WiWi Gast schrieb am 07.05.2022:
Der Einkäufer schrieb am 06.05.2022:
Wieso, wenn die Preise fallen kann er sich es doch locker leisten in ein paar Jahren.
Ich habe mich in letzter Zeit mit dem Gedanken angefreundet Mieter zu bleiben. Lage unserer Mietwohnung ist kein direktes "Land" bzw. Lage ist immer relativ. Zur Veranschaulichung: Unser Wohnort hat ca. 30000 Einwohner und in 40 min ist man dem Auto oder Bahn in FFM-Innenstadt.
Letztendlich ist für mich der Kauf einer Immobilie eine Abwägung zwischen erwarteter Rendite (eventuelle Wertsteigerung, Einsparung Miete, "besseres" Lebensgefühl, Entfaltungsmöglichkeiten,...), Aufwand (Abtrag Kredit, keine Rendite aus dem Depot, Instandhaltung, Verantwortung,...) und Risiko (eventuelle Wertminderung, geringe Flexibilität, Risiko bei Scheidung/Krankheit/Jobverlust,...).
Derzeit ist (für mich!) das Verhältnis zu stark zum Mieten verschoben.
In unserem Bekanntenkreis haben in den letzten Jahren nur Beamtenpaare (z.B. Richter und Lehrerin) und Gutverdiener mit zusätzlichen Geldgeschenken der (Groß-)Eltern gebaut oder gekauft. In diesen Gruppen denkt niemand über Risiko/Rendite nach, sondern es wird einfach gekauft/gebaut "weil man es kann" (bzw. man sich den Luxus gönnt, oder Milchmädchenrechnung Immobilie = Betongold/risikoloses Investment mit Gewinngarantie).
In Deutschland ist mieten aufgrund der freundlichen Gesetzgebung äußerst entspannt. Quasi kein Risiko, hohe Flexibilität und als Gutverdiener ist man bei Vermietern gern gesehen (= große Auswahl an Mietobjekten). Wenn unser Depot in 10 Jahren genug abwirft, darf die Wohnung auch 3000 € pro Monat kosten. Sehe ich aber eher nicht kommen, weil derzeit das Mediannettoeinkommen in Deutschland je Haushalt bei < 4000 € pro Monat liegt.
Letztendlich sind meine Gedanken und Beobachtungen aber aus der Blase/Brille "relativ gutverdienender Naturwissenschaftler" gesehen.
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