozessoptimierung) im Raum Frankfurt übernommen worden. Das Fachabitur habe ich damals mit 1.2 abgeschlossen.
Auf praktischer Ebene bin ich im IT-Bereich (Programmierung etc.) bereits jetzt sehr gut aufgestellt, da ich seit 10 Jahren leidenschaftlich in der Freizeit Softwareentwicklung betreibe; auf theoretischer Ebene hingegen weniger als ein studierter Informatiker. Sowohl BWL als auch IT-Themen liegen mir und ich kann mich für beide Studiengänge begeistern und bin überzeugt in beiden Bereichen notentechnisch gute Leistungen zu erbringen. Im Bereich Informatik habe ich mir die TU Darmstadt und TU Berlin angeschaut, für ein berufsbegleitendes BWL-Studium favorisiere ich die Frankfurt School.
Mir ist im Allgemeinen Karriere (und gerne auch Verbindung zum Startup-Ökosystem) wichtiger als ein exzessives Studentenleben und ich würde mich auch als durchaus belastbar in Hinblick auf ein berufsbegleitendes Studium bezeichnen. Finanziell macht es kaum einen Unterschied, ob ich in Vollzeit oder berufsbegleitend studiere, zumindest nicht bis zur ersten Gehaltserhöhung im Beruf.
Für ein berufsbegleitendes Studium spricht die Berufserfahrung und der Gehaltsanstieg in den nächsten Jahren. Für ein Vollzeitstudium die Tatsache, dass ich weniger mit Arbeit und mehr mit Weiterbildung beschäftigt bin und meine Zeit auch in Teilen besser und flexibler einteilen kann.
Wenn ich berufsbegleitend studiere, würde ich eindeutig BWL wählen, da ich in Zukunft nicht zu sehr in die IT-Nische abdrivten möchte, sondern eher Managementaufgaben (gerne mit IT-Bezug) übernehmen möchte. Außerdem finde ich den Bereich der (IT-)Strategieberatung äußerst interessant, da ich mich für die Recherche, Aufarbeitung und Synthese komplexer Fragestellungen interessiere. Sollte ich mich für ein Vollzeistudium entscheiden, würde ich eher etwas mathematisch Anspruchvolleres wie Informatik (oder angewandte Mathematik im Data Science Bereich) wählen, da mich die Komplexität des Themas reizt; auf der andere Seite weiß ich aber auch, dass die Komplexität an Universitäten und in der Forschung sich später so nicht wieder finden wird in der Praxis; an der Forschung selbst habe ich keinerlei Interesse, sondern ich sehe ein solches Studium eher als eine Herausforderung.
Realistisch betrachtet verspricht ein Studiengang wie Informatik oder Mathematik sicherlich kein höheres Gehalt als ein BWL-Studium, sofern man nicht im Anschluss bei FAANG anheuert oder anheuern möchte. Gleichzeitig ist es mir wichtig, zukünftig eine Selbstständigkeit aufzubauen; hierfür ist es natürlich zum einen wichtig das notwendige Know-How aufzubauen, aber gleichzeitig auch sich in einer geeigneten Peer-Group zu bewegen, die in einem berufsbegleitenden Studium wahrscheinlich eher weniger vorzufinden ist.
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