WiWi Gast schrieb am 17.01.2022:
Sowas ist natürlich spätestens mit eigener Familie nicht mehr der Brüller. Aber auf jeden Fall noch wesentlich besser als Privatinsolvenz.
Du verstehst nicht, wie sich die Immobilienpreise die letzten Jahre entwickelt haben. 330k Restschuld, Hauswert aktuell ca. 1,1 Mio. Euro. Privatinsolvenz? Na klar...
Im Worst Case verkaufe ich weit unter Markt und gehe mit 700k Cash raus.
Wenn das ein Worst Case Szenario sein soll, dann erklärt das einige Posts hier.
Richtig! Es sind hier sehr viele jüngere Käufer, die nur die letzten 10 Jahre, teils nur die letzten 5 Jahre des Immomarktes kennen. Da geht es nur bergauf. Es gibt Gegenden, wo Häuser die 2010 ca. 300k gekostet haben, die heute für 1 Mio gehandelt wurden. Was schnell steigt, kann auch schnell wieder fallen. Es ist immer noch das selbe Haus, d.h. die 700k zusätzlich sind reine Spekulation und gar nicht so fest in Beton, wie das manch einer meint.
Wenn der Markt nun nicht mehr steigt, sondern sogar wieder fällt, aus welchen Gründen auch immer und vielleicht nicht sofort, sondern in 5 oder 10 Jahren, kann es ganz übel ausgehen, für die, die am All Time High gekauft haben.
Beispiel: Hauswert 2010 300k, gekauft heute für 1 Mio plus 100k Nebenkosten, 200k EK, 900k per Kredit.
Hauswert sinkt nur auf den Wert 600k, das Doppelte von 2010, bei 1% Tilgung ist selbst nach 10 Jahren wenig getilgt, bleiben 200-300k Restschuld übrig. Wehe man muss auch noch unter Druck verkaufen, wegen längerer Arbeitslosigkeit, können die Restschulden noch mehr sein, vorallem wenn der Markt gerade generell am sinken ist und einfach nichts mehr geht.
Ich kenne noch die Zeiten aus den 2000er Jahren, wo selbst im Umland der Großstädte Häuser erst nach 1-2 Jahren und mehreren Preisabschlägen verkauft wurden. Da kamen keine 100 Interessenten, sondern bestenfalls einer pro Monat, dieser hat an allem rumgemeckert, im Stil von "Gäste WC sei zu dunkel" und ob man noch mal 20% runter könne mit dem Preis. Wehe sowas passiert und man ist mit über 50 wegrationalisiert worden, hat kein dickes Polster, findet keinen Job mehr auf seiner Qualifikation, sieht es sehr bitter aus. Ja der Arbeitsmarkt war sehr gut die letzten 10 Jahre, daher kann sich das mancher Wiwi hier nicht vorstellen, wie es aussieht, wenn auch der Arbeitsmarkt zum negativen dreht. Dreht dieser ins Negative, dreht meist auch der Immomarkt. Gerade die Konzerngehälter in Deutschland sind im Vergleich zum Ausland, gerade auch Osteruopa sehr hoch. Wenn das mit Home Office gut klappt, könnten mehr und mehr, auch Wiwi Jobs, ganz verschwinden aus Deutschland. Gerade dann muss der ein oder andere sein 1 Mio EFH aber ganz schnell und unter Druck wieder verkaufen.
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