Wo hast du denn das mit den Ostimmobilien aufgeschnappt? Investoren in Jena, Erfurt, Weimar, Leipzig und Dresden (das waren damals die Hotspots) haben ihr Geld - kaufkraftbereinigt - eher mindestens verdreifacht. QM Preise in diesen Städten selbst außerhalb des Zentrums innerhalb der letzten 25 Jahre im Schnitt verfünffacht. Einzige Ausnahme war Leipzig, wg. hohem Leerstand etc., mittlerweile ist das aber auch Ausgesessen.
Solche Chancen aufgrund politischer Umbrüche wird es aber vorerst nicht mehr geben. Welche Blase soll platzen? Der Trend zur Urbanisierung nimmt drastisch zu. Städte wie München, FFM und HH werden sich noch weiter verteuern, auch wenn sich die Dynamik natürlich abschwächt.
Als Kapitalanlage sehe ich das Ganze auch problematisch. Nettorenditen von über 3% sind nahezu nicht mehr zu erzielen. Man braucht halt ein Auge für gute Objekte, Kontakte und/ oder Glück. Ersteres kostet aber viel Zeit und da unterscheidet sich dann sehr schnell die Spreu vom Weizen. Ich habe momentan zwei Objekte mit Netto-Mietrenditen von 5%, allerdings einmal Kontakt und einmal Auge gehabt. Tragen sich komplett selber. Umlagen auch kein Problem. Städte >200k Einwohner und zentrumsnah.
Zur Eigennutzung bin ich wieder voll bei dir: Lohnt sich meiner Meinung nach immer noch, da man einfach die Mietersparnis hat. Voraussetzung: Großstadtnah, um Urbanisierung auszunutzen. In sehr strukturschwachen Regionen lohnt sich so etwas natürlich nicht.
Umso früher man anfängt, desto besser. Im Zweifelsfall des Umzugs muss man halt Verkaufen/Vermieten. Da kommt natürlich das Verlustrisiko. Dann stellt sich aber die Frage: Wen betrifft das, wenn man nicht gerade internationale Konzernkarriere machen möchte? Wenn man in der Nähe von Großstädten a la FFM lebt, wird man mit entsprechender Qualifikation und gemäßigtem Karriereanspruch gar nicht bis selten Umziehen müssen. Jobs finden sich immer. Lediglich bei Opportunitäten nach oben hin kann es "brenzlig" werden. Aber da gibt es dann natürlich Benefits wie Übergangswohnung etc., was das Ganze wiederum erleichtert. Wenn die Immobilienpreise dann nicht total eingebrochen sind (was in den Wirtschaftsregionen sehr selten passieren wird), kann man sich auch für den Verkauf Zeit nehmen. Dann wird halt ein halbes Jahr am We gependelt..
Insofern kein Krieg ausbricht oder Naturgewalt eintritt, ist ein eigenes Haus einfach ein Stück reale Sicherheit. "Betongold" halt. Der Nutzwert ist wie ein Sicherheitsnetz und kommt oben drauf. Wenn man irgendwann eine Immobilie abbezahlt hat, kommt man auch mit geringerem Einkommen klar und kann über Eigenleistung bis ins hohe Alter viel selbst machen. Das wird immer der Kernvorteil der eigengenutzten Immobilie bleiben.
WiWi Gast schrieb am 12.12.2018:
Wenn Du vorhast, in dem Haus 20 bis 30 Jahre lang zu wohnen sehe ich das eher unkritisch, da bis dahin ein temporärer Rückgang von den heutigen Blasenpreisen durch das Geldsystem mit Teuerung wieder aufgeholt sein wird. Die Renovierungsbedürftigkeit bis dahin ggf. als eine Art "stille Last".
Vergleichbar wie jene, die vor 25 Jahren in Ostimmobilien investiert hatten heute ihren Einstand in betragsgleichen jedoch nun weniger kaufkräftigen Geldeinheiten wiedersehen.
Ein Immobilienkauf heute ist zwar wirtschaftlich nicht optimal, da man versuchen könnte, nach dem Platzen der aktuellen Immobilienblase preiswerter zu kaufen und auf diese Weise Geld zu sparen.
Allgemein ist das bei einer selbstgenutzen Immobilie jedoch immer unproblematischer, da der Wohnwert bzw. die ersparte Miete dem gegenüber steht.
Wenn Du übrigens denkst, in Deutschland gibt es nur teure Häuser, dann sehe Dir die Immobilienpreise in der Region Holzminden an ;-)
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