Der deutsche Michel ist im Vergleich zur EU (West-EU) arm (Mieteranteil von ca. 50%) und die Immobilien sind in Deutschland auch noch klein - schaut euch mal in den USA um, da sind die Häuser teilweise dreimal so gross.
Krieg ich hier was nicht mit, der normale Deutsche hockt doch mit seiner Familie in einer Mietwohnung, während die Schweden zu 70 bis 80 Prozent Immo-besitzer sind.
Man muss sich dann auch mal ansehen, wieviele Quadratmeter die Häuser haben in Deutschland- ich halte das Ganze für eine einzige künstliche Verknappung. Man muss sich dann auch bei diesen ganzen Statistiken fragen, welche Gehälter zugrunde gelegt werden - brutto oder netto. Bei Einbeziehung von Nettogehältern kommt man in Deutschland natürlich viel schneller zu der Schlussfolgerung, dass eine Überbewertung vorliegt. Der reine Durchschnittswert bringt auch nichts, weil teilweise ganze Regionen keine Zukunftsmöglichkeiten bieten - diese Immobilien sollte man dann einfach mal abziehen, um sich der Realität zu nähern.
Die Immobilienbesitzer und auch Immo-investoren profitieren massiv davon, dass Angebot und Nachfrage / kapitalistische Grundideen durch Interessenverbände systematisch erstickt werden, so dass die Immobilienwerte künstlich hochgehalten werden. Ich sehe da überhaupt keine natürlichen Marktkräfte mehr - es werden lächerliche Gründe angeführt, um den Bestand klein zu halten (Zersiedlung, sieht nicht schön aus, wenn zu hoch gebaut wird, -- dahinter steckt immer, dass irgendwelche Provinzpolitiiker Angst, um den Wertzuwachs ihrer Immobilie haben).
Ich kann gar nicht nachvollziehen, weshalb sich irgendjemand über Mietpreisbremsen aufregt - die Immobilienbesitzer und Investoren verhindern doch mit dem Klüngel seit Jahrzehnten eine normale Marktpreisbildung und wenn einmal die Mieterseite etwas unternimmt oder Hilfe bekommt, wird gleich vom Untergang des Kapitalismus gesprochen.
Die Tatsache, dass in Berlin der Flughafen Tempelhof nicht bebaut wird, ist doch mindestens genauso unkapitalistisch wie die Mietpreisbremse. In meinen Augen sollte das Ziel sein, jedem Deutschen innerhalb von 30 Jahren die doppelte Wohnfläche zur Verfügung zu stellen, damit auch die Familien grösser werden und die Arbeitnehmer ihr Geld für sinnvollere Sachen ausgeben als für Mieten (das würde auch die Wirtschaft schonen, denn die Gehälter könnten reduziert werden).
Zudem sollte die Eigentumsquote auf 80 Prozent heraufgesetzt werden. Sinnvoll wäre meines Erachtens, wenn Bauland nur noch ein Drittel von dem jetzigen Wert hat. Das würde auch ganz schnell eintreten, wenn man überall mal erlaubt, ein Stockwerk in den Städten raufzusetzen. Das Problem ist, dass man bei Liberalisierung des Marktes ganz schnell ein Kredit- und Bankensterben hätte. Lange Rede kurzer Sinn: Bei Liberalisierung des Wohnungsmarktes (d.h. in erster Linie Abbau von Bauverboten, die Mietpreisbremse ist zwar auch umkapitalistisch, aber nur 1 Tropfen im Ozean) haben wir einen Crash, das wird aber nicht passieren, weil Banken und Kapitalisten dies verhindern werden - durch planwirtschaftlich-feudalistische Massnahmen. Eine gewisse andere Verbindung zum Kapitalismus besteht allerdings noch deutschen Immobiliensektor - Wirtschaftskrisen mit Massenentlassungen schlagen dann doch durch bei Angebot und Nachfragen, weil sich Derartiges meist in relativ kurzer Zeit von einigen Jahren abspielt, so schnell können dann die Neubauten durch Schmiergeld auch nicht gestoppt werden.
WiWi Gast schrieb am 25.12.2019:
Die Immobilien in Deutschland sind im Vergleich zur EU und Welt extrem günstig bei unseren Einkommen und Vermögen. Hier wird garantiert keine Blase platzen oder ein signifikanter Werteverlust stattfinden.
ist das dein verdammter ernst? Mediangehalt von 1700 Netto Deutschlandweit. Ein EFH in der Großstadt selbst in nicht so beliebten Lagen unter 500k nicht zu haben. 25 Jahre bei 1700 Euro Rate bei 0% Zinsen. Ja sehr billig....
Ist mein Ernst. Stuttgart, München, Hamburg sind hier keine Vergleiche für den Durchschnittsverdiener landesweit. Dort ist der Durchschnittslohn bei Vollzeit-Arbeitnehmer auch garantiert nicht 1700 ;) Der gesamte Osten, Norden und auch Teile NRWs, Pfalz, Bayer bieten extrem günstiges Bauland und Immobilien. Es gibt also gar keinen Grund zu jammern! Momentan kann jeder Vollzeit-Arbeitnehmer sich ein Haus leisten, insbesondere zu diesen Zinssätzen.
antworten